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Viele wollen nach Nicaragua - das neue Geschäft

Aber aus Deutschland fliegt niemand nach Nicaragua, um dann in Richtung Texas zu flüchten, um mal wieder aufs Thema hinzulenken. :)
Nee, aber einige Ukrainer und Russen aus der Bekanntschaft in Berlin, nach Mexico, um dann "rüber" zu machen.
 
Diese Differenzierung ist etwas misverständlich, denn als Pro-Kuba werden sich wohl beide Seiten verstehen.
Stimmt, gemeint hattei ich natürlich Pro- Contra-System-Fraktionen. :)

Mir persönlich ist es übrigens völlig egal, ob ein System links, oder rechts, sozialistisch, oder kapitalistisch, monarchistisch oder sonstwas ist, was zählt, ist was unterm Strich für die Menschen heraus kommt. Ein repressiver Staat, der, ohne dass er irgendwelchen Kontrollinstanzen Rechenschaft ablegen muss, seine (unbequemen) Bürger drangsaliert und entrechtet, ist in jedem Fall ein No Go. Davon gibt es einige in der Welt, Kuba zähle ich leider auch dazu.
 
Ich denke - und jeder der mich persönlich kennt wird das bestätigen können - dass ich sehr nahe am normalen kubanischen Leben dran bin.
Das zu bezweifeln wäre töricht. Trotzdem braucht es manchmal einen gewissen Abstand, um Dinge klarer zu sehen. Es ist wie bei der Liebe, auch dort tut Distanz manchmal gut... ;)
 
Du glaubst, dass 8000 km Entfernung helfen Kuba besser zu verstehen und einordnen zu können? Ein auf Kuba lebender würde also auch Deutschland besser einschätzen können als Du der Du dort lebst?
Das ist an den Haaren herbeigezogen und lediglich ein billiger Versuch Deinen Standpunkt und Deine Sichtweise zu rechtfertigen und letztlich meinen zu diskreditieren. Ohne Substanz!
 
Diese Diskussion haben wir ja auch nicht das erste Mal hier. Was soll ich denn aus der Ferne besser erkennen, als jemand der vor Ort ist. Der den Alltag mitbekommt und zwar nicht gefiltert durch Berichte aus Medien oder aus Erzählungen von Leuten vor Ort. Und jedesmal soll es das Totschlagargument sein, wenn die Meinung nicht mit der eigenen übereinstimmt.
 
Das sagst du jetzt.
Nein, du hast eine Zurechnung gemacht und ich musste dieser widersprechen.

Nicht "vielleicht", sondern diese Information ist gesichert.

Und du benutzt es gerne für deine antisozialistische Meinungsmache hier.
Meinungsmache? Das ist doch dein Job, wenn du und andere systematisch eine Diktatur verharmlosen. Ich setze der Einseitigkeit in der Berichterstattung und den widerlichen Klischees etwas entgegen. Ich werde nicht der Jungen Welt, den Gruppierungen von CubaSi oder der so genannten Freundesgesellschaft die Deutungshoheit über den verklärten vermeintlich "coolen karibischen Sozialismus light" überlassen, in dem alle super zufrieden wären und alles prima wäre, wenn es nur nicht dir Amis gäbe.

Ich habe lange genug im Sozialismus gelebt und ich hatte ein wenig Zeit gehabt, dieses System rückblickend zu analysieren und warum es am Ende scheitern muss.
Ich muss zugeben, dass mich die Gnade meiner späten Geburt möglicherweise davor bewahrt hat, mich damals in eine üble Schimäre einzureihen und mich schuldig zu machen.
Aber ich war auch alt genug, noch von Indoktrination betroffen zu sein.

Wer ist denn bisher hier auf diese Idee gekommen? Du bist doch der, der pauschal den staatlichen Medien Glaubwürdigkeit abspricht.
Korrekt! Wenn es um die Darstellung von Politik und Gesellschaft geht, ist der weithin erkennbare Interessenkonflikt des Regimes genau das Problem und ein Artikel muss erst einem Plausibilitätscheck bestehen, bevor ich ihn als einigermaßen objektiv anerkenne. Es fehlt schlichtweg Distanz zur Sache, um nicht involviert zu sein, sonst wird es immer nur eine Selbstbewertung und eine Perspektive aus der inneren Blase sein, in der es natürlich eine Gruppendynamik und tatsächlich Weisungsebenen gibt. Die Medien können ja nicht emanzipiert von Regierung und Partei berichten. Man könnte sagen, es wäre in Ordnung, wenn es eine legitime Gegenöffentlichkeit und eine funktionierende Opposition gäbe, denn dann wären Granma und Co nur Parteiorgane und Medien unter vielen, es würden sich Meinungen und Perspektiven zur Meinungsfindung gegenüberstehen. Das schärft auch den Verstand und dämpft nicht nur den Geist.
Die Ausgangssitution ist, dass Granma, Cubadebate und Co. klar Funktionsträger in erster Linie für die Partei sind, weil darüber zum Volk (ohne Rückkanal) kommuniziert wird.
Das heißt nicht, dass es in den Staatsmedien nicht auch Artikel über die Afrikanische Riesenschnecke oder Wasserstandsmeldungen mit korrekte Informationen geben könnte.

Ich freu mich jedesmal das Wort in deinem großen und ständigen - aber wie der deiner Gesinnungsgenossen seit 1959 erfolg- und in deinem Fall für den realen kubanischen Sozialismus auch bedeutungslosen - Kampf zu lesen.
Freue dich, das ist wiederum bedeutungslos für mich. Entscheidend ist, was es bedeutet. Wenn ein Logik immer nur auf sich selbst referenziert, dann lässt sich die innere Logik nicht falsifizieren und wird zu einem Glaubenssystem. So funktionieren alle Religionen! "Du musst nur an die Bibel glauben, um dich von ihr überzeugen zu lassen."

Du versuchst permanent dem kubanischen Gesellschaftsmodell zivilisatorische Errungenschaften abzusprechen
Nein, das versuche ich nicht, aber andere reden allein davon, überbetonen es, während sie andere Themen völlig unter die Räder kommen lassen. Sie existieren praktisch für diese Leute einfach nicht. So kann man auch Menschen und ihr Leid marginalisieren. Und ich lasse etwas auch nicht unkritisch nur als "Errungenschaft" gelten, wenn diese "Errungenschaft" als Element zur ideologischen Indoktrination und Manipulation von der Pieke auf missbraucht wird.

Wie ein Land wirtschaftet, wie es sein Sozialsystem ausgestaltet, das geht mich nichts an, wenn es sich dazu in einem offenen Diskurs zwischen gleichberechtigten politischen Kräften aus der Gesellschaft immer wieder frei entscheiden kann, aber auch in Revision gehen kann. Ich persönlich bevorzuge klar eine Marktwirtschaft mit sozialem Ausgleich. Sozialer Ausgleich kann nur durch Einnahmen aus Überschüssen finanziert werden.

Das kubanische Gesellschaftsmodell existiert so nur deshalb noch, weil sich eine politische Elite gegen Kritik auf breiter Ebene immunisiert durch Macht festgesetzt hat, alle Gewalten totalitär kontrolliert und gesellschaftliche Selbstreinigungsprozesse außer Kraft gesetzt hat. Dazu gehört auch der Ausschluss politischer Konkurrenz. Dazu wird freie Meinungsäußerung im Keim erstickt, wenn sie nicht der Parteilinie folgt, es werden Kritiker eingeschüchtert, mit massiver Repression und sogar Folter bedroht, ins Gefängnis steckt, ins Exil gezwungen oder einfach nicht mehr ins Land gelassen. Und es existiert vor allem auch, weil sich immer wieder nützliche Idioten finden, die ihnen Geld für ihre Misswirtschaft geben.

und möchtest das Bild von einem kommunistischem Gewaltregime vermitteln,
Genau das ist es auch, ein Regime, das willkürlich Gewalt anwendet, wenn es das für notwendig erachtet. Es gibt genügend Beispiele dafür und es geht auch nicht darum, dass Blut spritzt.
Es geht um körperliche, nicht letale Gewalt auf physischer und psychologischer Ebene.

in dem die Bevölkerung grausam unterdrückt
Unterdrückung, JA! Ob etwas "grausam" empfunden wird, ist relativ! Für jemanden, der gerade zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde, weil er eine Demonstration gefilmt hat, ist sein Urteil sicherlich grausam. Ich weiß nicht, was jemand sagt, wenn die Polizei mit einem Delinquenten "Patrulla Horno" spielt oder wenn jemand mehr als ein halbes Jahr sein Haus nicht verlassen darf. Ich weiß nicht, ob es Hamlet Lavastida als grausam empfindet, im Tausch gegen seine Freiheit sei Land verlassen musste. Ich weiß nicht, ob Maykel Osorbo und Luis Manuel Otero Alcantara es grausam finden, dass sie seit dem 11. Juli teilweise in Einzelhaft befinden. Ich weiß nicht, ob Louis Robles es grausam findet, dass ihm ganze 5 Jahre seines Lebens gestohlen werden.

und gegen ihren Willen quasi als Zwangsarbeiter für eine Parteielite verheizt wird
Was du mit Zwangsarbeitern meinst, kann ich mir vorstellen, aber das sehe ich differenziert. Natürlich kann ein Land seine ausgebildeten Ärzte im Austausch für die kostenlose Ausbildung an einen Dienst im Land oder im Ausland für ein paar Jahre binden. Was aber gar nicht geht, ist die Einschränkung persönlicher Freiheiten, wenn z.B. am Flughafen bereits der Pass eingesammelt wird, wie das auch bei Sportlern getan wird. Was den Verdienst angeht, ist das eine Vertragsfrage. Wenn die Leute nicht in eine Situation gezwungen werden, können sie tun was sie wollen.

die gleichzeitig jede Mitbestimmung verhindert.
Man kann sich hinter schein- und teildemokratischen Prozessen verstecken und immer wieder darauf verweisen. In Kuba ist die Regierung nicht abwählbar, man kann noch nicht einmal gegen sie demonstrieren.

Diese Regierung ist absurd.

Wie schon mal gesagt, behauptet niemand, dass dort paradiesische Zustände herrschen, aber du versuchst, eine Hölle herbeizuschreiben.
Für Betroffene ist es die Hölle. So niedrigschwellig, wie Andersdenkende unter Druck gesetzt werden, ist es für diese die Hölle.

Wer nicht deiner Meinung ist, dem gegenüber wirst du seit deinen ersten Posts hier persönlich und bezeichnest das dann als robusten Umgang miteinander.
Es hat nichts mit meiner Meinung zu tun, ich sehe nur die Ignoranz, das Offensichtliche und Objektiv anzuerkennen, zu relativieren und rumzueiern.

Robust sollte aber möglichst nur deine Sicht verbreitet werden, andernfalls beklagst du auch schnell ein "Mackergehabe", wenn dir robust geantwortet wird.
Der kann sagen, was er will, niemand hindert ihn. Mir ist der archaische Verweis auf "Eier haben", weil man nicht gewillt ist, mehrere hundert Kilometer für eine Promo-Tour der kubanischen Regierung quer durch die Republik in Kauf zu nehmen einfach zu plump. Ich habe sonst nichts gegen die Verwendung der Floskel, wenn es wirklich etwas damit zu tun hat, Mut zu haben.
 
Du glaubst, dass 8000 km Entfernung helfen Kuba besser zu verstehen und einordnen zu können? Ein auf Kuba lebender würde also auch Deutschland besser einschätzen können als Du der Du dort lebst?
Ein Glück, dass es nicht so etwas wie ein Stockholm Syndrom gibt. Ein Glück, dass du dich als Tourguide in Kuba nicht mit der Regierung und ihren Vertretern arrangieren musst. Ein Glück, dass du dort als Vertreter einer Reiseagentur nicht auch ein wenig Wohlgefallen verbreiten musst.

Man muss erst selbst Käfighuhn sein, um attestieren zu dürfen, dass Käfighaltung scheiße ist.
 
Der blanke Neid auf eine Tätigkeit in Kuba.

Apropos Käfighuhn, der Zaunkönig hat heute schon einige Eier gelegt und der Prince of Persia gackert dazu.
 
Ein Glück, dass es nicht so etwas wie ein Stockholm Syndrom gibt. Ein Glück, dass du dich als Tourguide in Kuba nicht mit der Regierung und ihren Vertretern arrangieren musst. Ein Glück, dass du dort als Vertreter einer Reiseagentur nicht auch ein wenig Wohlgefallen verbreiten musst.

Man muss erst selbst Käfighuhn sein, um attestieren zu dürfen, dass Käfighaltung scheiße ist.
In Kuba zu Arbeiten heißt auch den Linientreuen zu spielen, die Fakten so zu verdrehen, dass es den Offiziellen in ihr Schema passt.
Die Réunions die in großer Regelmäßigkeit innerhalb der Empresas
abgehalten werden sind eigentlich für nichts, ein Trauerspiel.
(no resuelve nada)
 
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