Ich habe bestimmt keine "extreme Seite" beschrieben, sondern, wie immer, ganz normalen kubanischen Alltag. Wer das nicht nachvollziehen kann, der lebt vermutlich noch in der für Touristen und Verliebte geschaffenen Traumwelt in der lebensfrohe, unbeschwerte Menschen durchs karibische Paradies tanzen...
Ich denke hier treffen gleich zwei gewaltige Klischees aufeinander. Ich fühle mich erstens überhaupt nicht als "Roboter" und ich sehe auch meine Mitmenschen nicht Pauschal als solche, und ich kann zweitens in Kuba nicht pauschal "das ursprüngliche "Humane" " erkennen. Wenn ich die Kids in Kuba im Gleichschritt marschieren sehe, ihre anachronistischen revolutionären Parolen herunterleiernd, dann passt das Bild des Roboters doch vielmehr nach Kuba.
Na dann: Das von dir eingangs beschriebene "Kinder vor den Fernseher setzten, das ruhe ist." habe ich in Deutschland um ein vielfaches mehr gesehen als in Kuba. Im ganz normalen kubanischen Alltag, laufen auch keine Kinder dort im Gleichschritt rum, sondern spielen auf der Straße. In irgenwelchen Propagandavideos oder in der Schule, mag es vielleicht sein, das eben diese revolutionäre Parolen herunterleiern. Aber den "normalen" kubanischen Haushalt musst du mir mal zeigen in dem die Kinder nach der Schule noch kommunistische Parolen wiederholen. HAHAHA
Und nur weil Du dich nicht als Roboter fühlst, heißt das nicht, das es nicht so ist. Du behauptest ja auch, das nur weil Kubaner sich nicht als Yuma aussaugende Vampire fühlen, das nicht bedeutet, das das nicht so ist. Das mag für dich jetzt seltsam sein, aber ich behaupte weiterhin (wie du über Kubaner, das Sie ALLE pauschal faul und profitorientiert sind), das hier alle nur noch mehr wollen und Roboter sind und alle nur seltsame Ziele anstreben - eben nicht Humane. Stichworte wie von dir gegebene wie "
frühkindlicher Förderung" oder einfach Fakten wie "in einem Jahr weniger zum Abitur" haben nur einen ganz einfach Zweck: Schneller mehr Geld verdienen.
Das was wir dort zwischenmenschlich positives erleben ist doch zu 90% das Ergebnis unseres überlegenen sozialen, bzw. materiellen Status und nicht weil die Leute dort soooooviel humaner und netter sind als sonstwo. Ich weiß, das
wollen einige nicht kapieren, dann ginge ja (vielleicht) das ganze Paradies inkl. novias/os plötzlich verloren - und man hat ja schon soviel in seine Illusionen investiert, ha ha ha. Macht doch mal ein Experiment, stellt alle Zahlungen und Unterstützungen, Pakete und Geschenke ein, dann geht ohne Geld nach Kuba und dann schaut mal, was sie tatsächlich von den Yumas halten, wenn diese nicht als Sponsor in Frage kommen ...
Welch eine Verallgemeinerung, subjektiv gesammelter Eindrücke. Wenn ich in Deutschland zum ersten mal, bei einer Fremdem Familie zu Besuch bin (weil ein Freund mich dorthin mitgenommen hat) werde ich nicht selbstverständlich zum Essen eingeladen. Ich werde auch nicht am Kopfende vom Tisch sitzen und dort am eben gestarteten Gesellschaftsspiel teilnehmen. Dazu braucht es hier eine Zeit.
In Kuba ist das nicht nur möglich, sondern fast selbstverständlich. Du scheinst zu vergessen, das manche Menschen auch aus anderen Gründen nach Kuba fahren als um dort einen Partner zu finden oder sich zu Vergnügen. Ich habe mich dort oft in den selben Kreisen (welcher viele verschiedene Familien umfasst) bewegt, ohne von dir besagte Geschenke oder Geld mit zu nehmen. Trotzdem wurde ich immer herzlich (nicht verwechseln mit höflich - das kann hier auch passieren) empfangen und behandelt.
Aber mach doch hier mal ein Experiment und frage deine Partnerin/Partner, deine Schwester oder deinen Bruder - ob er mal ein halbes Jahr von der Arbeit zuhause bleiben könnte um dich ein wenig beim großziehen eines Säuglings/beim Pflegen deiner kranken Oma/ beim betreuen eines behinderten Familienangehörigen - unterstützen zu können.
Was meinst du was rauskommt, was ist wichtiger (eigene Ziele, Geld, Karriere) oder HELFEN? Und wo wird wohl humaner entschieden?