Sisyphos
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Meiner Meinung nach war zumindest bisher Hunger in Kuba nicht allgegenwärtig.
Wer von Euch hat einen ähnlichen Eindruck wie Bluefire?
Auch im Moment sehe ich den Hunger in Kuba nicht allgegenwärtig. Bei natürlich nur begrenztem Einblick habe ich nur Leute getroffen, die zwar (berechtigt) unzufrieden waren, aber letztlich immer noch zu Essen hatten. Die Tiefkühltruhen meiner Bekannten sind im Gegenteil extrem voll. Das kommentierten sie wiederholt "La palabra "botar" ya no existe en Cuba!" Die Leute müssen sich mühen, um an Essen zu kommen und stundenlang anstehen, das ist unzweifelhaft. Dann kommen sie aber meist zu etwas Essbarem, wenn auch nicht zu dem Gewünschten oder Guten und nur mit viel Mühe.
Ich war allerdings auch nicht richtig weitab von den Städten, wo es anders aussehen kann.
In früheren Jahren, ab 2012-15, als noch alles relativ gut aussah, habe ich das Essverhalten ähnlich erlebt wie @Bluefire. Wenn ich Bekannte einlud, dann haben die immer sehr zugeschlagen und vor allem bei den Tänzern hat mich immer verblüfft, dass die 2-3 große Portionen problemlos im Block vertilgten und das damit begründeten, dass sie ja nicht wüssten, wann es wieder etwas zu essen gäbe. Dabei hatten die wohl ausreichend zu essen, in den Hotels, in denen sie auftraten. Auch zu Hause gab es genügend, wenn auch nicht in der Art, die sie wohl bevorzugten.
Ich habe gelernt, die Klagen und dramatischen Schilderungen aus Kuba nicht sofort für bare Münze zu nehmen. Ein echter latino neigt gelegentlich zu Übertreibungen.