presidente del CDR
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@ovejita negra
Es hört sich eher so an, als würde alle bei dir ein wenig jammern.
Ich lebe in Havanna und kann dir schon mal das sagen:
Ein Sitzverbot gibt es am Malecon nur bei einigen Mauerabschnitten die renoviert werden. Jeder der Kuba und seine Polizisten wirklich kennt weiss, dass es absolut lächerlich ist zu behaupten, dass man von denen geschlagen und eingesperrt wird, wenn man sich nicht an dieses angebliche Sitzverbot hält. Lustigerweise war ich zufällig grad letzten Sonntag am Malecon sitzen. Zusammen mit Hunderten anderen Kubanern auch. Das man mit Balsas und Boten vor dem Malecon nicht fischen darf, war übrigens immer so und ist auch so signalisiert.
Zu der Gesundheitsversorgung kann ich dir sagen, dass es einfach nicht stimmt, dass man etwas zahlen muss. Ich war mehrmals in Behandlung und habe NIE bezahlt. Meine Frau ist Schwanger und hatte in der ganzen Schwangerschaft eine ausgezeichnete Betreuung. Hausarztbesuche zu Hause, Geburtsvorbereitungskurse, regelmässiger Gesundheitscheck für mich als Vater, Folsäure und Vitamin- Preparate, Termin beim Psychologen, monatliche Ultraschalluntersuchung, Termin bei der Genetik und alles war kostenlos. Viele bringen seinem Arzt mal ein Geschenk mit, jedoch ist das sicher keine Voraussetzung behandelt zu werden. Mit Zahlungen kann man sich jedoch wohl Wartezeiten verkürzen usw. das habe ich oft gehört und gesehen. Übrigens haben wir über die Libretta für das Baby sowohl eine Matratze, als auch Strampelanzüge, Pflegeprodukte, Stoffwindeln, Frotteetücher usw. bekommen. Noch so eine "böse" Erfindung der kubanischen Revolution. ;-)
Es hat alles immer zwei Seiten der Medaille. Zum Beispiel hat es in der dominikanischen Republik vielleicht weniger "no hay", dafür sind 20% der Bevölkerung unterernährt, weil sie sich das alles gar nicht leisten können.
Komischerweise sind die, die Kuba kritisieren, weil es immer no hay heisst, auch immer die ersten die kritisieren wenn z.B. wie beim Kempinski Hotel, teure Läden aufgehen, die sich niemand leisten kann. Kuba hat nun mal dieses Wirtschaftsmodell und es hat vor und Nachteile, aber solange ein grosser Teil der Bevölkerung dahintersteht, geht es so weiter mit allen Vor-. und Nachteilen.
Übrigens tagt im Juni das Parlament und dann wird das Wirtschaftsmodell bis 2030 geplant. Heute Abend ist bei uns im Barrio dazu eine Versammlung. Da bin ich gespannt, was evt. Neues kommt.
Hi Driver,
ich wünsche euch alles Gute und viel Erfolg bei der Geburt eures Kindes.
Meine jüngste Tochter ist auch in la Habana geboren (hospital maternidad obrera)
Wir haben keine guten Erfahrungen gemacht.
Z.B. musste ich mich vorher darum kümmern, das ein Katheter besorgt wird um die Spinalanesthäsie durchzuführen, die waren gerade im hospital nicht vorhanden.
Ich empfehle dir, dass du für den Tag der Geburt eigene Vorbereitungen triffst.
Ich habe mich darum bemüht, dass die Entbindung von der Chefärztin durchgeführt wird.
Bettlaken waren keine vorhanden, die Mütter mit Nachblutungen lagen in ihren Betten ohne Bettlaken, also evtl. eigene mitnehmen.
Am Tag der OP (Kaiserschnitt) hat es in Habana angefangen zu regnen.
Das Dach des Operationssaals war undicht und das Regenwasser tropfte meiner Frau auf den Körper!
Dann musste alles schnell gehen, das nasse OP Hemd musste ausgezogen werden, eine Schere wurde benötigt um es aufzuschneiden. Die Schere war nicht da, das Hemd musste dann aufgerissen werden.
Ich möchte dir keine Angst machen, vielleicht helfen dir meine Erfahrungen und du kannst dich dementsprechend vorbereiten