Es ist richtig, dass in Kuba fast jeder lesen und schreiben lernt, dass fast jeder zur Schule geht, dass Schulbildung kostenlos ist. Aber damit ist es mit dem "sehr guten Bildungssystem" auch schon zu Ende. Lehrer sind so schlecht bezahlt, dass ihnen meistens jede Motivation fehlt (man kann in Schulen auch nicht viel klauen - ähm - resolver), Unterricht besteht hauptsächlich aus stupidem Einpauken und kritiklosem Reproduzieren. Die Ausstattung (Materialien) ist erbärmlich, die politische Indoktrination allgegenwärtig.
Absolventen des preuniversitario, also Zugangsberechtigung zur Uni, haben bestenfalls den Wissenstand eines Realschülers, die meisten würden nicht mal einen Hauptschulabschluss hier schaffen. Natürlich gibt es auch ein paar intelligente, lernbereite Ausnahmen, aber das sind wirklich Ausnahmen. Was an diesem Bildungssystem "sehr gut" sein soll, abgesehen von der erwähnten hohen Alphabetisierungsquote, leuchtet mir nicht ein.
Ich könnte ein paar Stories erzählen, z.B. habe ich eine gute Freundin, die arbeite in einem Kindergarten. Dort ist es üblich, und auch das ist keine Ausnahme sondern ganz normal, dass die Erzieherinnen einen nicht unbeträchtlichen Teil des Mittagessens der Kinder für sich persönlich abzweigen und mit nach Hause nehmen...
... oder von Schülerinnen, die von den berühmten Arbeitseinsätzen in den Ferien von Lehrern geschwängert nach Hause kommen…usw
Aber dann heißrt es wieder, der böse Clandi macht unsere rosarote Welt kaputt