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Leben in El Paraiso

Der Wahnsinn ist nicht die Auswanderung, sondern die unerträglichen Zustände im sozialistischen "Paradies".
Man liest immer mal so quer im Netz.
So unerträglich scheint es ja für Leute, die auf dem Boden geblieben sind, nicht zu sein.
Auch viele Ausgereiste aus der DDR, waren nach der Grenzöffnung ganz schnell wieder zurück. Ich könnte Stories erzählen....in der DDR 100 Krankentage pro Jahr gehabt, in den Westen gegangen und so richtig vom Vermieter oder von anderen Idioten abgezockt worden. Dann kam die Spontanheilung mit der reumütigen Rückkehr. Machten dann in "Versicherungen".....einfach krank.
Ich frage mich schon, was hier manche unter "unerträglichen Zuständen" verstehen
 
Ich frage mich schon, was hier manche unter "unerträglichen Zuständen" verstehen
Zum Beispiel, dass das Gehalt meiner "Wahltochter" von knapp 4000 Pesos als Vollzeit-Lehrerin kaum für das Mittagspicknick für sich und ihre zwei Kinder reicht. Weil sie sich schämte, mir zu sagen, dass ihr Konto leer war, musste sie das Schweinchen schlachten lassen, dass sie im Hinterhof gehalten hatte und das eigentlich für die Silvesterparty bestimmt war. Ohne meinen Zustupf würde die Familie verhungern. Die Tagesschulen in Baracoa (Guantánamo) mussten für dieses Schuljahr den Mittagstisch einstellen, weil die Lebensmittel fehlen. Alles, was die Kubaner jetzt in MLC-Läden oder privat kaufen müssen, ist wegen der galoppierenden Inflation höllisch teuer. Die paar Basics aus den Bodegas reichen nicht mal für den halben Monat. Das Volk lebt fast nur noch von Spenden aus dem - notabene westlichen - Ausland. Diese Abhängigkeit ist wohl für die meisten ein äusserst bedrückender Zustand.
Dazu kommen die täglichen Stromausfälle wegen der kaputten Kraftwerke und dem fehlenden Öl, um sie zu betreiben.
Die DDR war übrigens ein - wenn auch marodes - Industrieland. Mit Kuba ist sie absolut nicht zu vergleichen.
 
Mich interessierte - die in @nico_030 gebetsmühlenartig wiederholte Schlußzeile
"Der große Kulturkampf findet nicht zwischen rechts und links statt, sondern zwischen der Vorstellung einer Mündigkeit des Individuums,
hervorgegangen aus der Aufklärung, und einem global forcierten Kollektivismus. Aya Velazquez"
Und ich fragte mich 1 was heißt das ?
2 Wer ist die schlaue, die mit Kants Begriff der Freiheit Mündigkeit argumentiert ?
Mit dieser bedeutungsschwangeren umständlicher geht fast nicht stellt eine Berliner Escort-Dame in meinen einfachen Worten dar , dass aus ihrer Sicht der kommende GROßE KULTURKAMPF wird , das mündige Individuen GEGEN ALLES KOLLEKTIV GEMEINSCHAFTLICHE kämpfen … mmm ja ...so so

Kollektivismus ist ein System , in dem das Wohlergehen des Kollektivs die höchste Priorität einnimmt. Die Interessen des Individuums werden denen der im Kollektiv organisierten Gruppe untergeordnet. Der Gegensatz dazu ist der Individualismus.

Aya Velazqueza.JPG
 
Das glaubst du doch wohl selbst nicht.
Verhungern vermutlich nicht, aber es würde ihnen wesentlich schlechter gehen. So ist es jedenfalls bei meiner Familie/Bekannten in Santiago.
Sie wollen leben und nicht überleben.
Das ist das klassische poor worker Syndrom, was es leider auch in anderen Ländern gibt, sogar in Europa.
D.h man arbeitet und hat trotzdem nicht genug Geld um einigermassen über die Runden zu kommen.
Das ist im Moment in Kuba sehr ausgeprägt.
 
Was ist eigentlich eine "Wahltochter"? Frage für einen Freund....
 
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