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Aboartikel Kuba in Armut: Der letzte Funken Hoffnung ist erloschen

Bei der Überschrift bin ich auf die künftige Kuba-Berichterstattung der Süddeutschen gespannt.;)
 
Habe mir den Artikel durchgelesen, den hätte ich auch hinter der Bezahlschranke versteckt: 30 Eier kosten fünf Euro, ein Arzt verdient monatlich weniger als 50 Euro. Blabla. Ein Taxifahrer, der eigentlich Lehrer ist. Blabla. Das Embargo ist gar nicht so schlimm, weil es viele Schlupflöcher gebe. Aber auch die Fakenews: "Für Touristen soll es eigene Tankstellen geben."
 
Aber auch die Fakenews: "Für Touristen soll es eigene Tankstellen geben."
Nur weil du noch nix von gehört hast, muss es sich noch lange nicht um Fakenews handeln:
CIMEX indicó que a partir del 1 de febrero entran en servicio 29 servicentros para vender gasolina y diésel en dólares.

Zielgruppe für die Dollar-Tankstellen dürften hauptsächlich Touristen sein.
 
Es soll Dollartankstellen geben, aber diese sind nicht ausdrücklich für Touristen bestimmt. Insofern ist die Intention des Süddeutschen-Artikels falsch.
 
Insofern ist die Intention des Süddeutschen-Artikels falsch.
Nö, die Regierung gab genau dies als Parole aus:

A partir de ahora, los turistas que visiten el país deberán comprar el combustible en dólares, a través de métodos de pagos electrónicos en los nuevos 28 servicentros que el Gobierno ha creado para acompañar la medida y que se sumarán a los 613 con los que ya cuenta el país. “El sector del turismo y los visitantes extranjeros que llegan al país sí cambian la moneda extranjera que traen a 120x1, sin embargo, el precio de la gasolina está actualmente a 24x1.
Cuba cobrará en dólares la gasolina para visitantes internacionales, dice primer ministro
 
Habe mir den Artikel durchgelesen, den hätte ich auch hinter der Bezahlschranke versteckt: 30 Eier kosten fünf Euro, ein Arzt verdient monatlich weniger als 50 Euro. Blabla. Ein Taxifahrer, der eigentlich Lehrer ist. Blabla. Das Embargo ist gar nicht so schlimm, weil es viele Schlupflöcher gebe. Aber auch die Fakenews: "Für Touristen soll es eigene Tankstellen geben."
Diese Tankstellen gibt es schon. Nur liegt hier vermutlich ein Missverständnis bez. des Wortes "Touristentankstelle" vor. Gemeint sind Autos mit dem T-Kennzeichen. Und diese werden in der Regel hauptsächlich von Touristen angemietet.
Ich hatte jetzt im Dezember für 7 Tage ein Leihwagen über AVENTOURA angemietet. Bei Fahrzeugübernahme wurde mir ein Liste übergeben (wie sie @Chris übrigens auch schon hier im Forum eingestellt hat) mit Tankstellen, welche ausschließlich (!) für Autos mit dem T- Kennzeichen vorgesehen sind. Die für mich nächstgelegene Tankstelle war übrigens (Nr. 259 auf der A1).

Und ich kann nur den Rat geben, haltet Euch an diese Liste. Es gab bei keiner anderen Tankstelle Benzin für mich. Und Danke auch an den Tipp mit dem Benzinkanister. Den hatte ich auch im Kofferraum, was einmal für eine durchaus lustige Situation in Havanna sorgte.

Ich habe es schon an anderer Stelle geschrieben. Zwei Tage meines Urlaubs habe ich in Kubas Hauptstadt verbracht. Da war der Tank des kleinen i10 natürlich bereits halb leer gefahren. Bei Aushändigung des Fahrzeuges wurde ich auf die derzeitige Situation bez. der Benzinversorgung aufmerksam gemacht, mit dem Hinweis wann immer möglich aufzutanken. Dazu auch der Hinweis dass das tägliche Volumen des Benzineinkaufs auf 25 Ltr. beschränkt ist.

Mein Bekannter in Havanna führte mich als Ortskundiger zu der entsprechenden Tankstelle. Und da standen sie schön aufgereit, alle Autos mit T-Kennzeichen in eine langen Schlange am Straßenrand. Aber alle paar Minuten rückte die ganze Kolonne etwas vor, so dass ich mir dachte, "Okay, all zu lange wird es nicht gehen". Mit mir im Fahrzeug meine Freundin und deren Schwester. Ich schätze mal das so ca. 25 Fahrzeuge vor mir in der Reihe warteten.
Aber wie gesagt alle paar Minuten rückte die Reihe ein paar Meter weiter. In der Wartezeit bin ich ausgestigen und habe mir das ganze aus der Nähe angeschaut. Insgesamt waren vier Zapfsäulen in Betrieb. Nur der einzelne Tankvorgang dauerte etwas ungewöhnlich lang. Dazu gleich mehr.

Auf der Tankstelle selber gab es ein Büro einer Autovermietung und davor wiederum standen so sechs bis acht weitere Fahrzeuge mit T-Kennzeichen. Da kamen auch gelegentlich immer wieder welche nach. Es lief so ab, dass nach jedem ca. fünften Fahrzeug aus der Warteschlange auf der Straße eines der Fahrzeuge vom Platz zum Tanken zwischen gewunken wurde. Das waren alles die Fahrzeuge der Leihagenturen welche vollgetankt wurden.

Okay, nach ca. 50 Min. war ich dann an der Reihe aufzutanken. Aber! Was soll ich sagen? Der Teufel ist ein Eichhörnchen. Einer der Kubaner, die ständig die Fahrzeuge einwiesen deutete mir an zu warten und dann wurde vor meinen Augen die Tankstelle abgesperrt. Grund war die Anlieferung von neuem Benzin mittels Tanklaster. Ich kann Euch gar nicht sagen, was mir da so durch den Kopf ging. Noch glaubte ich aber, dass das ganze dann in wenigen Minuten erledigt wäre. Dann jedoch klopfte ein Kubaner an meine Scheibe und meinte, er hätte Benzin (Privat zu verkaufen) ob ich nicht lieber von ihm welches wolle, anstatt hier zwei Stunden zu warten.
Wie bitte? Zwei Stunden? "Ja" meinte er, diese Tankstelle wäre jetzt für die nächsten zwei Stunden geschlossen. Okay ich habe gefragt was er für das Benzin haben wolle? Die Antwort war 1,50 USD für den Liter. Jetzt war mir klar. In jeder Misere, gibt es Menschen, welche aus der Not anderer Profit schlagen. Diesen Typ habe ich länger beobachtet. Er kannte auch das Personal auf der Tankstelle und für mich war schließlich, die logische Folgerung. Der wusste genau, wann eine Anlieferung für Benzin erfolgen würde. Und genau für diese Situation, hatte er Benzin gebunkert. Vorher eingekauft für 40Cup . Jetzt rechnet Euch den Profit aus, bei einem "Angebot" für 1,5 USD.

Nur bei mir war er da an der falschen Adresse. Die Geschichte geht nämlich noch weiter. Dieser Typ lief die ganze Warteschlange hinter mir ab. Nach ca. 40Min. klopfte er wieder an unsere Auto Scheibe und meinte: "Ich habe Benzin".

Okay, jetzt hatte ich die Schnauze voll und sagte: "Ja schön für Dich, aber ich warte". Darauf er wieder, "Es dauert hier noch mehr wie eine Stunde"! Ich: "Das macht nichts, ich habe Zeit, ich habe Urlaub." Dann öffnete ich Die Autotüre, stieg aus und entriegelte den Kofferraum. Da zeigt ich Ihm den Reservekanister voll Sprit. Leute, das Gesicht werde ich mein Leben lang nicht mehr vergessen. Ich glaube, der hat mich wahrhaftig in diesem Moment für Verrückt erklärt.

Aber dazu muss man wissen. Ich bin einfach unheimlich stur bzw, eigensinnig. Ich hatte jetzt schon ca. 90Min. mit warten verbracht. Ich werden ums verrecken nicht diese überteuerte Abzocke fördern und Nein (!) jetzt werde ich auch nicht ans Reservebenzin gehen. Denn bis ich zurück in Manicaragua bin ist es spät und dann müsste ich wieder tanken.


Okay. Inzwischen war der Tanklaster bereits fertig, aber es sollte noch eine Stunde dauern ehe ich endlich auftanken konnte. Später erfuhr ich dann auch den Grund. Die Tanklaster füllen das Benzin ungefiltert in die unterirdischen Tanks. Der ganze Bodensatz mit Verunreinigungen wird aufgewühlt und deshalb warten die Tankstellen erst einmal eine Stunde, damit sich die Schwebstoffe wieder abgesenkt haben.

Jetzt noch der Grund für den langsamen Tankvorgang. Benzin an diesen Tankstellen bekommst Du nur gegen solche kleinen Bezugsscheine. Ich nenne sie einfach mal "Rubbellose". Die muss man vorher kaufen. Eines berechtigt aber nur zu 5Ltr. Benzin. Mehr als fünf auf einmal kannst Du nicht kaufen (übrigens nicht direkt an der Tankstelle).
Dann fährst Du mit dem Fahrzeug an die entsprechende Zapfsäule. Anschließend gehst du mit diesen Scheinen an die Kasse. Dort werden die Barcodes dann frei gerubbelt und die Nr. der Zapfsäule freigegeben. Jetzt kannst Du dann endlich tanken. Und bei exakt 25Ltr. schaltet die Säule autom. ab.
Da wird oft an den Autos geruckelt und gewackelt, bis der allerletzte Tropfen überhaupt in den Tank passt. Gut wenn man dann noch ein Reservekanister parat hat, in den zur Not noch ein bis zwei Liter passen. Dann kannst Du auch beobachten wie Kubaner mit dem Elektroroller oder anderen Fahrzeugen an die Tankstelle kommen und eigens nur dafür mitgeführte Kanister auffüllen. Wie die an die Bezugsscheine (Rubbellose) kommen weiß ich nicht, aber was mit den 25 Ltr. Benzin passiert, jetzt sehr wohl.

Übrigens, insgesamt hat mir das ganze Erlebnis, drei Stunden Erfahrungszuwachs beschert. Und noch was. Die früher übliche Praxis, vollgetanktes Auto entgegennehmen und leergetankt zurück geben, funktioniert auch nicht mehr. Der Kraftstoffinhalt wird bei Übergabe und Rückgabe kontrolliert und wenn nachgetankt werden muss, wird auch nachbezahlt.

Bleibt noch abzuwarten wie sich dieser Geschäftszweig entwickelt, wenn die Preise für Benzin erhöht wurden oder nur noch gegen Devisen eingekauft werden kann.
 

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