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Off-topic aus: Kuba für mehr als Urlaub

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Das ungedeckte bedruckte Papier Dollar wird wohl eher den Abflug machen.
Wenn die brics staaten eine goldgedeckte währung einführen.
Ich dacht, ich wolt, ich könnte!

Ja ja, so ist das mit dem Konjunktiv. Und je härter die Währung ist, umso schwieriger hat es die eigene Wirtschaft damit Waren und Dienstleistungen zu verkaufen. Die chinesische Regierung, als größter Player im BRIC-Verbund, tut eigentlich eher das Gegenteil, als eine Aufwertung ihrer Währung zu betreiben.
Und was ist, wenn alle Welt lieber das physische Gold aus China und Russland haben möchte, als bedrucktes Papier? Das begrenz dann den Handel. Ich bin kein Experte für Volkswirtschaft, aber das sieht mir nicht nach einer Strategie aus. Der Goldstandard ist vermutlich nicht ohne Grund von Nixon abgeschafft worden? Ihn wieder einzuführen schafft ebenso Probleme, im Besonderen für die BRICsler, wenn sie ihn denn einführen wollen. Dann müssten sie ja tatsächlich mal etwas zusammen machen, ohne groß zu labern. Jeder einzelne Staat müsste für das Währungssystem sein Gold auf den Tisch legen, wenn es eine goldgedeckte Gemeinschaftswährung sein soll. Das würde aus meiner Sicht nur für einen einzelnen Staat praktikabel sein, für einen lockeren Staatenverbund sehe ich da keine Chance.

Die Brix Staaten machen auf dicke Hose, aber wieviel Anteil am weltweiten Handel steckt dahinter? Ohne die Handelsströme zu uns und nach Nordamerika geht auch in China nichts mehr. Die Abhängigkeiten sind doch wechselseitig.

Warum gibt es neben den Fiat-Währungen keine Gold gedeckte Währung auf der Welt? Weil es dafür nicht genug Gold gibt! Es braucht keinen Goldstandart, den haben wir längst. Wenn die Währungssysteme weltweit zusammenbrechen, dann werden sie neu gestartet, auf dem gleichen Schuldsystem wie vorher.
Und eigentlich ist es auch egal, wieviel Nullen auf dem Geldschein stehen. Frei nach Paul Kuhn - Auf meinem Konto steht das Komma zu weit links, wenn`s weiter rechts stünde; dann ging`s! - wieder Konjunktiv! :)

Maier
 
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Die BRICS kriegen nie ne gemeinsame Wirtschafts- und Währungspolitik zustande. Dazu sind sie viel zu heterogen und zu eigensinnig. Deren Gemeinsamkeit, Antiamerikanismus, reicht dafür nicht.

Abgesehen davon, hört sich der Goldstandard zwar erst mal gut an, wirkt klar inflationshemmend, bringt aber auch massive Probleme mit sich. U.A. wird er heute für Ausmaß und Dauer der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre entscheidend mitverantwortlich gemacht.
Pfeifen im Walde. Was meinst Du wieso die USA seit Jahren Krieg gegen Länder führt, die ihre Währungs und Macht Hegemonie in Frage stellen?
Oder glaubst du im Ernst in Lybien oder im Irak ging es darum die "Demokratie" zu verteidigen?

Ein Kommentar von Rüdiger Rauls.

Die Ergebnisse des BRICS-Gipfel von Johannesburg sind weitreichend. Sie widersprachen in nahezu allen Bereichen den Spekulationen der westlichen Medien im Vorfeld des Treffens. Der Tod Prigoschins bot ihnen eine willkommene Gelegenheit, über diese Fehleinschätzungen hinweg zu gehen. Auf Dauer aber helfen Wunschdenken und das Ignorieren der Wirklichkeit nicht weiter bei den Auseinandersetzungen, vor denen der politische Westen steht.

Anders als gedacht

Die Häufung von Fehleinschätzungen des westlichen Führungspersonals ist nicht zu übersehen. Immer öfter bringt die Wirklichkeit andere Ergebnisse hervor, als es nach Einschätzung der Propheten aus Medien und Politik hätte sein müssen. Die westlichen Geheimdienste waren vom Fall der Mauer ebenso überrascht wie vom schnellen Fall Kabuls. Der Krieg gegen den Terror hatte ebenso wenig die erwarteten Ergebnisse gebracht wie der provozierte Krieg in der Ukraine. Nicht die russische Wirtschaft zerbricht unter den Sanktionen, vielmehr schwächelt die westliche. Nicht Russland ist isoliert, sondern dem Westen gehen immer mehr alte Freunde von der Fahne.

Alles kam anders, als Experten wissenschaftlich berechnet und Geheimdienste analysiert hatten. Alles kam anders, als Medien und Politiker den Bürgern im Westen in Aussicht gestellt hatten. Die Welt hätte jedesmal eine bessere werden sollen gemäß den optimistischen Weissagungen all dieser unerschütterlich Überzeugten und gemäß den wissenschaftlichen Theorien all jener von Berufs wegen Zuversichtlichen. Und wie sieht sie heute aus nach all diesen politischen Geisterfahrten?

Die nächsten riskanten Reisen ins Ungewisse sind schon gebucht: Der Krieg mit Russland ist noch im vollen Gange, da wird schon der nächste Waffengang in der westlichen Öffentlichkeit als unausweichlich dargestellt – dieses Mal gegen China. In der Sahelzone scheint sich das nächste Gewitter zusammenzubrauen. Dort bilden sich Bündnisse, die sich von nationalen Konflikten zu regionalen ausweiten können. Überall hat der politische Westen als Brandbeschleuniger die Finger im Spiel, nicht als Friedensstifter.

Verblendet und rechthaberisch offenbart das westliche Führungspersonal seine Unfähigkeit, die Veränderungen in der Welt anzunehmen. Man hatte sich im Laufe der Jahrzehnte daran gewöhnt, dass der Rest der Welt nach der eigenen Pfeife tanzte. Man hatte das Kapital, den technologischen Vorsprung sowie die wirtschaftliche und militärische Macht, um den eigenen Interessen Geltung zu verschaffen. Man glaubte, dass das auf alle Zeiten so bleiben werde. Aber diese Zeiten sind vorbei. Dem politischen Westen fehlt die Fähigkeit, mit der veränderten Wirklichkeit zurecht zu kommen.

Nirgendwo wurde das deutlicher als bei der Einschätzung der Erfolgsaussichten der Ukraine im derzeitigen Krieg und den veränderten Kräfteverhältnissen zwischen Russland und der NATO. Ein weiteres Beispiel westlicher Verblendung ist die Berichterstattung über den Gipfel der BRICS-

Gemeinschaft in Johannesburg. Keine der Voraussagen, die in den westlichen Medien im Vorfeld breitgetreten wurden, passte zu den Ergebnissen am Ende des Gipfels.



 
Pfeifen im Walde. Was meinst Du wiedo die USA seit Jahren Krieg gegen Länder führt, die ihre Währungs und Macht Hegemonie in Frage stellen?
Oder glaubst du im Ernst in Lybien oder im Irak ging es darum die "Demokratie" zu verteidigen?

Ein Kommentar von Rüdiger Rauls.

Die Ergebnisse des BRICS-Gipfel von Johannesburg sind weitreichend. Sie widersprachen in nahezu allen Bereichen den Spekulationen der westlichen Medien im Vorfeld des Treffens. Der Tod Prigoschins bot ihnen eine willkommene Gelegenheit, über diese Fehleinschätzungen hinweg zu gehen. Auf Dauer aber helfen Wunschdenken und das Ignorieren der Wirklichkeit nicht weiter bei den Auseinandersetzungen, vor denen der politische Westen steht.

Anders als gedacht

Die Häufung von Fehleinschätzungen des westlichen Führungspersonals ist nicht zu übersehen. Immer öfter bringt die Wirklichkeit andere Ergebnisse hervor, als es nach Einschätzung der Propheten aus Medien und Politik hätte sein müssen. Die westlichen Geheimdienste waren vom Fall der Mauer ebenso überrascht wie vom schnellen Fall Kabuls. Der Krieg gegen den Terror hatte ebenso wenig die erwarteten Ergebnisse gebracht wie der provozierte Krieg in der Ukraine. Nicht die russische Wirtschaft zerbricht unter den Sanktionen, vielmehr schwächelt die westliche. Nicht Russland ist isoliert, sondern dem Westen gehen immer mehr alte Freunde von der Fahne.

Alles kam anders, als Experten wissenschaftlich berechnet und Geheimdienste analysiert hatten. Alles kam anders, als Medien und Politiker den Bürgern im Westen in Aussicht gestellt hatten. Die Welt hätte jedesmal eine bessere werden sollen gemäß den optimistischen Weissagungen all dieser unerschütterlich Überzeugten und gemäß den wissenschaftlichen Theorien all jener von Berufs wegen Zuversichtlichen. Und wie sieht sie heute aus nach all diesen politischen Geisterfahrten?

Die nächsten riskanten Reisen ins Ungewisse sind schon gebucht: Der Krieg mit Russland ist noch im vollen Gange, da wird schon der nächste Waffengang in der westlichen Öffentlichkeit als unausweichlich dargestellt – dieses Mal gegen China. In der Sahelzone scheint sich das nächste Gewitter zusammenzubrauen. Dort bilden sich Bündnisse, die sich von nationalen Konflikten zu regionalen ausweiten können. Überall hat der politische Westen als Brandbeschleuniger die Finger im Spiel, nicht als Friedensstifter.

Verblendet und rechthaberisch offenbart das westliche Führungspersonal seine Unfähigkeit, die Veränderungen in der Welt anzunehmen. Man hatte sich im Laufe der Jahrzehnte daran gewöhnt, dass der Rest der Welt nach der eigenen Pfeife tanzte. Man hatte das Kapital, den technologischen Vorsprung sowie die wirtschaftliche und militärische Macht, um den eigenen Interessen Geltung zu verschaffen. Man glaubte, dass das auf alle Zeiten so bleiben werde. Aber diese Zeiten sind vorbei. Dem politischen Westen fehlt die Fähigkeit, mit der veränderten Wirklichkeit zurecht zu kommen.

Nirgendwo wurde das deutlicher als bei der Einschätzung der Erfolgsaussichten der Ukraine im derzeitigen Krieg und den veränderten Kräfteverhältnissen zwischen Russland und der NATO. Ein weiteres Beispiel westlicher Verblendung ist die Berichterstattung über den Gipfel der BRICS-

Gemeinschaft in Johannesburg. Keine der Voraussagen, die in den westlichen Medien im Vorfeld breitgetreten wurden, passte zu den Ergebnissen am Ende des Gipfels.



teil 2
Anders als in Wirklichkeit

Mit dem wirtschaftlichen Erstarken Chinas und besonders mit dem militärischen Russlands hat sich der Blick des politischen Westens auf die BRICS-Staaten geändert. Beide werden als Kern einer neuen gegen ihn gerichteten Blockbildung angesehen, um den herum sich immer mehr Staaten anlagern. Diese Sichtweise wird aus Äußerungen von Politikern des NATO-Lagers deutlich und bestimmt die Berichterstattung seiner Medien über BRICS im Allgemeinen und den Gipfel von Johannesburg im Besonderen.

„Wer nicht für uns ist, ist automatisch gegen uns“, ist die kindische Einstellung hinter diesem westlichen Block-Denken. An dieser Sicht prallen alle gegenteiligen Erklärungen von Vertretern der BRICS-Staaten ab. Weil Russland und China ihre eigenen Interessen verfolgen und sich nicht westlichen Vorgaben unterwerfen, kann deren Politik nichts anderes als antiwestlich sein – so das Denken der Block-Theoretiker.

Dass es der Westen selbst ist, der sich immer mehr gegen China und Russland aufstellt, wird nicht gesehen. Er sieht sich vielmehr zu dieser Politik gezwungen, weil die beiden sich nicht an die Regeln der sogenannten regelbasierten Ordnung halten. Diese glaubt der politische Westen der gesamten Welt auferlegen zu dürfen, ohne die Welt gefragt zu haben. Zum Gegenpol werden Russland und China erst infolge der Ausgrenzung durch den Westen.

Da können sie noch so oft klarstellen, dass sie nicht antiwestlich eingestellt sind, vielmehr sogar Zusammenarbeit wünschen, wohl aber unter Berücksichtigung der eigenen Interessen. Das geht in die Köpfe der westlichen Meinungsmacher nicht hinein. Das übersteigt ihren Horizont, ist mit ihren einfachen Denkmustern nicht zu erfassen. In nahezu jedem Beitrag der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) über die Konferenz in Südafrika wird diese Sicht eines antiwestlichen Blocks bedient und dadurch verfestigt. Damit ist sie nicht allein unter den westlichen Medien.

Andererseits aber werden immer wieder in der Berichterstattung Hinweise gesucht auf Differenzen zwischen den Teilnehmern. Es scheint, als wollte die westliche Presse die Geschlossenheit des Blocks selbst widerlegen, der in seiner antiwestlichen Ausrichtung ja eigentlich nur dadurch besteht, dass er in ihren Köpfen zusammengefügt wurde.

In diesem Sinne wird dann auch eine Sollbruchstelle zwischen Russland und China auf der einen Seite und den restliche drei auf der anderen herbeigeredet, denn „drei der fünf BRICS-Staaten teilen Xis antiwestlichen Furor nicht“(1). Als weiterer Beleg für die Zerbrechlichkeit des Staatenverbunds glaubt man feststellen zu können: „Außer Peking und Moskau will jedoch kein BRICS-Staat auf gute Beziehungen zu den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union verzichten“(2). Wird da versucht eine Wirklichkeit zu widerlegen, deren Trugbild man sich selbst geschaffen hat?

Selbst protokollarische Belanglosigkeiten werden als Hinweise für größere Unstimmigkeiten unter den Teilnehmern gedeutet. So wird es als Anzeichen für Spannungen zwischen China und Indien gesehen, wenn der indische Präsident seine Maschine noch nicht verlassen will, weil er genauso wie der chinesische von einem hochrangigen Mitglied der südafrikanischen Regierung begrüßt werden will. Es entsteht der Eindruck, dass die westlichen Meinungsmacher mit allen Mitteln ein Scheitern des Gipfels herbeischreiben wollen, so wie sie auch seit etwa anderthalb Jahren glauben, Russlands Armee mit dem Sand zu besiegen, den sie dem westlichen Medienkonsumenten in die Augen streuen.
 
teil 2
Anders als in Wirklichkeit

Mit dem wirtschaftlichen Erstarken Chinas und besonders mit dem militärischen Russlands hat sich der Blick des politischen Westens auf die BRICS-Staaten geändert. Beide werden als Kern einer neuen gegen ihn gerichteten Blockbildung angesehen, um den herum sich immer mehr Staaten anlagern. Diese Sichtweise wird aus Äußerungen von Politikern des NATO-Lagers deutlich und bestimmt die Berichterstattung seiner Medien über BRICS im Allgemeinen und den Gipfel von Johannesburg im Besonderen.

„Wer nicht für uns ist, ist automatisch gegen uns“, ist die kindische Einstellung hinter diesem westlichen Block-Denken. An dieser Sicht prallen alle gegenteiligen Erklärungen von Vertretern der BRICS-Staaten ab. Weil Russland und China ihre eigenen Interessen verfolgen und sich nicht westlichen Vorgaben unterwerfen, kann deren Politik nichts anderes als antiwestlich sein – so das Denken der Block-Theoretiker.

Dass es der Westen selbst ist, der sich immer mehr gegen China und Russland aufstellt, wird nicht gesehen. Er sieht sich vielmehr zu dieser Politik gezwungen, weil die beiden sich nicht an die Regeln der sogenannten regelbasierten Ordnung halten. Diese glaubt der politische Westen der gesamten Welt auferlegen zu dürfen, ohne die Welt gefragt zu haben. Zum Gegenpol werden Russland und China erst infolge der Ausgrenzung durch den Westen.

Da können sie noch so oft klarstellen, dass sie nicht antiwestlich eingestellt sind, vielmehr sogar Zusammenarbeit wünschen, wohl aber unter Berücksichtigung der eigenen Interessen. Das geht in die Köpfe der westlichen Meinungsmacher nicht hinein. Das übersteigt ihren Horizont, ist mit ihren einfachen Denkmustern nicht zu erfassen. In nahezu jedem Beitrag der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) über die Konferenz in Südafrika wird diese Sicht eines antiwestlichen Blocks bedient und dadurch verfestigt. Damit ist sie nicht allein unter den westlichen Medien.

Andererseits aber werden immer wieder in der Berichterstattung Hinweise gesucht auf Differenzen zwischen den Teilnehmern. Es scheint, als wollte die westliche Presse die Geschlossenheit des Blocks selbst widerlegen, der in seiner antiwestlichen Ausrichtung ja eigentlich nur dadurch besteht, dass er in ihren Köpfen zusammengefügt wurde.

In diesem Sinne wird dann auch eine Sollbruchstelle zwischen Russland und China auf der einen Seite und den restliche drei auf der anderen herbeigeredet, denn „drei der fünf BRICS-Staaten teilen Xis antiwestlichen Furor nicht“(1). Als weiterer Beleg für die Zerbrechlichkeit des Staatenverbunds glaubt man feststellen zu können: „Außer Peking und Moskau will jedoch kein BRICS-Staat auf gute Beziehungen zu den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union verzichten“(2). Wird da versucht eine Wirklichkeit zu widerlegen, deren Trugbild man sich selbst geschaffen hat?

Selbst protokollarische Belanglosigkeiten werden als Hinweise für größere Unstimmigkeiten unter den Teilnehmern gedeutet. So wird es als Anzeichen für Spannungen zwischen China und Indien gesehen, wenn der indische Präsident seine Maschine noch nicht verlassen will, weil er genauso wie der chinesische von einem hochrangigen Mitglied der südafrikanischen Regierung begrüßt werden will. Es entsteht der Eindruck, dass die westlichen Meinungsmacher mit allen Mitteln ein Scheitern des Gipfels herbeischreiben wollen, so wie sie auch seit etwa anderthalb Jahren glauben, Russlands Armee mit dem Sand zu besiegen, den sie dem westlichen Medienkonsumenten in die Augen streuen.
Teil 3
Am Ende kam es anders

Aber alle Kaffeesatzleserei und Erbsenzählerei der westlichen Meinungsmacher erwiesen sich am Ende als Hirngespinste, Ausgeburten der eigenen verwirrten Gedankengänge und einer Weltsicht, die der Welt nicht entspricht. Die herbeigeredeten Unstimmigkeiten zwischen China und Indien führten nicht zum Scheitern des Gipfels. Anscheinend hatten viele im politischen Westen gehofft, dass es nicht zu einer Aufnahme weiterer Staaten kommen würde und ein weiterer Machtzuwachs des Staaten-Verbundes verhindert werden könnte.

In der Theorie hätte es gar nicht zur Erweiterung des Staaten-Verbandes kommen dürften, weil nach Meinung westlicher Kaffeesatzleser Indien im Gegensatz zu China keinen schnellen Aufnahmeprozess wolle. Man hielt es für „fraglich, ob die von Xi schon seit mehreren Jahren vorangetriebene Erweiterung der BRICS um weitere Mitgliedstaaten in seinem Sinne ausgerechnet auf dem Gipfel in Johannesburg gelingt, [und] auch Analysten in Südafrika halten einen langsamen Aufnahmeprozess für wahrscheinlich“(3).

Dann ist es natürlich klar, dass es mit der Erweiterung nichts werden kann, wenn in der Fachwelt Einigkeit herrscht. Nur stellt sich die Frage, auf welchen Grundlagen diese Einschätzungen beruhten. Für die westliche Expertenriege war die Sache klar und einfach: „[der indische Präsident] Modi nähert sich immer stärker den USA an und würde schon allein wegen des eigenen Grenzkonflikts mit China kaum Xi Jinping folgen“(4).

Die politische Welt scheint für die Beobachter aus dem Westen nur in kleinkarierten Rivalitäten und persönlichen Rangeleien zu bestehen. Es scheint im westlichen Denken nicht mehr die Möglichkeit vorzukommen, dass man sich in strittigen Fragen auch gütlich einigen kann. Wer gewohnt ist, alles mit Druck, Gewalt und Hinterlist zu regeln, dem kommen vernünftige Lösungen im Interesse aller Beteiligten und unter Wahrung aller Interessen nicht mehr in den Sinn.

Trotz aller ungünstiger Voraussagen aus der Gerüchteküche der westlichen Welt haben die BRICS-Staaten sich einstimmig auf die Aufnahme neuer Mitglieder einigen können. Das gelang ihnen innerhalb weniger Tage, sozusagen an einem verlängerten Wochenende. Das geht, wenn die Vernunft regiert. Auch die Unstimmigkeiten zwischen China und Indien, wo es immerhin entlang der gemeinsamen Grenze um Krieg oder Frieden geht und nicht um ein verkorkstes Gebäude-Energie-Gesetz, konnten in dieser Frage zurückgestellt werden.

Statt des großen Bruchs zwischen Indien und China kam es zu einer neuen Annäherung. Auch das ist möglich, wenn die Vernunft regiert und die gegenseitigen Interessen geachtet werden. Man verständigte sich auf „einen weiteren Abbau der Spannungen“(5). Beide Seiten einigten sich darauf, „die Bemühungen um einen raschen Rückzug der Truppen und eine Deeskalation zu verstärken“(6).

All das war in den Sichtweisen und Erwartungen der westliche Meinungsmacher nicht vorgesehen. Aber Johannesburg zeigt, dass solche Erfolge möglich sind, wenn der gute Wille auf allen Seiten vorhanden ist.

Eine andere Welt bricht an

Die Welt, in der der Westen zu leben glaubt, ist eine andere als jene, die sich täglich um die Sonne dreht. Man ist hilflos, denn man weiß nicht, was man gegen den Wandel unternehmen kann. Man versucht es weiterhin mit den alten Mitteln militärischer Bedrohung gegen schwächere Gegner und den neueren der Wirtschaftssanktionen gegen stärkere. Das hat schon in der Vergangenheit wenig Erfolg gehabt gemessen am angerichtet Schaden. Die neuen Gegner aber sind stärker. Gegen die militärische Stärke Russlands ist im politischen Westen kein Kraut gewachsen.

Chinas wirtschaftliche und vor allem seine finanzielle Stärke ermöglicht sein Vordringen auf allen Kontinenten und eine gesellschaftliche Entwicklung, die der Westen in all den Jahrzehnten seit dem Zweiten Weltkrieg nicht hatte auf die Beine stellen können. Er hat seine unangefochtene Führungsrolle verloren. Die bisher noch unterentwickelten Länder sind nicht mehr auf Gedeih und Verderb auf ihn angewiesen.

Mit Russland und China sind Alternativen entstanden, die über das nötige Kapital und auch technologische Qualitäten verfügen, die dem politischen Westen in nichts mehr nachstehen. Alte Freunde gehen dem Westen von der Fahne. Sie waren nie wirklich Freunde. Es blieb ihnen nur in der Vergangenheit nichts anderes übrig, als Freunde der USA und des politischen Westens zu sein. Das ändert sich jetzt.
 
Konsequenterweise müsste ja jetzt bei Deinem Fahrradverleih, der Hinweis angebracht werden, "Nehme nur noch Zahlungen in "Brics" oder Rubel, Rand, Rupien oder Yen entgegen".

Grundsätzlich stimme ich Dir ja zu, das diesen Ländern der US Dollar als Weltleitwährung nicht passt. Das ist ja keine neue Erkenntnis.
"Der Dollar ist unsere Währung – aber euer Problem“
Zitat des früheren amerikanischen Finanzministers John Connally (1971).

Und so sehr Du Dir diesen Prozess auch herbei wünschst oder voraus siehst. In nächster Zeit wird er nicht eintreten.
 
Bis jetzt konnten doch Devisen in Unbegrenzter Höhe eingeführt werden. Hat sich das schon wieder geändert????
 
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