Remonstrationsschreiben

luckas schrieb:

@Lila23+veganer75
als erstes habe ich geschrieben das meine frau deutschland erstmal kennen lernen soll und dann selber entscheiden kann ob und wie lange sie hier leben will. außerdem habe ich einen ziemlich stressigen nebenjob als tourbegleiter einer rockband so das ich eigentlich fast jedes wochenende unterwegs bin.
wir haben das so gelöst das ich ein oder zweimal im jahr nach cuba fliege und sie einmal im jahr für drei monate nach deutschland kommt.
da die ehe hier nicht eingetragen ist könnte sie theoretisch jederzeit in cuba wieder proplemlos geschieden werden.
aber wir sind jezt neun jahre zusammen und glücklich.

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Faireweise muss man dazu sagen, das Du eine außergewöhnlich wohlwollende
AB hast!!!!
Glaube nicht, das dies alles bei anderen AB klappen würde.....
falko

@falko die AB hat damit ja eigentlich nichts zu tun. außer bei der verpflichtungserklärung. und die ist ja einkommensabhängig.

luckas schrieb:

@falko die AB hat damit ja eigentlich nichts zu tun. außer bei der verpflichtungserklärung. und die ist ja einkommensabhängig.

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Du weisst, das die Botschaft sich auf den Ratschlag der jeweiligen AB verlässt, was
im Bezug auf den Einlader steht! Ist jetzt nicht böse gemeint, aber wenn Du ehrlich bist,
ist Dein Lebenswandel etc, nicht wie bei Herrn Mustermann und ich würde ein Monatsgehalt
wetten, wenn Deine AB im westlichen Teil Deutschlands wäre, würde Deine Frau nicht kommen....
falko

Okay danke dann. Das heißt wieder Verpflichtserklärung und bla bla bla.
Ich sehe, man benötigt einen seeeeeeeeehr langen Atem und Geduld......
Das heißt die Ausländerbehörde meiner Stadt entscheidet ob ich ihn hier heiraten darf????
Das ist langsam alles zu krass echt...

Ich denke auch, dass sehr viel persönliche Willkür bis hin zur Tageslaune der Botschaftsleute mitentscheidet. Allerdings haben sie auch mehr Erfahrung als wir gewöhnlich nur wenige Male für wenige Wochen in Urlaubslaune in Kuba Reisende. Es ist nicht ihr Job, irgendwelchen Touris und den dazugehörigen Kubanischen Partner eine relaxte Möglichkeit sich besser kennenzulernen zu ermöglichen sondern mögliche Visabetrüger auszusieben. Dabei tun sie sicher einigen unrecht, bei einigen liegen sie aber sicher auch sehr richtig und das stellt sich für ihre deutschen Partner erst heraus, wenn cubano hier ist. Ich würde so einen Job nicht machen wollen.
Es gibt wohl wirklich viele, die sich durch dieses Verfahren gezwungen sehen zu heiraten, um ihren kubanischen Partner nach D zu bekommen und ihn besser kennenzulernen.
Üble Sache, da das wohl doch sehr oft schief geht- ich persönlich jedenfalls bin in 4 Wochen Urlaub in Kuba weitaus relaxter und geduldiger als in meinem arbeitsreichen Alltag hier. Cubano ist hier erst mal geplättet und unsicher und kompensiert das möglicherweise mit Machogehabe, das er während deiner max. 4 Wochen Urlaub bei ihm nicht so gezeigt hat. Kurz, man lernt sich auf neue Art kennen, ist ja auch ok. Aber durch eine Ehe kommt der deutsche Part evt. in eine nicht so beglückende Zwangslage, falls Cubano trotz "unglücklichem" Ehedasein nicht zurück will.
Ich habe auch geheiratet weil ich mir nicht gefallen lassen wollte, dass deutsche Behörden meine privatesten Beziehungen bestimmen. Unser Alltag in D führte mich sehr schnell in vorher unvorstellbare Situationen, jetzt warte ich auf meine Scheidung, alles sehr kompliziert und dabei ist mein ex noch nicht einmal ein Ausbeuter oder ähnliches. Ich verstehe natürlich jede/n sehr gut, der in eurer Lage heiratet. Aber hey, Vorsicht! Ich bade das seit drei Jahren aus, ist nicht leicht und mit großen emotionalen und auch finanziellen Problemen verbunden. Ähnliche Dramen spielen sich auch immer wieder in meinem deutsch-kubanischen Bekanntenkreis hier ab- ist also nicht nur meine eigene persönliche Erfahrung die in diese Worte einfließt

Ob ihr hier oder in Kuba heiratet ist eigentlich nicht das Wesentliche. Kriterien sind dafür eigentlich nur, wo geht es leichter und evt. auch schneller. Cubano muss sowohl für das Familienzusammenführungsvisum nach in Kuba erfolgter Ehe als auch für das Ehevisum für Ehe in D zunächst in Kuba seine Sprachkenntnisse nachweisen. Mein ex benötigte 1 ganzes Jahr mit 3 Prüfungen und einem sehr guten Privatlehrer um die Sprachprüfung endlich zu bestehen. In Kuba zu heiraten ist sehr einfach, welche Unterlagen man aktuell benötigt steht auf der homepage der dt. Botschaft. Außerdem war meine Hochzeit in Kuba sehr schön, dort zu feiern ist einfach göttlich, eine kubanische Party ist mit einer deutschen eigentlich nicht zu vergleichen. Beglaubigungsgerenne hat man so oder so, ist also egal.
Aber ich würde euch eigentlich eher raten, falls ihr es irgendwie ermöglichen könnt, bevor ihr heiratet, mal drei Monate in Kuba zu leben. Ich denke dabei lernt man seinen Partner doch besser kennen und eine evt. Trennung nach soviel Alltag ist bedeutend leichter zu bewerkstelligen und zu verkraften als eine Scheidung hier nach Scheitern einer Ehe. Vor allem war mir letztendlich nicht wirklich klar, wieviele Hürden für eine Scheidung das deutsche Eherecht hat, bevor ich heiratete.
Ganz knapp: Ich muss mich uneinvernehmlich scheiden lassen, cubano will hier bleiben, hat seine Aufenthaltserlaubnis nur aufgrund unserer Ehe und ist daher nicht einverstanden mit einer Scheidung. Bei einer uneinvernehmlichen Scheidung reicht aber nicht ein Trennungjahr, das geht frühestens nach drei Trennungsjahren. Solange ist man unterhaltspflichtig falls cubano keinen job hat oder krank wird, falls man nicht mehr zusammenleben will muss man also zwei Mieten finanzieren. Und die ganze Zeit ist man ständig mit Auseinandersetzungen befasst, die es schwer machen, sich emotional zu befreien. Das alles klingt fürchterlich pathetisch, sorry, aber ich will euch wirklich die Ernsthaftigkeit so eines Schrittes wie Heirat nahe bringen.
Vielleicht könntet ihr auch ein Sprachvisum beantragen, damit könnte cubano bis zu einem Jahr nach D kommen. Aber er muss glaubhaft machen können, weshalb er ausgerechnet deutsch lernen will, man muss vorab einen Sprachkurs oder Uni für ihn buchen etc. Ist also auch nicht ganz einfach zu bekommen, die aktuellen Anforderungen kenne ich leider nicht.

veganer75 schrieb:

........
Das heißt die Ausländerbehörde meiner Stadt entscheidet ob ich ihn hier heiraten darf????
Das ist langsam alles zu krass echt...

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Jein. wie bei jeder Einladung prüft die AB Deine Verhältnisse hier.
Ist jetzt nur eine Vermutung von mir, was ich jetzt schreibe-glaube aber,
daß das so abläuft:

Stell Dir mal vor, Du wärst in der AB und prüfst das. Der gute Mann/Frau ist noch
traditionell eingestellt also- Mann heiratet Frau und ernährt Frau.
Jetzt kommt Frau und will Mann heiraten und dann noch jemand aus der 3. Welt
ohne Ausbildung ohne Einkommen. Gedankengang der Behörde: Ehemann kommt nach D,
mindestens 1 Jahr braucht er, um eventuell die Frau ernähren zu können.
Das bedeutet, Frau muss einen Job haben, relativ gut bezahlt werden und sollte
nicht schwanger werden!
Wie würde Deine Entscheidung aussehen?Ich vermute mal bei einem Heiratsvisum
wirst Du so richtig unter die Lupe genommen.
Wie gesagt, nur eine Vermutung! Sicherlich werden sie Dir keine Blumen zur Überprüfung
schenken....
falko

girasol alemana schrieb:

Vielleicht könntet ihr auch ein Sprachvisum beantragen, damit könnte cubano bis zu einem Jahr nach D kommen. Aber er muss glaubhaft machen können, weshalb er ausgerechnet deutsch lernen will, man muss vorab einen Sprachkurs oder Uni für ihn buchen etc. .

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Der Zug ist sicherlich abgefahren. Wenn sie ihm die Rückkehrbereitschaft beim Tourivisa nicht glauben,
werden sie es bei einem Sprachvisum erst recht nicht glauben.....
falko

Hallo zusammen,

danke für eure Infos.
Falko da mache ich mir jetzt mal nicht die größten Sorgen. Ich verdiene ganz gut und habe eine quasi abbezahlte Eigentumswohnung. Sollte passen hoffe ich.

So, jetzt kommt mal eine nicht ganz so romantische Überlegung und eher rationelle Frage.

Ich könnte das Visum zur Eheschließung hier beantragen, wenn es hier nicht gut klappt dann heirate ich eben nicht....????

Girasol, was du so schreibst gibt mir natürlich zu denken und ich habe auch schon über das alles nachgedacht. Also über Unterhalt etc...
Kann man keinen Ehevertrag abschließen in dem steht ich werde im Falle von einer Trennung von den Unterhaltszahlungen befreit???? Das ich ihn heirate aber bei ner Trennung habe ich keine Verpflichtungen?? Wenn er kein Geld hat muss er eben zurück?
Das klingt jetzt hart und nicht nach wahrer Liebe. Aber ich muss zugeben, blind und naiv will ich mich nun auch nicht in so etwas stürzen. Wo kann man sich über so etwas informieren? Notar? Anwalt? Oder weiß jemand wie das ist?

Selbstverständlich kannst Du einen Ehevertrag schliessen. Hat ein Bekannter von mir auch gemacht.
Trotzdem bleibst Du Unterhaltspflichtig bei einer Scheidung und wenn der Cubi Sozialhilfe beantragt,
glaub ich, haftest Du auch. Frag einen Anwalt für Familienrecht.
falko