Wie hier früher schon geschrieben wurde, hat dieses A2-Visum doch vor allem vier Gründe aus Sicht der Regierung:
1.) Früher waren Kontakte und Informationsaustausch zwischen Auslandstouristen und Einheimischen ja sowieso generell unerwünscht und per se „verdächtig“.
2.) Prostitution ist verboten.
3.) Touris sollen in die staatlichen Hotels oder in die hochbesteuerten offiziellen, lizensierten privaten Unterkünfte gelenkt werden.
Bei C.P.‘s sollen gewisse Mindeststandards (Sicherheit, Ausstattung, …) gewährleistet sein, auch um die Reputation der touristischen Infrastruktur im Ausland abzusichern. “Schwarze“ Zimmervermietung ohne C.P.-Lizenz ist illegal. (Übrigens ist in manchen deutschen Regionen aufgrund von Wohnraumknappheit und zur Vermeidung von Steuerhinterziehung das unangemeldete Anbieten von Wohnungen für Urlaubszwecke über AirBnB o.ä. auch zum Thema geworden.)
4.) Generell will die Regierung möglichst alles kontrollieren, reglementieren, besteuern, und etwaige kleinste Liberalisierungen dauern Jahre (oder Jahrzehnte …), bis sie mal entschieden, kommuniziert und praktisch in der Bürokratie umgesetzt sind. Unterstützt wird dies z.B. durch Chismes neidischer Nachbarn … .
Manche dieser Hintergründe sind für mich in Teilen nachvollziehbar. Die praktischen Auswirkungen für uns „Familientouristen“ sind natürlich recht nervig. Andererseits konnten wir‘s - wie viele andere Angelegenheiten in Cuba - immer irgendwie pragmatisch lösen. Vielleicht hatten wir auch nur Glück, dass wir nie „erwischt“ wurden, andererseits dürfte sich die A2-Stoßrichtung auch nicht in erster Linie gegen deutsch-kubanische Partnerschaften und Familien wenden, sondern die „normalen“ Individualtouristen ohne dortige Familienbeziehungen treffen sollen. Ansonsten ist‘s mit täglichen 25 € für eine Proforma-C.P. halt wie früher in der DDR mit dem 25 DM Zwangsumtausch pro Tag, also eine Art Steuer, Spende, Subvention oder sonstwas anzusehen, dann lässt sich‘s leichter ertragen … .