Vor vielen Jahren war ich mit meiner Frau mal in einem Hotel in Varadero und beim Frühstück hat ihr eine andere Kubanerin erzählt, was deren Novio ihr alles geschenkt hat. Das Gesicht meiner Frau wurde immer länger. Besonders als die Rede von einem Motorrad war. Später wurde das Gesicht des Novios immer länger. Es stellte sich alles als Lüge oder Wunschvorstellung heraus.
So sind Kubaner. Wenn sie sich schon mit einem Ausländer abgeben, muss der sie schon materiell viel besser stellen, als ein vergleichbarer Einheimischer. Das bedeutet auch unausgesprochene Wünsche von den Augen ablesen, Du siehst doch, wie meine Wohnung aussieht! Es beginnt alles mit einer Matratze, dann folgt der Kühlschrank, TV-Gerät, Waschmaschine, Bett, dann muss angebaut werden. Die Kinder, falls vorhanden, brauchen auch ein Bett. Der Kühlschrank ist zu klein, die Waschmaschine kaputt. Die Oma krank. Das Märchen vom Fischer und seiner Frau ist garantiert ein kubanisches.
Und dann herrscht die allgemeine Vorstellung, dass im Ausland die Geldscheine an den Bäumen wachsen und wer kein Geld hat, nur zu faul ist, diese zu ernten. Das ändert sich vielleicht, wenn Cubi mal im Ausland war. Ich saß mal im Flieger neben einer Cubi, die diesbezüglich geerdet war, weil sie bei Aldi an der Kasse malochte. Drei Tage später begegneten wir uns am Strand. Sie war vor den Forderungen und Klagen ihrer Familie geflüchtet.
Ganz clever fand ich mal ein paar Deutsche in Santiago, die hatten ihren Novias erklärt, die bekämen erst wieder etwas, wenn sie nachweisen könnten, einen Deutschkurs besucht und dabei auch etwas gelernt zu haben. Keine Ahnung, wie das ausgegangen ist. Ich vermute mal, die haben sich Italiener gesucht.