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Aboartikel Kuba in Armut: Der letzte Funken Hoffnung ist erloschen

Um 6 MLC zu bekommen, muss man derzeit gut 1.500 Pesos hinblättern.

Das entspricht fast genau der Monatsrente, die meine Schwiegermutter nach einem langen Berufsleben als Vollzeit-Lehrerin an einer Sonderschule bekommt.

Wie viele von uns (Dich bestimmt eingeschlossen) lebe ich, wenn ich in Kuba bin, in einer weitgehend selbst erschaffenen Blase, in der es mir, meiner Familie und den engsten Freunden besser geht, als einem Großteil der Bevölkerung.

Siehst Du diese Blase wirklich nicht?
Natürlich erkenne ich das, bin ja oft genug in Kuba. Deshalb versuche ich den Kubanern ( auch ausserhalb der Familie ) Ideen zu geben wie sie sich selbst helfen könnnen, da der Staat im Moment ausfällt.
Ich gehe davon aus, dass meine 'Familie' in 1-2 Jahren finanziell unabhängig von mir sein wird. Diese wäre dann auch eine Erfolgsstory für mich und ich wäre diese mentale Last der finanziellen Abhängigkeit einer ganzen Familie von einer Person endlich los.
 
Wir haben für eins Gasflasche die Woche 1500 CUP bezahlt, wir bekommen für unsere Adresse keinen Contrato und müssen auf der Straße kaufen.
 
Ich bin immer wieder baff, wie wenig selbst langjährige Forenteilnehmer, zum Teil sogar mit Familienanschluss, vom kubanischen Lebenssystem (inventar - luchar - resolver) verstanden haben und sich immer noch an ihr eigenes - in Zentraleuropa durchaus anwendbares - Lohnabhängigkeits-Schema klammern, wenn sie über Kuba diskutieren ...
 
Ich bin immer wieder baff, wie wenig selbst langjährige Forenteilnehmer, zum Teil sogar mit Familienanschluss, vom kubanischen Lebenssystem (inventar - luchar - resolver) verstanden haben
Es gibt offensichtlich einen großen Unterschied zwischen Havanna und dem Rest von Kuba und je weiter man in den Osten kommt, desto größer wird der Unterschied.

Lehrer, Anwälte etc. können vielleicht nebenbei ein paar Hühner halten (und hoffen, dass sie nicht gestohlen werden), etwas Gemüse anbauen, wenn sie einen Garten haben und Mangos vom Baum pflücken. Ärzte können, wenn sie moralisch entsprechend eingestellt sind, für Behandlungen kleine Geschenke erwarten etc. Aber nie, nie, nie kommt eine Durchschnittsfamilie im ländlichen Ostkuba auf einen monatlichen vierstelligen USD-Verdienst.

Machen die jetzt alle FDH, um eine bessere Figur zu bekommen?

Wenn das mit inventar-luchar-resolver so wunderbare Resultate zeigt, weshalb leben sie in Holzhütten mit gestampftem Erdboden, werden immer schlanker und träumen von der Ausreise?
 
Deshalb haben die meisten( fast alle) Kubaner noch Zusatzgeschäfte, ihre negocios.
Das sag ich ja auch. Und das es jetzt weniger sind als vor Corona , kann ich mir kaum vorstellen.
Leider will jetzt auch der Staat an den privaten Geschäften mitverdienen und verlangt bis zu 35% Steuern auf diese Geschäfte. Dies führt dann leider dazu, dass vieles illegal abläuft und die Korruption weiter ansteigt.
Das ist sicher ein Dilemma, wobei ich ebenso denke, dass die vielen kleinen alltäglichen Geschäftchen sich gar nicht legalisieren lassen (wollen).
weshalb leben sie in Holzhütten mit gestampftem Erdboden, werden immer schlanker und träumen von der Ausreise?
Weil ihnen die Ausreise jetzt möglich erscheint und ist, früher haben sie vielleicht nur von Havanna geträumt.
 
früher haben sie vielleicht nur von Havanna geträumt.
Das ist zumindest nicht meine Wahrnehmung. Früher gab es auch kleinere Beschwerden und Wünsche und manche Kubaner sind nach Havanna gezogen, aber viele waren mit ihrer Lebenssituation insgesamt mehr oder weniger zufrieden. Das hat sich geändert (seit Du zuletzt in Kuba warst).
 
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