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Unsere Kubareise vom 28.01.2024 bis 15.02.2024

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Einmal Abendessen von 1910 gibt es bei mir auch immer wenn ich mal in Holguin bin.
Sehr zu empfehlen. Und endlich mal guter Fisch gegessen.
Im Verhältnis nicht günstig, aber hat definitiv ein gutes Preis-Qualität-Verhältnis.

Telefonisch bestellen für Abholung oder (aber nicht immer) Lieferung a Casa möglich.

 
Unser Besuch im Humboldt Nationalpark bei Baracoa.

Die Casa Ines & Yadier ist sehr geräumig und sauber. Meines Erachtens hat sie zwei Zimmer mit je einem Bad. Die Zimmer liegen je auf zwei getrennten Ebene, wobei ich das obere Zimmer favorisieren würde, weil die Terrasse größer ist und man einen besseren Blick auf das Wasser hat. Ganz oben, also auf der dritten Ebene hat man einen sehr schönen Blick auf Baracoa. Optional bieten die Beiden ein typisch kubanisches Frühstück an, Kontakte zu nem Guide für den Humboldt Nationalpark, dem Rio Yumuri oder dem Punta de Maisi sind ebenfalls da. So, das war genug Werbung für dies Casa. Baracoa hat meiner Frau und mir besonders gut gefallen, deshalb empfehle ich Jedem, der in den Osten kommt, auch dorthin einen Abstecher zu machen. Die Menschen hier sind nett, eigentlich wie die meisten Kubaner und das Leben hier ist etwas bunter. Es findet mehr auf der Straße statt, wie weiter westwärts auf der Insel. Zumindest hatten wir diesen Eindruck. Restaurants gibt es sehr viel, wir haben uns aber für unseren Aufenthalt für zwei typische Paladars entschieden. Diese befinden sich hier meistens über den Dächern von Baracoa. Das Eine war das Restaurante La colina und das Restaurante Yor. Welches einem besser gefällt, muss Jeder für sich herausfinden. Das Essen, die Bedienung und der Preis waren in beiden Fälle für uns in Ordnung, aber der Besitzer vom La colina ist mit Herzblut und Humor bei seinen Gästen und gibt einem auch noch Nachhilfe beim Erlernen der spanischen Sprache. Am Tag unserer Ankunft erkundeten wir erst einmal das Stadtgebiet von Baracoa und Ines organisierte derweil für den nächsten Tag einen Guide für den Humboldt Nationalpark. Somit war das wichtigste Reiseziel für meine Frau schon mal in trockene Tücher. Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück stand unser Guide, nebst fahrbarem Untersatz und Conductor, vor unserer Tür. Für die 34 km Tortour zum Nationalpark benötigten wir unendliche 1,5 Stunden. Diesmal war es ein uralter amerikanischer Kombi, der uns an unser Ziel bringen sollte. Aber wie sagt man so schön, lieber schlecht gefahren, als gut gelaufen. Und so erreichten wir, gut durchgeschüttelt unser Ziel. Nach ein paar Fotos an der Bucht, ging es mit unserem privaten Führer, ich hoffe es versteht hier keiner falsch – zwinkersmile ;-) - auch schon los. Wichtig für diese Tour sind wetterfeste Sachen, ein Hut macht sich auch ganz nützlich, Wanderstiefel oder geeignetes Schuhwerk, sowie Badelatschen für mehrere Wasserdurchquerungen sollte man auch dabei haben. Etwas zu trinken im Gepäck zu haben ist eh auf Kuba ganz sinnvoll. Die Fauna und Flora ist schon sehr beeindruckend, sowie die Stille in der Natur. Im Nationalpark ist unter Anderem der Tocororo beheimatet. Es ist der kubanische Nationalvogel und garnicht so schwer zu finden. Anders verhält es sich mit dem kleinsten Frosch der Welt, den es auch nur dort gibt. Den muss man im Unterholz erstmal ausfindig machen, leider blieb es uns dieses Mal verwehrt, ein Grund mehr um noch einmal wieder zu kommen. Nach ca. 3 Stunden kamen wir zu einer Wasserstelle, wo ich erst einmal ein erfrischendes Bad im glasklaren Gebirgswasser nehmen konnte. Meiner Frau war das Wasser etwas zu kalt. In der Zwischenzeit organisierte uns der Führer ein Mittagessen, weiter oben bei einer „Bekannten“. In einer Holzhütte, die für diese Region typisch ist, wurde für uns ein leckeres landestypisches Essen zubereitet. Es war auch interessant zu sehen, wie einfach diese Menschen hier leben und für eigentlich Fremde so offen sind. Nachdem wir das Essen bezahlt hatten, ging es wieder zur Straße, wo unser fahrbarer Untersatz im Schatten einer Palme auf uns wartete. Nun ging es zurück Richtung Baracoa, wo wir für ein Bad im Meer auch noch eine Pause einlegten. Dort kamen, wie ich es schon kannte natürlich Einheimische vorbei, die uns etwas verkaufen wollten oder andere Dienste anboten. Es ist halt wie es ist und man kann nicht mit Jedem ins Geschäft kommen. Nach einer Weile ging es mit dem Oldtimer zurück zur Casa, wo wir dann den Fahrer und den Führer bezahlten. Dieser bot uns natürlich gleich noch andere Touren an, aber wir hatten unseren weiteren Aufenthalt für Baracoa bereits in Stein gemeißelt. Nach einer Dusche und nem Erfrischungsgetränk, natürlich eine kühle Blonde aus der Dose, ging es dann in das La colina, wo wir den Tag ausklingen ließen. Für Morgen hatten wir einen Fußmarsch zur Finca Duaba geplant.
 
Heil am Humboldt Nationalpark angekommen.
 

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Sehr zu empfehlen die Wanderung hinauf auf den Yunque. Das schafft man auch mit mittlerer Kondition. Hinterher dann sich im Toa erfrischen
 
Hier mal zwei Fotos vom kleinsten Frosch der Welt. Die Fotos sind aber schon von 2020. Nicht, dass ein aufmerksamer Leser wieder ein Veto einzulegen hat.
 

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Hier nochmal ein paar überarbeitete Bilder von unserer Tour.
 

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Der Weg zur Finca Duaba bei Baracoa und der letzte Abend



Die Finca Duaba ist eine Art Freiluft Museum in der man viel über den Anbau von Kakao und dessen Verarbeitung erfährt. Nach unserem Frühstück ging unsere selbst geplante Stiefeltour los. Ich kannte den Weg dorthin bereits, so dass wir uns auf alles Sehenswerte und natürlich den lauten Verkehr konzentrieren konnten. Auf den Straßen von Kuba gibt es ja immer irgendetwas Interessantes zu sehen, seien es die Menschen, die Häuser, die Fahrzeuge oder das Unverhoffte, womit man in diesem Moment nicht gerechnet hat. Das Handy oder den Fotoapparat sollte man immer griffbereit haben, wenn man die Eindrücke im Bild festhalten wolte. Die Sonne meinte es mit uns an diesem Tag natürlich wieder besonders gut, so dass wir uns erst einmal mit Trinkbarem versorgen mussten. Auch in Baracoa hörte man wieder die Antwort „ no Agua“, also musste wieder die kühle Blonde aus der Dose den Durst vor 12.00 Uhr löschen. Weiter ging es aus den Schatten der Häuser heraus und was hatten wir vergessen, was man eigentlich auf Kuba immer dabei haben sollte, den Regenschirm. Dieser hätte uns natürlich in diesem Moment als Schattenspender dienlich sein können, aber hätte, wenn und aber. Wir hatten keinen dabei. Also ging es mit entsprechenden Schattenpausen weiter auf dem ca. 6 Kilometer langen Weg. Nach 1,5 Stunden hatten wir unser Ziel endlich erreicht und wurden gleich vom Mitarbeiter der Bar freundlich begrüßt. Wir waren wohl die ersten und einzigen Gäste. Was liegt jetzt näher, als erstmal ein schönes Kaltgetränk, frisch vom Tresen, zu sich zu nehmen, eigentlich Garnichts. Wir hatten genug Zeit und waren entsprechend durstig. Es dauerte nicht viel Zeit und es wurden uns einige dort gefertigte Dinge, rings um den Kakao, zum Kauf angeboten. Als uns schließlich ein Rundgang angeboten wurde, nahmen wir das Angebot gerne an. Meine Frau war natürlich auch daran interessiert, Alles über Kakao zu erfahren. Als Erstes wurde eine Kakaoschote mit der Machete geteilt um die bitteren Bohnen zu probieren. Der Führer klärte uns über die „Nebenwirkung“ gerade für das männliche Geschlecht auf, was natürlich die kleine Runde aufmunterte. Uns wurden auch die anderen schönen Pflanzen und alten Bäume erklärt und vieles Wissenswerte darüber vermittelt. Zum Beispiel möchte ich hier kurz erwähnen, dass sich an einem Kakaobaum, von der kleinsten Blüte bis zur erntefähigen Kakaoschote, alle Fruchtstände zeitgleich befinden und das ganze Jahr über geerntet werden können. Weiter ging es zum Verarbeitungsprozess der geernteten Kakaobohnen, was für uns auch sehr interessant war. Vom Herausholen der Bohnen, über das Fermentieren und Trocknen, bis zum Rösten und Mahlen wurde es uns anschaulich dargestellt. Das fertige Produkt wurde uns als Kakaokugel präsentiert und es gab gleich ein Rezept für trinkfertigen Kakao mit auf den Weg. Dieser wurde uns dann auch gleich zum Verkosten auf den Tisch gestellt. Mit Trinkkkakao, der uns daheeme durch einschlägige Marken präsentiert, wird hatte dieser natürlich nichts gemein. Gesünder schien er allemal, da der Zuckeranteil um Einiges geringer war und anstatt Kuhmilch auch Kokosmilch verwendet wurde. Zum Abschluss hatten wir noch Kakaobutter gekauft, unserem freundlichen Erklärer noch ein paar Mitbringsel in die Hand gedrückt und uns auf den Rückweg gemacht. Da die Mittagssonne voll im Zenit stand und es für die ersten Kilometer kaum Schatten gab, unternahm ich den Versuch eine adäquate Mitfahrgelegenheit für uns Beide zu finden. Eigentlich wäre uns Alles Recht, aber leider kam uns der meiste Verkehr entgegen. Doch zu unserem Glück hielt während einer Schattenpause ein netter Ladafahrer und bot uns eine Mitfahrgelegenheit an. Für hiesige Verhältnisse undenkbar, aber in Kuba scheint die Welt des Miteinander noch halbwegs in Ordnung zu sein. Der uns unbekannte Helfer nahm uns bis zum Fuße des Hotel El Castillo mit, wo wir uns mit einem kleinen Handgeld und zwei Kugelschreibern bedankten und sich unsere Wege trennten. Nun war unser Plan, die Treppen hinauf zu gehen, um uns mit einem Kaltgetränk am Pool und dem schönen Ausblick von dort oben, zu belohnen. Der erste und schwierigste Teil unseres Plans hatten wir hinter uns gebracht, um dann von Wachmann die traurige Mitteilung zu hören, dass das Hotel wegen Umbauarbeiten geschlossen ist. Also ein paar schöne Fotos von dort oben geschossen und die Treppen wieder hinunter, um im schützenden Schatten der Häuser von Baracoa eine Bar zu finden, wo wir den zweiten Teil unseres Plans nur ohne Pool und entsprechenden Ausblick zu verwirklichten. Wir wurden natürlich fündig und der nette Barmann erklärte uns, dass es am Abend kubanische Musik geben würde. Jetzt ging es erst einmal zurück Richtung Casa, um sich auch einen Teil des östlichen Baracoas einmal anzuschauen, was auch wieder sehr interessant war. Über den Malecon ging es dann in die Casa, zum Duschen und wieder zurück in die Stadt zum Abendessen in das Restaurante Yor. Zu erkennen am Licht der Dachterrasse ging es die Treppe hoch. Gästemäßig sehr überschaubar, bestellten wir Getränke und ließen uns vom netten Service erklären, was auf der Karte stand. Wir wählten Beide Fisch mit Bananen Chips aus, nur dass meine Frau Fischfilet und mein Fisch der Teti war. Wer diese Speise nicht kennen sollte, nun kurz erklärt. Der Teti ist ein glasiges Fischchen, nur einige Millimeter lang, er kommt nur im Wasser bei Bracoa und Umgebung vor, wird mit feinen Netzen gefangen und dies auch nur zu einer gewissen Zeit. Ich kannte den Teti bereits, hatte ihn auch vor vier Jahren schon einmal gegessen und wenn man schon mal die Möglichkeit hat, sollte man ihn auch kosten. Meine Frau war mutig und fand es auch nicht unlecker. Aber eine ganze Portion wollte Sie davon nicht haben, ich schon, bin dank der Bananenchips dann auch satt geworden. Im Restaurant wurde es jetzt etwas hektisch. Der Service rückte mehrere Tisch zusammen, stellte Stühle ran und im gleichen Augenblick kam eine Horde Italiener die Treppe hoch. Die Gemütlichkeit war vorbei, es wurde unruhig und laut, für uns Zeit zu bezahlen und zu gehen. Wir fanden uns schließlich in der Bar unten, direkt an der Catedrale am Parque Central, auf ein paar Kaltgetränke und kubanischer Musik ein. Es ist schon ein gut anzusehendes Schauspiel, wie die tanzfreudige männliche Kubanerzunft um die Frauen buhlt, um diese mit ihren Tanzkünsten zu imponieren. Hut ab vor so viel Selbstbewusstsein und ihrem tänzerischen Talent, so etwas sucht hier in unseren Breitengraden seines Gleichen. Für uns sollte es am nächsten Tag weiter nach Santiago gehen und somit ging es vor Tageswechsel für uns zurück in die Casa, noch die Rucksäcke packen.
 
Mach bitte mal ein paar Absätze, dann liest es sic besser. :)
 
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