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3 Wochen - Havanna - Vinales - Trinidad

Ich habe zunächst einmal abgewartet, ob noch weitere Anmerkungen zu meinen „Beobachtungen“ des ausgeprägten kubanischen Geschäftssinns kommen, ehe ich mich noch einmal zu dem Thema melde. Glücklicherweise habe ich nicht die negativen Erfahrungen gemacht, über die girasol alemana berichtet. Von derartigen Fällen habe ich nur gehört und kann den Ärger darüber verstehen. Besonders, wenn man durch die aufgedrängte Hilfe nicht nur finanziell abgezockt sonder sogar in die Irre geführt wird.

Für mich war es immer wieder interessant Abläufe und Hintergründe entsprechender Versuche zu erkennen. Teils hat es mir dann Spaß gemacht „mitzuspielen“, wobei ich jedoch immer im Bewusstsein behalten habe, dass das, was für mich Spaß war, für manchen Cubaner überlebensnotwendig ist, worauf ja auch quisiero hinweist.

Da ich gerade quisiero erwähne. Mir kommt der nachfolgende Teil seines letzten Beitrages nicht aus dem Sinn: …. aber ist Empfehlungsmarketing gegen Gebühr nicht vernünftig? Ich wundere mich über die vielen in FB und anderen Seiten die etwas empfehlen ohne etwas dafür zu bekommen; sorry kostenlose Werbung, warum?

Warum mir das nicht aus dem Sinn geht?

Nun, ich möchte meine Reisebeschreibung mit Trinidad/Casilda fortsetzen. Und, was ich da zu berichten habe, war eigentlich als kleines Dankeschön an den dortigen Casawirt für eine hervorragende Betreuung und als wertvoller Tipp für viele künftige Cubareisende gedacht.

Aber, damit sich quisiero nicht noch mehr wundert, sollte ich vielleicht erst einmal mit dem dortigen Casabesitzer Kontakt aufnehmen, um nachzufragen, wie er Empfehlungsmarketing honorieren würde?

Ach nee, lassen wir das mal. Erstens habe ich das glücklicherweise nicht nötig und zweitens war ich noch nie käuflich. Also, auf Richtung Trinidad.

Womit? Mit dem Taxi collectivo, das ich glücklicherweise rechtzeitig in Vinales geordert hatte. Weitere 10 Reisende hatten die gleiche Idee, wir saßen also dicht gedrängt im Taxi, das uns direkt von der Casa abholte. Und uns ohne erwähnenswerte Zwischenfälle an der jeweils gebuchten Casa ablieferte. Welche es in meinem Falle war, im nächsten Bericht.
 
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Armin denke Du bist käuflich oder arbeitest Du ohne Gehalt? Marketing ist doch nichts negatives, oder? Ich habe nur zu bedenken gegeben, das wir auch mal Querdenken sollten, das impliziert nicht, das man gleich für alles Geld oder Gegenleistungen verlangen sollte, ich mache auch gerne Geschenke, aber bewußte. smoke
 
@ girasol - mit Kolumbien würde ich mich gut informieren. Das Land ist zwar auf einem guten Weg, aber noch sind bewaffnete Überfälle an der Tagesordnung, Sicherheit durch geordnete Polizeikräfte gibt es noch kaum. Ein entsprechendes Gesundheitssystem wie auf Cuba gibt es nicht, und Ausländer werden genauso "belästigt". Ich bin in Habana viel alleine spazieren gegangen, ja und mir wurden auch diverse Dinge angeboten, leider auch sogar die angeblich junge Schwester zum fi....., nur das kennt man doch sogar von Rom, Belgrad, Bukarest...über all das Gleiche...nur das ich mich in Cuba sicher vor Gewalt und Überfällen fühle, habe ich in Barcelona live anders erlebt.:mad: darum kuba-flagge
 
Quisiero, du hast schon recht, durch die überall in Cuba stark präsente Polizei und den dadurch stark beschützten Status der Touristen ist man dort sehr sicher verglichen mit anderen Ländern. Und natürlich wird man als unerfahrener Touri auch in Europa in den meisten Ländern ab und zu abgezockt. Allerdings selten so blöd wie dies oben anhand der Kioskrechnung beschrieben wurde. Ich befürchte, einzelne Cubaner sind sich nicht ganz darüber im Klaren, wie sie das dezenter machen können oder sind einfach rotzfrech.

Zu Kolumbien haben mir mittlerweile verschiedene Leute viel Positives berichtet. Es ist wohl inzwischen ähnlich sicher bzw. unsicher wie die meisten anderen südamerikanischen Länder. Es interessiert mich sehr, dort mal hinzureisen, landschaftlich ist es wohl ein sehr vielfältiges Land mit wunderschönen Gegenden, die Menschen scheinen den Cubanern mit all ihrer Lebensfreude und Tanzbegeisterung recht ähnlich zu sein. Und es gibt eben die Möglichkeit, als ganz normaler Mensch behandelt zu werden und nicht immer als der Yuma, da die Kolumbianer (sofern sie genügend verdienen) überall ganz normal einkaufen können, mit dem gleichen Geld bezahlen etc.
Auch die ganzen Komplikationen die die kubanische Regierung gesetzlich vorgibt sind dort nicht anzutreffen, man kann jederzeit ohne besondere Erlaubnis bei Freunden übernachten, alle Busse benutzen etc.
Das alles hat mich nämlich von Cubareise zu Cubareise mehr gestört, wenn ich ohne meinen ex auf den Markt ging musste ich das Zigfache für ein paar Tomaten bezahlen, viele Busse durfte ich nicht benutzen, bei meinen ersten Reisen wurde ich alleine nicht mal von den Taxi particulares mitgenommen und zu allem Überfluss musste ich mir ein zusätzliches Familienvisum kaufen, um bei meinem Ehemann übernachten zu dürfen!
Das ist doch einfach nur Abzocke durch den Staat und bestimmt so automatisch den Umgang zwischen Kubanern und Touristen.
Ich hab tatsächlich kaum mehr Lust, mir im Urlaub mehr Kontrolle und Einschränkung zuzumuten als ich sie hier im Alltag habe. Trotzdem würde ich einige liebe Leute gerne mal wieder treffen, mal sehen
 
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Armin denke Du bist käuflich oder arbeitest Du ohne Gehalt? Marketing ist doch nichts negatives, oder? Ich habe nur zu bedenken gegeben, das wir auch mal Querdenken sollten, das impliziert nicht, das man gleich für alles Geld oder Gegenleistungen verlangen sollte, ich mache auch gerne Geschenke, aber bewußte. smoke

Quisiero: Wir interpretieren offensichtlich den Begriff käuflich unterschiedlich. Deine Auslegung, die im Umkehrschluss bedeutet, dass jeder, der für Geld arbeitet, käuflich ist, geht mir zu weit. Ohne damit eine abschließende Definition des Begriffs zu geben, verstehe ich unter käuflich, dass jemand allein aufgrund einer (finanziellen) Zuwendung entgegen seiner Überzeugung handelt.

Im konkreten Fall wollte ich damit ausdrücken, dass ich keinen bezahlten Bericht über eine Casa schreiben würde, der die tatsächlichen Verhältnisse „aufhübscht“. Dies würde den Mitgliedern des Forums, die darauf hereinfallen sowie dem Forumsbetreiber, dessen Forum abgewertet würde, schaden.

Und: Ja, Marketing ist nichts Negatives. Ich habe selbst u.a. Marketing (damals hieß es Absatzwirtschaft) in Köln studiert und war zu Beginn meiner beruflichen Tätigkeit Product-Manager in einem führen deutschen Markenartikelunternehmen.
 
Ich glaube, eine Grundsatzdiskussion ist übertrieben.
Manchmal nerven die jineteros wenn es zu viel wird, manchmal ist man vielleicht sogar froh. Ist halt etwas anders dort. Aber im Normalfall kann man sich erwehren bzw. Hausverstand einschalten (zB Rechnung auf Absurdität prüfen wie Armin gemacht hat). Wenn man dort jeden CUC umdrehen muss ist man vielleicht sowieso falsch.
Es ist auch meistens unser Urlaub und den wollen wir uns doch auch nicht vermiesen lassen. Auch mir ist es manchmal zu Viel in Habana Vieja und dann gehe ich nach Vedado oder Playa (etwas am dortigen Markt stöbern) da redet mich ewig lange keiner an.
 
Meinen Kubaaufenthalt hatte ich bis Trinidad vorgeplant und vorgebucht. Dort wollte ich entscheiden, in welche Richtung es weiter gehen würde. Es kam ganz anders und das war nicht nur gut so, sondern aus meiner Sicht auch ein Glückfall.

Über einen Kenner der kubanischen Hostalszene kam ich zum Hostal Buena Vista in Casilda, gelegen zwischen Trinidad und wohl einem der schönsten Strände auf der Karibikseite, Playa Ancon.

Ich habe kurz gezögert, ob Casilda der geeignete Ort ist. In einem Reiseführer steht sinngemäß, dass man in diesem Ort nicht erst anhalten müsse. Für den Durchreisenden stimmt das vielleicht. Kubareisende, die einen Standort für Ausflüge in und um Trinidad suchen, sind in Casilda aber bestens aufgehoben, falls sie nicht gerade einen Standort nahe der nächsten Disco bevorzugen. Ich habe, wie alle anderen Mitbewohner auch, den Innenhof des gebuchten Hostals als eine Oase der Ruhe empfunden.

Das Hostal gehört einem Deutschen (Frank R), der seinen Lebensmittelpunkt nach Casilda verlegt hat. Frank, Ende Vierzig, stammt aus Ostberlin, hat dort lange Jahre ein kubanisches Restaurant geführt, seit frühester Jugend schwärmt er für Cuba. Sofort, als sich die Gelegenheit ergab, hat er in Casilda ein Haus erworben, das er jetzt zu einem größeren Hostal umbaut. Der erste Teil ist gelungen, drei kleine Appartements können bereits vermietet werden.

Natürlich kann man in Kuba nicht so einfach Eigentum erwerben. Aber, wer sich als Freund Kubas erweist, wer die kubanische Jugend in besonderer Weise betreut (seine Ehefrau Jessica ist 21), dem wird das gestattet. Nebenbei hat Frank damit zumindest für sich eine Alternative zur deutschen Pflegeversicherung aufgezeigt.

Frank fällt nicht durch Masse und nicht durch (physische) Größe auf. Jedenfalls nicht, wenn man, wie ich, in der 120 kg Klasse angesiedelt ist bzw. diese touchiert. Glücklicherweise (noch) in der Regel von unten. Frank fällt durch seine Energie, durch seine Freundlichkeit sowie die Selbstsicherheit, die er jederzeit ausstrahlt, auf. Bei Frank ist man als Gast jederzeit in guten Händen.

Zusammen mit seiner kubanischen Hilfe, einer „imposanten“ Kubanerin Ende Vierzig, dominiert er die Szene. Beide werbewirksam im blauen T-Shirt, vorn ein (herzliches)Bekenntnis zu Kuba, hinten die Kontaktdaten der Casa. Meyda, so heißt die Haushaltshilfe, ist der gute Geist des Hauses. Immer gut gelaunt, immer bereit dem Gast eine Gefälligkeit zu erweisen; sei es ein zusätzlicher Kaffee oder die Kleiderwäsche.

Ich blieb den Rest meines Urlaub bis zum Abflugtag in Casilda. Wie es mir dort ergangen ist, was ich erlebt habe, folgt in den nächsten Berichten.
 
@girasol ja Kolumbien bietet ebenso tolle Menschen und mehr abwechslungsreiche Landschaften, nur ich beschäftige mich seit 30 Jahren als Hobby mit der politischen und sicherheits Situation in den lateinamerikanischen Staaten, und da habe ich in einigen Ländern noch bedenken. Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit hier Themen zu diesen Staaten von Mitgliedern die bereits dort waren zu eröffnen. Ich habe auch Einladung nach Urugay durch Kontakt mit Goetheinstitut, dort scheint es sicherer zu sein. Es locken so viele Staaten, wer kann etwas berichten?
 
Ich glaube, eine Grundsatzdiskussion ist übertrieben.

Caney: Da stimme ich Dir voll zu, diese "Erscheinung" lässt keine allgemeingültige Antwort zu. Vor allen Dingen, da es bei diesem Thema nicht nur um viele unterschiedliche Sachverhalte geht sondern auch je nach Sichtweise eine andere Beurteilung möglich ist. Die Funktion der „Hilfeanbieter“ kann ja durchaus hilfreich und erwünscht sein, wenn einem Touristen in einer Situation, die er nicht selbst sofort bewältigen kann, Hilfe angeboten wird. Dann wirkt die Hilfe wie ein Schmiermittel, das den Prozess wieder zum Laufen bringt.

Ich wollte mit meinen Beiträgen nur meine Eindrücke und „Vermutungen“ wiedergeben, die sich mir als Kubaneuling aufdrängten; gespannt auf Eure Kommentare.

Es ist der Wunsch „Kuba zu verstehen“. (Ja, ich kann Euer Auflachen hören. **gr**)

quisiero: Dein Vorschlag gefällt mir sehr, es liegen ja hoffentlich noch einige Reisejahre vor uns.
 
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Schöner, ausführlicher Bericht. Schaffen ja nicht viele so zu schreiben, mich eingeschlossen. Danke!
 
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