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Malecón-Mauer-Sitz-Verbot?!????

ovejita negra

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5 Apr. 2016
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Freiburg i.Br.
Novedades, aktuell vom Malecón
Folgende Info hab ich gerade von einem Freund bekommen:

"Hoy vine a trabajar como siempre, y que sorpresa! La policía prohibe nadar en el malecón, pescar en balsa y en las rocas tambien, prohibe sentarse en el muro del malecón y no nos dejan trabajar en el muro. En caso de alguna queja o protesta: golpes y encarcelamiento!
Así amanece mi barrio hoy...."

Verbot auf der Malecón-Mauer zu sitzen???? na hoffentlich schaffen sie dieses Verbot innerhalb von wenigen Stunden wieder ab!!!!!!!! (keine Sorge: Die Schläge werden sie sicher nur den cubanos zukommen lassen... die encarcelamientos selbstverständlich auch... und so lang das unter 72Std bleibt, wird die Welt wie immer nix davon mitbekommen und somit kein internationales Aufsehen erregt... wie beim letzten Papstbesuch, oder bei der letzten Bienal...)

Dass im gesamten Centro Habana Gebiet seit gestern kein Wasser da ist, wird sich hoffentlich auch bald klären... Die Wasser-LKWs die notdürftig ein bißchen Wasser verteilen (das man sich dann erkämpfen muss...) damit man wenigstens kochen und sich waschen kann, sind im wahrsten Sinne des Wortes wohl ein Tropfen auf den heißen Stein...

Viva el socialismo.........
(und dann kommen lauter blinde Touristen und sagen "Kuba ist soooo schön, und ach, wie gut es die Kubaner doch haben, mit kostenloser Gesundheitsversorgung und Schulbildung..."...)
 
Hallo Oveja, zwei Anmerkungen zu deinem Beitrag erstens das Verbot auf der Malecon Mauer zu sitzen kann ich nachvollziehen immer wieder sieht man in der ausländischen Presse Fotos von knutschende Pärchen auf der Malecon von Fotos also die den Eindruck erwecken als ginge es in Havanna sehr locker und lose zu vielleicht hat sich das mit den knutschenden Pärchen inzwischen noch weiter intensiviert und für die Obrigkeit sprich für den fast 86 jährigen Raúl Castro war nun der Punkt erreicht dem ein Ende zu setzen

Das wäre dann also so ähnlich wie damals noch unter Fidel Castro wo es immer mehr knutschende Pärchen in den Straßen gab also männliche ausländische Touristen mit weiblicher junger kubanischer Begleitung bis Fidel dann Polizei Lastwagen mit Sitzbänken auffahren liess und scharenweise die Mädels einsammelte und festsetzte

damals passierte den männlichen Touristen nichts die Aktion richtete sich alleine gegen die kubanischen Mädels Du wirst also recht haben dass es hier bei dem Sitzen auf dem Malecon auch bloß um die Kubaner geht nur die werden festgesetzt und den Touristen passiert natürlich nichts außer halt dass ihnen die kubanischen Mädels aus dem Arm gerissen werden

so und nun noch die zweite Anmerkung ich kann das nicht nachvollziehen dass du den Touristen unterstellst das die blind seien und sagen cuba sei so schön und die Kubaner hätten es doch so gut weil sie kostenlose Gesundheitsversorgung und Schulbildung hätten

Das Gegenteil dürfte richtig sein: die Touristen sagen zwar Kuba ist schön - aber deshalb weil die Touristen sich in Kuba all das kaufen können was die Kubaner sich eben nicht kaufen können DAS macht cuba für die Touristen schön

(ich weiß übrigens wovon ich rede und Ovejita, sei ehrlich, du weisst es auch und gibst es wahrscheinlich bloss vor dir selbst noch nicht zu. aber das kommt noch...)
 
Viva el socialismo.........
(und dann kommen lauter blinde Touristen und sagen "Kuba ist soooo schön, und ach, wie gut es die Kubaner doch haben, mit kostenloser Gesundheitsversorgung und Schulbildung..."...)
stimmt das etwa nicht?

lilius alias willi schrieb:
Das Gegenteil dürfte richtig sein: die Touristen sagen zwar Kuba ist schön - aber deshalb weil die Touristen sich in Kuba all das kaufen können was die Kubaner sich eben nicht kaufen können DAS macht cuba für die Touristen schön

es soll ja auch Touristen geben, die Kuba wegen ihrer Landschaft und Menschen schön finden.
Der Rest der Aussage zeigt eine ganze Menge Überheblichkeit, einfach eklig, diese Einstellung
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe auch schon des öfteren temporäre verbote bzw. lokale Sitzverbote mitbekommen. So ist es ja z.B. untersagt nahe der amerikanischen Botschaft zu sitzen, verweilen oder zu fischen. Auch wenn ein Stück Malecón frisch renoviert wurde, dauert es eine Zeit, bis es freigegeben wird. Dass aber die gesamte Kaimauer zur verbotenen Zone auf Dauer erklärt wird, kann ich mir nur sehr schwer vorstellen. Schauen wir mal ob das von Dauer sein wird.
 
...also anscheinend ist das "Sitzverbot" wieder gelockert, aber geangelt werden darf nicht, weder von den Felsen aus, noch auf Styropor oder Gummischläuchen...

und Don Arnulfo, bezieht sich Dein Nachhaken auf die kostenlose Gesundheitsversorgung und Schulbildung??? ist das jetzt ironisch gemeint?
also mit Sicherheit ist - oder besser gesagt war - vieles diesbezüglich in Kuba besser als in vielen anderen Ländern, keine Frage.
Aber es ist auch nicht alles so rosig, wie es scheint, oder gern erzählt wird... ich denke, es reicht oft schon, die Augen zu öffnen und mal einen Blick in eine kubanische (nicht internationale) Apotheke zu werfen... Aber klar, auch die Apotheker, und auch die Ärzte und Arzthelfer müssen sich was dazuverdienen, denn mit dem geringen Gehalt kommen auch sie nicht über die Runden... also nur verständlich, dass auch die eigentlich subventionierten oder kostenlose Medikamente verschwinden und dann eben gegen Bezahlung auf dem Schwarzmarkt auftauchen. oder man keinen Termin beim Arzt bekommt, wenn man nicht einen Schein rüberschiebt. oder der Arzt mitgebrachte Geschenke wie Kaffee o.ä. nicht nur erwartet sondern voraussetzt... auch die - zugegebenermaßen nicht immer notwendige - Krankschreibung lässt man sich bezahlen.
und die Schulbildung??? bzw. Studium?? wirklich gratis? für alle? oder doch nur für die, die sich "konform" verhalten haben? Fähnchen geschwungen haben?? und die 2 Jahre, die man praktisch dann umsonst arbeitet in einem Bereich, den man sich nicht aussuchen kann, und somit seinen Dienst am Volke absolviert, ist für mich auch eine Art der Rückbezahlung für das 'kostenlose' Studium.
Aber ja, Don Arnulfo, ich geb Dir Recht, für mich sind es hauptsächlich die Menschen und die Landschaft

lilius, ja, zugegebenermaßen werd ich natürlich nicht allen gerecht, wenn ich einen Teil der Touristen als "blind" verurteile. Da bin ich in meinem Zorn wohl über das Ziel hinausgeschossen. Sorry.
Aber tatsächlich hört man immer wieder viele, die offenbar eben nicht die Augen öffnen, und gewisse Dinge nicht hinterfragen! z.B. warum die Apotheke leer ist, warum man überall "no hay" gesagt bekommt, selbst wenn man die aller-alltäglichsten Dinge kaufen möchte, wie das sein kann, dass der Kubaner wenn er ein Top-Arzt ist vielleicht 80CUC im Monat verdient, der einfache Arbeiter aber vielleicht 20CUC, die hässlichen Lampenschirme im Laden aber 80CUC kosten... Wem das nicht komisch vorkommt, und wer da nicht was in Frage stellt, der ist zumindest auf einem Auge blind...
Deine letzten Abschnitte hab ich aber ehrlich gesagt nicht ganz verstanden?!? was geb ich nicht zu?? wie jetzt, Touristen finden Kuba nur schön, weil sie alles kaufen können?? jetzt ernsthaft?o_O

und nur so ne Bemerkung am Rande: auch Touristen können sich nicht alles kaufen, selbst wenn sie das Geld hätten... ich hab schon diverse Odysseen hinter mir, auf der Suche nach Milch, nach Klopapier, nach Spülschwämmen, auch nach Bier, selbst nach WASSER!! und das im Sommer!... "NO HAY"... :D
 
Also 'meine' (sind eigentlich nicht meine, sondern Schwiegervater bzw. Schwiegermama bzw. Schwager-HIV) Erfahrungen sind konträr (könnte man jetzt auch pragmatisch sehen, ist warhrscheinlich überall so und deswegen will ich das posting auch nicht so stehen lassen). Bei ALLEN Behandlungen gehen die ganz normal zum Arzt, da wuchs noch nie was über den Tisch. Mit einem Rezept gingen sie dann raus und in die nächste Apotheke in der sie die Medikamente abholten - auch ohne Geld über den Tresen wachsen zu lassen.

Entweder sprichst du nur von eigener Erfahrung (als Ausländer) oder könnte es sein, dass diejenigen Kubaner welche das behaupten sich evtl. eine kleine Unterstützung erwarten? Das soll jetzt nicht heissen, dass es oa. Zustände nirgends geben kann, ohne eine flächendeckende Statistik sind solche Aussagen, da diese Erlebnisse natürlich 'hängenbleiben' eher mit Vorsicht zu geniessen.

Eine leere Apotheke würde ich aber nur zu gern mal sehen, wo ist die?
 
...es sind keine Erfahrungen als Ausländer... sondern die Erfahrungen meiner kubanischen Freunde, Schwiegermama, meiner 'kubanischen Mama', meiner 'kubanischen Schwester', Erfahrungen von Kollegen die also wirklich keinen Grund hätten, mir irgendwelche Lügen zu erzählen... und Erfahrungen MIT kubanischen Kollegen... alles KUBANER, alles in Havanna... (und der Bruder einer Kollegin IST Arzt und hat selbst gesagt, dass es ihm sehr Leid täte, aber dass die Dinge so laufen.)
bsp: eine Brille wurde gebraucht, gab aber keinen Termin... als 10CUC rüber geschoben wurden gab es plötzlich doch einen Termin, schon gleich am nächsten Tag... Beim Brille abholen (es war das Modell, was es eigentlich kostenlos geben sollte), mussten dann aber nochmal 30CUC 'bezahlt' werden... selbstverständlich ohne Quittung... solche Beispiele erzählen mir auch regelmäßig meine Kollegen...
die Patentante meines Freundes hat Krebs und muss regelmäßig vor der Chemo zu den Untersuchungen, d.h. in der Woche muss sie praktisch jeden Tag zum Arzt um die Werte messen zu lassen. sie hat sich furchtbar aufgeregt, weil sie jeden Tag Kaffee etc. mitbringen musste und sie schlecht behandelt wurde, als es einen Tag eben nur für ne kleine Packung gereicht hat...

Verrat Du mir ne Apotheke, die nicht leer ist und wo man alles bekommt?!???? die würd ich gern mal finden!

ich war mit einem Diabetes-kranken Kollegen unterwegs und weiß sehr gut wovon ich spreche und wie nervenaufreibend das sein kann... er hat NIRGENS sein Insulin bekommen!!! bis wir nach Las Tunas kamen, wo sein Sohn irgendwo was für ihn besorgt hat... das sind überlebenswichtige Medikamente!!! so was darf nicht sein!!
 
zum Wassermangel: Das mit dem Wassermangel habe ich letzte Woche in Centro auch live mitbekommen. Schon von Montag, 22.05. an, musste in Centro auf dem Tanklastwagen gewartet werden. Ich hoffe das ändert sich bald wieder ... aber mich betrifft es ja persönlich nicht mehr, bin ja wieder in D.
 
Verrat Du mir ne Apotheke, die nicht leer ist und wo man alles bekommt?!???? die würd ich gern mal finden!

Siehste, das meinte ich, wenn man nicht alles bekommt (das gibts auch hier in AT nicht, alle paar Zeiten ist etwas weniger gängiges 'zu bestellen') ist die Apotheke leer - wie heisst es in US-amerikanischen Justizserien: Keine weiteren Fragen ;)

Radunfall des Schwiegervaters mit Schlüsselbeinbruch - keinerlei Behandlungskosten und auch keine längeren Wartezeiten als auch hier in AT. Nierenprobleme bei ihm - Rezept bekommen und in die Apotheke gegangen, keine Probleme. Schwiegermama hat Vitaminmangel bei Blutanalyse - da nehmen wir meistens was aus AT mit, wird aber hier auch nicht 'frei' abgegeben. Brille habe ich keine Erfahrung. Schwager mit HIV-Medikamenten, welche er reglemässig einnehmen muss: Kann sein, dass er die nicht überall bekommen würde, da hat er seine Stammapotheke (habe ich jetzt nicht konkret als Info ob das überall verfügbar wäre) - auch ohne Obolus.
Wir machten einmal für mich eine Blutuntersuchung (wegen Montezumas Rache, um sicherzugehen) - da haben wir 10CUC bezahlt, das fand ich aber auch in Ordnung. Ergebnis war zwei Tage später da.

Soll jetzt nicht heissen, dass es keine zahlenden Patienten gibt, aber es als alleinig existierendes System zu bezeichnen kann es auch nicht sein. Dass diese Probleme natürlich auffallen und von jedem dann thematisiert werden ist logisch, auch bei uns gibt es Skandale, aber daraus auf das gesamte System zu schliessen ist wie den Sprung von 'leer' auf 'alles verfügbar' machen.

Oder wie ein fürchterliches Sitzverbot am Malecon, welches jetzt laut Aussage auch nicht mehr so oder in dieser Form existiert...
 
@ovejita negra

Es hört sich eher so an, als würde alle bei dir ein wenig jammern.

Ich lebe in Havanna und kann dir schon mal das sagen:

Ein Sitzverbot gibt es am Malecon nur bei einigen Mauerabschnitten die renoviert werden. Jeder der Kuba und seine Polizisten wirklich kennt weiss, dass es absolut lächerlich ist zu behaupten, dass man von denen geschlagen und eingesperrt wird, wenn man sich nicht an dieses angebliche Sitzverbot hält. Lustigerweise war ich zufällig grad letzten Sonntag am Malecon sitzen. Zusammen mit Hunderten anderen Kubanern auch. Das man mit Balsas und Boten vor dem Malecon nicht fischen darf, war übrigens immer so und ist auch so signalisiert.

Zu der Gesundheitsversorgung kann ich dir sagen, dass es einfach nicht stimmt, dass man etwas zahlen muss. Ich war mehrmals in Behandlung und habe NIE bezahlt. Meine Frau ist Schwanger und hatte in der ganzen Schwangerschaft eine ausgezeichnete Betreuung. Hausarztbesuche zu Hause, Geburtsvorbereitungskurse, regelmässiger Gesundheitscheck für mich als Vater, Folsäure und Vitamin- Preparate, Termin beim Psychologen, monatliche Ultraschalluntersuchung, Termin bei der Genetik und alles war kostenlos. Viele bringen seinem Arzt mal ein Geschenk mit, jedoch ist das sicher keine Voraussetzung behandelt zu werden. Mit Zahlungen kann man sich jedoch wohl Wartezeiten verkürzen usw. das habe ich oft gehört und gesehen. Übrigens haben wir über die Libretta für das Baby sowohl eine Matratze, als auch Strampelanzüge, Pflegeprodukte, Stoffwindeln, Frotteetücher usw. bekommen. Noch so eine "böse" Erfindung der kubanischen Revolution. ;-)

Es hat alles immer zwei Seiten der Medaille. Zum Beispiel hat es in der dominikanischen Republik vielleicht weniger "no hay", dafür sind 20% der Bevölkerung unterernährt, weil sie sich das alles gar nicht leisten können.

Komischerweise sind die, die Kuba kritisieren, weil es immer no hay heisst, auch immer die ersten die kritisieren wenn z.B. wie beim Kempinski Hotel, teure Läden aufgehen, die sich niemand leisten kann. Kuba hat nun mal dieses Wirtschaftsmodell und es hat vor und Nachteile, aber solange ein grosser Teil der Bevölkerung dahintersteht, geht es so weiter mit allen Vor-. und Nachteilen.

Übrigens tagt im Juni das Parlament und dann wird das Wirtschaftsmodell bis 2030 geplant. Heute Abend ist bei uns im Barrio dazu eine Versammlung. Da bin ich gespannt, was evt. Neues kommt.
 
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