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Individualreise Bericht Okt'23-Nov'23

Dennis333

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6 Sep. 2023
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VorstellungMeine Vorstellung/Beweggründe zu meiner Reise erfolgte im Forum hier : Vorstellung


Hier möchte ich meine erste Kubareise beschreiben.
Vorneweg war es eine super Erfahrung und außer der üblichen Schwierigkeiten auf Kuba ist alles positiv verlaufen.

Mitte Oktober in Holguin gelandet ohne wirklichen Marschplan, wollte ich mir erstmal einen Eindruck der Lage machen.

Für diesen ersten Eindruck, habe mich für das ruhigere Holguin entschieden. Ich wollte grob den Osten der Insel entdecken und daraufhin meinen Weg Richtung Havanna gehen.
Ich hatte ungefähr 50kg Gepäck dabei. Brüderlich aufgeteilt für die kubanische Bevölkerung und meine sieben Sachen. Darunter Klamotten, Boxequipment, kleine Musikboxen, Paracetamol, Erdnussbutter, verschiedene Soßen und Gewürze, Nahrungsergänzungsmittel..

Die Unterkunft in Holguin City ( meine gesamte Reise verbrachte ich in Casa Particulares ) habe ich über bbinnvinales gebucht und über diese Website hat ich stets gute Erfahrungen.
Zum 3€ Frühstück gab es getoastetes Brot, Omelett, Jugo und Kaffee. Mit Erdnussbutter ging das Brot dann auch gut weg. Vorbereitung ist die halbe Miete !

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Ich habe 3-4 Tage in Holguin verbracht um, wie gesagt, mir einen ersten Eindruck zu verschaffen.
Dieser war positiv in dem Sinne, dass
-es ein angenehmes Miteinander mit den Leuten war ( Ich wurde nicht angemacht und wurde absolut als ein Mitglied der Gemeinschaft behandelt. Ausserhalb des kleinen Stadtkerns habe ich nochnicht einmal Blicke der anderen bekommen. Das hat mich erstaunt. )

- Es gab meines Erachtens reichlich Angebot an Früchten und Gemüse, Sport- Freizeitaktivitäten wie Fitnessstudio, Lomo de la Cruz und die zahlreichen, atemberaubenden Strände in der Nähe, mind. 30min Autofahrt.
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Hier der Strand Guardalavaca. Ich war einer der wenigen Besucher. Das Restaurant El Ancla direkt neben dem Strand absolut empfehlenswert. Frischen Fisch für umgerechnet 3€ mit traumhaftem Meerblick.


Hier ein Auszug von einer Speisekarte von der Pizzeria Fajardo's in der Nähe meiner Casa. Auf meiner Reise war es die einzige Pizzeria, die Thunfisch vorrätig hatte und aufgrund des Geschmacks und Größe etwas höherpreisig.
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Nicht zu vergessen waren natürlich meine 50kg Gepäck, welche ich vor meiner Weiterreise durchs Land ja liebend gern verringern wollte.

So habe ich dann eine Tasche mit Artikeln bestückt und bin in eine Gegend wo es etwas ärmer war. Das habe ich daran ausgemacht, das die Straße nicht zementiert war.
Ich habe einen 20jährigen Jungen auf seinem Fahrrad an einem Eingang eines Hauses angesprochen und erzählt, dass ich aus Deutschland komme und gerne für die Gemeinschaft ein paar Dinge abzugeben habe. Er war etwas verdutzt und ich ging mit ihm in sein Haus wo seine Großmutter auf dem Schaukelstuhl saß. Kurz darauf kam auch seine Freundin dazu. Wir erzählten ein bisschen, sie ist Krankenschwester und er ist beim Militär wo er den Pflichtdienst ablegt.
Sie bedankten sich herzlichst und freuten sich am meisten über das Paracetamol, da die Großmutter Probleme mit ihrem Fuß hat den sie hochgelegt hatte.
Die anderen Dingen wollten sie in der Gemeinde aufteilen.
Ich blieb mit den beiden in Kontakt und traf sie wieder, nachdem ich den nächsten Monat im Osten der Insel verbringen sollte. Davon werde ich hier weiter erzählen. :)

Den folgenden Tag fuhr ich via dem Viazul Touristenbus nach Santiago..

LG Dennis
 
Zuletzt bearbeitet:
Toll! Danke für den Bericht! Ich bin auch ganz gespannt, wie es weitergeht.

Wo war diese Pizzeria Fajardo? In Holguin oder Guardalavaca?
 
Meine erste Kubareise ging also weiter nach Santiago de Cuba.

Mein Plan war, mir die Stadt anzusehen und wenn sie mir gefällt, für längere Zeit zu bleiben.

Ich kam mit dem Viazul in die Stadt und habe mir zuvor eine Casa Particular im Zentrum gebucht. Das Frühstück dort war reichhaltiger und mit 5€ berechnet. Es gab Brot, Omelette, Bananen, Papaya, Jugo und Kaffee.


Als ich mir die Stadt näher ansah, wurde mir dann auch die prekäre Lage des Kubanischen Volkes sichtbarer, welches mir in Holguin nicht so stark aufgefallen ist.
Es wurde mehr nach Almosen gefragt, viele Restaurants hatten zu und wenn sie auf hatten, gab es meist nur 1 Gericht zur Verfügung. Reis mit Hühnchen/Schwein.
Ich fande es schade dass z.B. das Restaurant Club Nautico am Malecon kein wirkliches Angebot hatte. Es ist sehr schön dort mit tollem Ausblick.

Nichtsdestotrotz ist Kuba nicht beliebt für ihr großes Angebot an touristischen Konsumgütern, sondern für ihre Menschen.
Ich hatte ein cooles Erlebnis am Malecon mit Kindern die dort am Ufer unermüdlich nach Krebsen gefischt haben. Ausgestattet mit einem Speer wurden die Krebse aufgespießt und danach sofort abgehangen und mit einem geübten Tritt dem Jenseits befördert.
Mir wurde schnell klar, dass die Heranwachsenden das nicht aus Spaß machen, sondern aus ernsteren Gründen. Somit habe ich mein vorest verstörtes, westliches Verständnis von dem fischen harmloser Tiere abgelegt und tatkräftig mitgeholfen.
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Den darauffolgenden Tag hatte ich mir die ambitionierte Aufgabe gestellt, La Gran Piedra zu besichtigen. Einen Monolith oben in den Bergen, unweit von der Stadt.
Ich wollte mit dem Transport der Einheimischen dem Gebirge näher kommen. Mit den Guaguas (Mehrpersonenbusse).
Das System der Guaguas habe ich nach wenigen Anläufen dann gut verstanden. Man muss sich an der richtigen Straße positionieren, welche in die Richtung führt in welche man will. Und dann warten. Für 20 Peso die Fahrt.

Ich machte meinen Weg Richtung Siboney und musste seit der Innenstadt 1 mal umsteigen. Die Leute helfen gerne und zu jedem Anlass !
In Siboney fragte ich nach einem Transport hoch zu den großen Felsen. Aufgrund der derzeitigen Treibstoffknappheit, wäre es sehr teuer den steilen Weg hoch ins Gebirge zu fahren. Ich verworf meinen Plan daraufhin schnell, da es unverantwortlich wäre nur für einen Touristen diesen Weg nach oben zu fahren.

Es gab zwischen Siboney und dem Eingang zu dem Gebirge der Gran Piedras, zwei Museen.
Ich besuchte eines davon, La Casa Museo Granjita de Siboney oder auch Casa Blanca genannt. Es war das Haus in dem Fidel Castro seinen Angriff auf die Moncada Kaserne plante welches die Revolution einleiten sollte. Ein schönes Museum mit Original Objekten aus der damaligen Zeit. Sehr informativ dargestellt von netten Mitarbeitern.

Ich habe leider nicht sehr viele Fotos sondern generell eher Videos gemacht. Diese kann man hier im Forum nicht so einfach im Text hochladen??

Hier ein Link zum Sturm auf die Moncada Kaserne : Heute vor 70 Jahren: Sturm auf die Moncada-Kaserne

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Ich wollte Santiago vorerst hinter mir lassen und entschloss mich den Tag darauf weiter in den Osten zu reisen mit dem Ziel Baracoa. Ich fragte meine Casa Vermieterin nach einem vertrauensvollen Taxifahrer bis nach Guantanamo, welches auf der Strecke nach Baracoa liegt.

Als ich eine Casa Particular in der Stadt Guantanamo für eine Nacht reservierte, ahnte ich noch nicht, dass Guantanamo mein Zuhause für die nächsten 4 Wochen sein sollte und dies nicht etwa als Insasse im illegalem US-Gefängnis, unweit der Stadt.;)

LG
Dennis
 

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Toll! Danke für den Bericht! Ich bin auch ganz gespannt, wie es weitergeht.

Wo war diese Pizzeria Fajardo? In Holguin oder Guardalavaca?
Danke, gerne. :)
Die Pizzeria ist in Holguin unweit vom Baseballstadion.
Via Google Maps kannst du es finden. Es war echt gut und man konnte schön sitzen. FOTO NICHT AKTUELL SONDERN VON GOOGLE. 1703696771877.png
 
Dennis333

Für diesen Satz deinerseits: "Nichtsdestotrotz ist Kuba nicht beliebt für ihr großes Angebot an touristischen Konsumgütern, sondern für ihre Menschen."
müsste ich dich eigentlich fragen, ob du mich heiraten willst *laut-lach*

Nein, ich meine damit: So schön treffend formuliert!!! ;)
 
Von der Abzweigung zum Gran Piedra an der Carratera nach Siboney sind es 14 km Straße und einige Meter auf einen Fußweg zum Gipfel.
Es lohnt sich. Leihe dir ein Mountainbike oder laufe die Strecke. Du bist mein Held, wenn du das schaffst.
Ansonsten lass einen Taxista etwas Geld verdienen.
Da Planet ist sowieso im Popo. Hihi.
 
Von der Abzweigung zum Gran Piedra an der Carratera nach Siboney sind es 14 km Straße und einige Meter auf einen Fußweg zum Gipfel.
Es lohnt sich. Leihe dir ein Mountainbike oder laufe die Strecke. Du bist mein Held, wenn du das schaffst.
Ansonsten lass einen Taxista etwas Geld verdienen.
Da Planet ist sowieso im Popo. Hihi.
Achja, als ich jünger war, bin ich die Strecke einige Male hoch, erst mit meinem Riese Müller delite grey stromlos, später ein paar Male nach dem Umbau auf elektrisch.

Ohne Strom viel geschoben.
 
Hallo Dennis 4 Wochen Guantanamo mh bin gespannt was oder wer dich 4 Wochen dort verweilen lies.
Ich freue mich auf die Fortsetzung.
Gruß Murci
 
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Als ich eine Casa Particular in der Stadt Guantanamo für eine Nacht reservierte, ahnte ich noch nicht, dass Guantanamo mein Zuhause für die nächsten 4 Wochen sein sollte
Wenn das keine Liebesgeschichte wird... ;)
 
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