Gereift im falschen Klima
Doch das Geschäft mit den Genossen in der Karibik hatte einen Schönheitsfehler: Auf Kuba wachsen aufgrund der klimatischen Bedingungen keine Speiseorangen, wie man sie aus Spanien oder Nordafrika kennt. Deshalb habe sich die DDR-Bevölkerung nie richtig mit den kubanischen Orangen abgefunden, erinnert sich Dietrich Lemke, ehemaliger stellvertretender Außenhandelsminister der DDR. "Als Saftorangen waren sie prima. Aber als Speiseorangen hielten sie dem Vergleich mit den spanischen und marokkanischen Apfelsinen nicht stand." Mehr noch. Ihr Verzehr konnte auch durchaus unangenehme Folgen haben. Patienten, die mit Verstopfung in der Poliklinik vorstellig wurden, fragten die Ärzte routinemäßig, ob sie zu viele Kuba-Orangen gegessen hatten.