Die ersten beiden Tage in Varadero
Als erstes ging es für einen Mojito in ein kleines Restaurant, Nähe Strand. Der Weg zur Casa Henry Marfil war 1,5 km entlang der Avenida 1 ra und dann links ab. Wir bezogen das Zimmer und mussten erst einmal nach dieser langen Busfahrt duschen. Nun waren wir in Varadero, was sollten wir hier drei Tage anstellen? Über Varadero kann man sich ja streiten, wie man will. Unsere Meinung ist, dass diese Stadt schon etwas Besonderes ist, aber mit dem restlichen Kuba nur sehr wenig zu tun hat. Wir gingen erst einmal an den traumhaften Strand und beschlossen unten am Wasser entlang bis zum La casa de Alcapone zu gehen. Dort wollte ich ein Bier und meine Frau ein Mojito trinken. Man sitzt ja hier auf der Terrasse direkt am Wasser, aber wenn es kein Bier gibt und so war es auch, ist die Stimmung bei mir schon etwas getrübt. Wir tranken dann Beide einen Mojito und waren die einzigen Gäste um diese Zeit. Es dauerte auch nicht lange und eine Kapelle mit 6 Musikern machte sich direkt neben uns ans Werk uns mit lauter Musik zu „beglücken“. Ohne Rücksicht auf die einzigen Gäste zu nehmen, spielten sie los als wäre die Terrasse voll mit Tanzwütigen. Nach drei Liedern brachen sie zum Glück ab und zeigten uns den leeren Hut. Ich tat ein paar Pesos hinein, was allerdings mit der Frage nach harter Währung erwidert wurde. Da war ich schon etwas überrascht, hatte aber nichts Adäquates für die Kapelle dabei. Sie zogen sich wieder in den Schatten zurück und wir Beide gingen entlang der Laguna de Paso Malo zurück. Was mir auf dem Rückweg aufgefallen ist, war die Tatsache, dass es kein Büchsenbier, bezahlbar mit Peso, hier in Varadero zu kaufen gab. Zumindest haben wir keinen Laden gefunden und mussten so auf einen Mercado Panamericana ausweichen und mit Kreditkarte bezahlen. Überraschend war auch, als wir zum Abendessen in das El Aljibe gegangen waren. Man bestellt ja bekanntlicherweise vor dem Essen die Getränke. Als ich Bier bestellte, fragte der Kellner gleich, ob wir denn auch etwas essen wollten. Hätte ich nein gesagt, wäre ich mit meinem Durst wohl allein geblieben. Das hatte ich im gesamten Kubaurlaub nicht erlebt, aber schon in der Touristenhochburg Varadero. Auch mit der Preisgestaltung sah es hier etwas anders aus. Man hatte die Wahl, bezahlen in Peso oder in harter Währung zum harten Preis. Ich denke, das hatte etwas mit dem staatlichen Tauschkurs gepaart mit den vielen Hotelurlaubern zu tun. Lasse mich aber auch gern über die wahren Hintergründe aufklären. Nun stand aber immer noch die Frage im Raum, was wir die nächsten zwei Tage hier tun sollten, außer den ganzen Tag am Strand rumzuoxydieren. Am nächsten Tag haben wir, nach dem sehr guten Frühstück bei Henry, uns auf den Weg gemacht die Halbinsel in die andere Richtung zu erkunden. Das Ganze kann man per springauf / springab Bus machen oder eben ganz klassisch, zu Fuß. Für heute hatten wir uns für die zweite Variante entschieden. Auf der Avenida 1 ra waren lange nicht so viele Touristen unterwegs, wie vor vier Jahren, was wir für diesen Urlaub in ganz Kuba feststellen konnten. Aber eine Sache war wie vor vier Jahren und zwar das Harley Treffen, was an jedem zweiten Februar Wochenende hier stattfindet. Die Avenida bebte mit einem Mal unter Motorrad Gedröhn, begleitet von der Sirene der Polizei. Eine Kolonne Motorradfanatiker sorgte kurzzeitig für ein kleines Erdbeben auf der Hauptstraße. Wir gingen also einmal Richtung Marina, bis zum Parque Central wo sich das ganze Treffen zusammengefunden hat. Unzählige Motorfans mit ihren Zweirädern, von viele kubanischen Clubs, haben sich dort zusammengefunden, um ein Wochenende gemeinsam zu feiern. Es war ein tolles Spektakel, wir mittendrin und fühlten uns dort, wie auf einem Motorradtreffen in der Heimat. Wie lernten auch einen deutschen Motorradfahrer kennen, der schon über 30 Jahre in Kuba lebt, in einem kubanischen Club Mitglied ist und ursprünglich ganz aus unserer heimatlichen Nähe stammte. Nach ein paar Kaltgetränken ging es erst einmal weiter bis zur Biegung der Avenida, wo die Hotels anfangen. Dort kehrten wir wieder um und gingen langsam zurück über irgendwelche Märkte und Stände. Dann noch einen Mojito in irgendeiner Bar und zurück in die Casa. Zum Abendessen ging es heute in das La vaca Rosada. Den Bewertungen einer bekannten Reiseapp zufolge, sollte es gutes Essen zum fairen Preis geben. Nun ja, wir würden, nach unserer Erfahrung, eine andere Bewertung abgeben, kurz gesagt, für das was angeboten wurde, war der Preis ziemlich heftig. Da wir immer noch ein wenig Schlaf nachzuholen hatten und wir heute wieder ein paar Kilometer fußläufig hinter uns gebracht hatten ging es auf ein paar Kaltgetränke zurück in die Casa und dann ins Bett.