Das offizielle Kubaforum

Werde auch Du Teil der deutschsprachigen Kuba-Community. Die Anmeldung ist absolut kostenfrei und in wenigen Augenblicken abgeschlossen. Direkt danach bist Du in der Lage, eigene Themen zu erstellen oder auf bestehende zu antworten, sowie Dich mit anderen Mitgliedern zu verbinden.
Sei dabei. Wir freuen uns auf Dich!

Besuchervisum abgelehnt

@DE-CU in #143:
Das immer wieder zu hörende Gerede über „einzuhaltende Ablehnungsquoten“ der dt. Botschaft halte ich für Polemik.

Andererseits ist offensichtlich, dass die Rückkehrbereitschaft der allermeisten Schengenvisum-Antragsteller bei der dt. Botschaft in Havanna gegen Null gehen dürfte (aus Sicht eines Außenstehenden ja vermutlich auch bei der 19-jährigen Urlaubsbekanntschaft des Themenstarters).

Die Lebensqualität in Cuba hat sich in den letzten 3 Jahren dramatisch verschlechtert. Zuletzt sind in einem (!) Jahr über 3% (!) der Bevölkerung Cuba’s erfolgreich abgehauen, und die Zahl derjenigen, deren Versuch gescheitert ist oder die es mangels Geld oder Sponsoren gar nicht erst versuchen können, dürfte ein Vielfaches betragen. En la calle gibt es kaum wichtigere Gesprächsthemen als das Thema, wer wann wie wohin aus Cuba abhaut, praktisch alle als Wirtschaftsflüchtlinge aufgrund der schlechten Verfügbarkeit/Bezahlbarkeit der Grundversorgung und mangels Perspektiven auf Besserung.

So wie Dich ärgert es auch mich, dass EU und Deutschland es nicht besser schaffen, illegale Einreisen an den Außengrenzen/Flughäfen abzuwehren, illegal Eingereiste oder illegal Hiergebliebene wieder wegzuschicken.
Das Problem würde aber noch größer, wenn die deutsche Botschaft in Havanna trotz mangelnder Rückkehrwahrscheinlichkeit die Visum-Vergabe weniger restriktiv handhaben würde.

Im übrigen ist es doch besser, illegalen Aufenthalt gar nicht erst zu ermöglichen/erleichtern, statt als Staat hinterher teuer, ressourcenbindend und angestrengt zu versuchen, illegal sich in Dtl. oder in der EU Aufhaltende zu ermitteln, aufzufinden und wegzuschicken.

Manche Diskussionen im aktuellen politischen rot/gelb/grünen Farbton sind für mich schwer nachvollziehbar. Es gibt jetzt schon so viel unberechtigte Migranten hier, da kann es doch auf ein paar mehr auch nicht ankommen. Es wird ja eh schon so viel Alkohol getrunken und geraucht, da müssen wir am besten gleich auch noch Cannabis legalisieren, oder am besten der Staat sollte selbst Cannabis anbauen und verkaufen. Fahrerflucht ohne Personenschäden ist eigentlich auch nicht so stark zu bestrafen, weil ja ohnehin so viele Autofahrer nach Parkremplern abhauen. Undundund … .

Sozialromantiker haben wir jetzt schon reichlich in der Regierung, keiner denkt mehr an übermorgen, wenn das alles irgendjemand auch bezahlen muss, Gutmenschen (inkl. der evangelischen Kirche) haben Flüchtlings-Schlepperorganisationen im Mittelmeer aufgebaut - da kann man manchmal nur noch den Kopf schütteln. Da sollte man das Botschaftspersonal in Havanna nicht verunglimpfen und von „Ablehnungsquoten einzuhalten“ fabulieren. Begrüßenswert wäre für mich ein Punktesystem für eine Einwanderungsquote und gelenkte Einwanderung, aber auch das gibt es nicht, sondern von Fall zu Fall eine Ermessensentscheidung.

Interessant wäre mal die Quote der aus Cuba in die EU mit Schengen-Touri-Visum Eingereisten, die nicht mehr fristgerecht nach Cuba zurückgekehrt sind (allein in unserem persönlichen Umfeld kenne ich mehrere Fälle, bis hin zu echten Scheinehen gegen Geld etc.). Denn jeder einzelne dieser Fälle ist ja dann eine Fehlentscheidung der Visum-ausstellenden Botschaft gewesen.
Vermutlich wird das Botschaftspersonal an der Zahl dieser Fehlentscheidungen gemessen, und die Zahl der Antragssteller, die kein Visum bekommen, obwohl sie bei einer Visum-Erteilung zurückgekehrt währen, kann ja niemand wissen.
 
Man kann das Verfahren der Schengenvisaerteilung bestimmt in vielen Punkten kritisieren, aber es gibt meines Wissens weder eine vorgeschriebene Ablehnungsquote, noch spielen politische Gründe bei Kubanern eine Rolle. Tatsächlich abgelehnt werden jedes Jahr etwas mehr als 20% der kubanischen Antragsteller, was, verglichen mit den gängigen Gerüchten, eine verhältnismäßig geringe Quote ist.
 
Im übrigen ist es doch besser, illegalen Aufenthalt gar nicht erst zu ermöglichen/erleichtern, statt als Staat hinterher teuer, ressourcenbindend und angestrengt zu versuchen, illegal sich in Dtl. oder in der EU Aufhaltende zu ermitteln, aufzufinden und wegzuschicken.
Das ist alles richtig was du bezüglich der Vorbeugung schreibst, abgesehen von der Art und Weise wie der eine oder andere Botschaftsmitarbeiter den Antragsteller behandelt. Aus meinen Jahren in Kolumbien weiß ich dass dort auch kolumbianischen Ehepartnern von Deutschen Staatsbürgern, welche teilweise noch nicht einmal mehr in Deutschland lebten (Spanien oder COL), eine Besuchsreise nach Deutschland versagt wurde.
Was hat das mit Prävention gegen illegalen Aufenthalt zu tun wenn andererseits die größten Gangster aus Ländern wie z.B. Kolumbien nach Europa mit von der deutschen Botschaft ausgestellten Visa einreisen durften.
 
So wie Dich ärgert es auch mich, dass EU und Deutschland es nicht besser schaffen, illegale Einreisen an den Außengrenzen/Flughäfen abzuwehren, illegal Eingereiste oder illegal Hiergebliebene wieder wegzuschicken.
Wenn das selbst explizit migrantenfeindliche Regierungen, wie aktuell in Italien, es nicht schaffen, die Migrantenflut wirksam einzudämmen, scheint das Thema nicht so trivial zu sein, wie es sich der gemeine Stammtischler vorstellt. Einfach Schiffe versenken spielen, geht schonmal rein völkerrechtlich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn das selbst explizit migrantenfeindliche Regierungen, wie aktuell in Italien, es nicht schaffen, die Migrantenflut wirksam einzudämmen, scheint das Thema nicht so trivial zu sein, wie es sich der gemeine Stammtischler vorstellt. Einfach Schiffe versenken spielen, geht schonmal rein völkerrechtlich nicht.
Leider ist die Regierung Meloni ein Reinfall. Viele Versprechungen vor der Wahl, werden nicht eingehalten. Die Abwehr illegaler Einwanderung ist kein Mysterium, siehe Australien. Ich vermute das mit Zuckerbrot und Peitsche Druck aus der EU oder dem Soros Universum auf Meloni ausgeübt wird. Oder sie ist nur ein weiterer WEF Zögling.
 
Man kann das Verfahren der Schengenvisaerteilung bestimmt in vielen Punkten kritisieren, aber es gibt meines Wissens weder eine vorgeschriebene Ablehnungsquote, noch spielen politische Gründe bei Kubanern eine Rolle. Tatsächlich abgelehnt werden jedes Jahr etwas mehr als 20% der kubanischen Antragsteller, was, verglichen mit den gängigen Gerüchten, eine verhältnismäßig geringe Quote ist.
20 %? Vielleicht wenn du alle Visaantraege zusammen in eine Liste packst. Wenn du aber nur die Single Frauen, Single Männer oder Single Nonbinaeren AntragstellerInnen nimmst, die zum Besuch ihres Freundes oder ihrer Freundin nach Deutschland reisen wollen liegt die Anerkennungsquote vielleicht bei maximal 20 %, aber keinesfalls die Ablehnungsquote
 
Wenn du aber nur die Single Frauen, Single Männer oder Single Nonbinaeren AntragstellerInnen nimmst, die zum Besuch ihres Freundes oder ihrer Freundin nach Deutschland reisen wollen liegt die Anerkennungsquote vielleicht bei maximal 20 %, aber keinesfalls die Ablehnungsquote
Sehe ich auch so.

(PS: Single ist per se schon geschlechtsneutral. Man braucht also nicht die 73 möglichen Formen alle aufzählen. ;) )
 
Zurück
Oben