Da ein Fahrrad als Mittel des Eigenbedarfs gilt, ist die Einfuhr problemlos und für Ausländer ohne Gebühr möglich.
Die Ausfuhr wird nicht kontrolliert.
Yepp das ist genau so richtig! (Welche Ausfuhr? das bleibt natürlich am Ziel). genauso wie 99% des Kofferinhaltes....
Mein erstes Fahrrad hatte ich bereits 1998 rübergemacht (das habe ich heute noch) , einfach weil ich es leid war, alles immer zu Fuss zu erledigen, mit Pneu gehts halt schneller und einfacher.
Dazu muss man aber auch wissen ein Fahrrad hat nix mit sportlicher Spinnerei zu tun wie hierzulande, sondern stellt in erster Linie ein Lastenesel dar, hat ungefähr den gleichen Stellenwert wie ein Auto bei uns; alles was geht wird mit einem Pneu transportiert, einschl. der Novia auf der Mittelstange (hihihi) Tipp an dieser Stelle: das F-rad sollte extrem robust sein, ruhig schwer wie Sau, mit Dreigang-Nabenschaltung - die gute alte Fichtel-Sachs halt aus Schweinfurt und demzufolge auch mit einer Rücktrittsbremse ausgestattet sein, denn glaubt mir mit den Händen kann man später nix mehr machen, nur gerade so das Gerät in der senkrechten halten und die Ladung festhalten....
Folgendes muss dabei beachtet werden:
1. Der Transport zum Flughafen
wer in der glückliche Lage ist mit dem Auto dorthin zu kommen - Glückwunsch!!!!
mit ÖPNV wirds interessant: in einem ICE darf kein Fahrrad mitgenommen werden, obwohl es flugtransporttauglich verpackt ist, also eigentlich ein Sperrgepäck, ist (dazu weiter unten mehr) das hat die Bahn aber noch nicht begriffen, folglich muss der Bummelzug bzw. Nahverkehr her, die haben extra Fahrradabteile. Das wiederum bedeutet mehrere Umstiege, eine Anfahrt durch die ganze Nacht usw.
Eine meiner letzten Anreisen mit Fahrrad sah dann ungefähr so aus: zu Fuss mit dem ganzen Geraffel zum Haltepunkt in meinem Wohnort (bei Glatteis und Schneetreiben natürlich/ oder auch im Regen), dann umsteigen in der Kreishauptstadt, von dort in die Landeshauptstadt, umsteigen in den nächsten Nahverkehrszug bis Karlsruhe. Dort der nächste Umstieg, dann Nahverkehrszug bis Mainz. Dort angekommen Übernachtung in einem Hotel (P.S. um das Mainzer Bahnhofsviertel gibts kaum ein Nachtleben). Am nächsten Morgen -Saufrüh 4-Uhr irgendwas Weiterfahrt mit...richtig: einem Nahverkehrszug bis Koblenz. Dort Umstieg in einen weiteren Nahverkehrszug man höre und staune: bis zum Flughafen Düsseldorf.
2. Im Flughafen
ewiges Warten bis der Schalter aufmacht, dafür erster in der Schlange, mäßig bis gar nich motivierte Mitarbeiter/-innen der Fluggesellschaft baten darum das Fahrrad bzw. jetzt Sperrgepäck auf eine am Ende der Schalterreihe befindliche Waage zu stellen, wohlgemerkt immer mit dem ganzen Geraffel Koffer Sperrgepäck, Handgepäck, Jacke jetzt irgendwo reingestopft weil viel zu Warm im Flughafengebäude (es war Dezember), dann zurück Koffer aufgeben: Uff , für andere beginnt hier erst die Reise, ich bin schon fertig und gefühlt 2/3 der Strecke zurückgelegt. Doch halt: jetzt muss das Sperrgepäck noch zum Sperrgepäckaufgabe gebracht werden, diese befindet sich üblicherweise quer durch die gesamte Abfertigungshalle am anderen Ende .. Das ganze bis hierher natürlich zu Pandemiezeiten immer ununterbrochen mit Maske.....
3.Verpackungsrichtlinien
das Fahrrad muss mit nach innen, also falsch herum eingeschraubten Pedalen sowie dem längsgestellten, also um 90° verdrehten Lenker vorbereitet werden. Ich verpacke dann üblicherweise die Karre mit einer Fahrradverpackung (Karton) aus dem örtlichen Fahrradgeschäft (ist für die ja nur Abfall) so, dass unten die Räder herausschauen (zum Schieben, s. Ziff. 1) und oben der Sattel sowie der Lenker herausschauen, dies gibt den nötigen Druck auf den Karton der dadurch seine statische Stabilität erhält, das Vorder- und Hinterende des Kartons sind auf seiner Unterseite nach oben abgeschrägt, damit man auch Rolltreppen (sofern vorhanden) in den Bahnhöfen bewältigen kann ohne aufzusitzen/ kippen.
4. Im Flughafen Kuba
das Sperrgepäck ist oftmals immer eines der Letzten Gepäckstücke die auf das Laufband gelegt wurden.....
nach gefühlt drei Stunden trudelt der Karton ein, doch oh Schreck, draußen auf dem Rollfeld bzw. auf dem Weg vom Flieger zur Ankunftshalle hat es geregnet, also alles aufgeweicht--- und zerfleddert (tipp an dieser Stelle: die Kiste schon vor der Abfahrt mit Folie einpacken).
Jetzt wieder mit dem ganzen Geraffel Richtung Ausgang, doch Halt: der Zoll (Aduana) wirft einige neugierige Blicke auf das Geschehen, aha einer der sich auskennt, da wolln mer doch mal das Ettikett (Banderole) kontrollieren und den Karton nach vom Gepäckpersonal bzw. den Durchleuchtern angebrachte Markierungen abchecken (Tipp an dieser Stelle: das Ettikett unauffällig abnehmen und in die Hosentasche stecken), angebrachte Markierungen welche mit Edding oder Kreidestiften/ Kuli/ Bleistift auf den Karton gekritzelt wurden unauffällig mit mitgebrachten Aufklebern überdecken (sofern Karton nicht mit Folie eingepackt worden ist.....Jaja diese braununiformierten gab es auch im ehemaligen Jugoslawien, haben mich da auch schon des öfteren genervt.....
5. Geschafft
Die automatische Tür schließt sich hinter mir, die Saunaartige Luft erdrückt einen, aber egal, nach fünfzehn Stunden Reise, davon 14,99 Std mit Maske , zumindest in Pandemiezeiten, beginnt nun das Abenteuer Kuba: es regnet immer noch, der Almendron, der als Taxi für die nächsten 70 Kilometer dienen soll, streikt und springt nicht an, Fahrer und sein Beifahrer liegen unter der Karre und schrauben dort herum..
Das Fahrrad ragt zur Hälfte aus dem Kofferraum heraus (Tipp an dieser Stelle: teilt eurem Fahrer des Vertrauens rechtzeitig mit, dass ihr ein Sperrgepäck dabei habt und er auf jeden Fall eine Soga = Seil mitbringen soll, um den Kofferraumdeckel zu fixieren, da er ja dann nicht mehr richtig schließen kann, sofern er das denn jemals konnte).
Egal ich mach jetzt einen auf Maharadscha, sitze im Almendron mit Rabenbratl und tobenden Kindern, die erste, obligatorische Rumflasche kreist.....
noch drei Stunden bis ins traute Heim... sofern der Almendron nicht dreizehnmal unterwegs liegenbleibt (auch schon vorgekommen).
Also viel Spass bei der Mitnahme von Fahrrädern, ist aber trotz allem extrem wichtig............
ich glaub, ich schreib mal ein Buch über das Thema, hihihi----