So, die Zeit schreitet fort und wir haben vor, den Aufenthalt hier etwas normaler zu gestalten. Ich bin nicht der Typ, der gern lange in einem Hotel ist. Daher habe ich immer schon ein Auto gemietet und bin im Land herum gefahren, allein oder in Gesellschaft.
Also steht nun an, ein Auto zu holen. Obwohl ich davon ausging, dass es nicht schwer sein dürfte, hier am Ort eines zu finden, habe ich doch vorgezogen, dies von Deutschland aus zu organisieren. Nicht des Autos wegen, sondern der eventuellen Diskussion mit der inmigración unserer Urlaubsgestaltung wegen.
Ich wusste zwar, dass an unserem Hotel eine Station von cubacar ist, aber dort konnte des Reisebüro keinen Wagen bestellen. Ergo soll uns der Weg nun zum Hotel Tuxpan führen.
Auf dem Weg zum Hotelausgang spricht uns einer der e-Karren-Fahrer an, ob er uns ein Stück fahren solle. Wir wollen zwar nicht, aber so kommen wir ein wenig ins Gespräch. Zum Tuxpan wollten wir? Dahin könne er uns wahrlich nicht fahren, aber er würde ein Taxi rufen. Sind es doch 2,2 km.
Nein danke, ein wenig Bewegung tut uns gut, meint novia. Daraufhin mustert er sie von oben bis unten. Aber sie sei doch cubana. Natürlich, warum? Er verstummt und auf seiner Stirn steht geschrieben, die ist infiziert von den verrückten Yuma, so weit freiwillig zu laufen. Weite Wege freiwillig zu gehen, ist so gar nicht der Kubaner Sache.
In der Station von Habanacar erwarten uns 13 Autos, 2 Mitarbeiter und ein mittelgroßes Erschrecken. Beide Angestellte sitzen im gut gekühlten Büro haben die Füße auf dem Tisch und betrachten ihre Schuhe hingebungsvoll.
Als wir eintreten, verlässt der eine umgehend das Büro und der andere studiert sehr sehr lange unseren Voucher. Ob ich noch mehr Papiere hätte?
Mehr war noch nie notwendig und mehr habe ich natürlich nicht. Das gibt Anlass zu einem Telefonat. Danach beginnt das Suchen in und auf dem Schreibtisch, schließlich taucht eine einzige Ankündigung eines Vertrages auf, die direkt am Bildschirm liegt. Nach einem Jahr ohne Beschäftigung sind die normalen Abläufe anscheinend in Vergessenheit geraten. Nun bittet mich auch der zweite der Angestellten um Geduld und verschwindet. Novia berichtet später von der Diskussion zwischen beiden. Sie hatte mir alle Konversation überlassen, so dass nicht klar war, dass sie Spanisch versteht. Beide diskutieren also ungehemmt in ihrer Nähe, welchen Wagen sie mir geben könnten.
Offenbar ist ein großer Teil der Fahrzeuge ohne Benzin und andere defekt, so dass die Auswahl gar nicht so groß war, wie man annehmen könnte beim Anblick des Parkplatzes.
Doch schließlich können wir den Hof verlassen mit einem Peugeot. 48 000 Kilometer haben seine Fahrtauglichkeit nicht beeinträchtigt aber seinem Äußeren erheblich geschadet. Erstmalig erfolgt keine Kontrolle der Schäden und keine Notiz dazu im Vertrag. Schäden einmal ringsherum werden vermerkt. Gut so, da kann ich mir besondere Rücksicht auf eventuelle Schrammen ersparen.