Das offizielle Kubaforum

Werde auch Du Teil der deutschsprachigen Kuba-Community. Die Anmeldung ist absolut kostenfrei und in wenigen Augenblicken abgeschlossen. Direkt danach bist Du in der Lage, eigene Themen zu erstellen oder auf bestehende zu antworten, sowie Dich mit anderen Mitgliedern zu verbinden.
Sei dabei. Wir freuen uns auf Dich!

kubanische Ärzte auf Mission

Die Ärzte auf Mission, die ich persönlich kannte (Brasilien & Venezuela, vor der Pandemie) verdienten 4-500 USD pro Monat bei freier Kost & Logis, sowie Vergünstigungen bei Import von Waren nach Kuba sowie auch für die Familie. Gezwungen wurde keiner. Die wohnen z.T. komfortabler als ich aufgrund der importierten Haushaltsgeräte, zudem z.T. mit vom Staat geschenkten Wohnungen bzw. Fahrzeugen (abhängig von der Länge der Mission)

Der allgemeine Durchschnittsbruttolohn pro Monat (vor Abzug von Steuern, Miete etc.) in diesen Ländern liegt bei:
Brasilien > 645 Euro
Venezuela > 1090 Euro
In Brasilien gab es umgerechnet so ca. 650 Euro als MLC plus Unterkunft und Verpflegung. Das kubanische Gehalt lief weiter. Die 650 Euro entsprachen ca. 20 % von dem Gesamtbetrag den Kuba für seinen Arzt von der brasilianischen Regierung bekam. Der Monatsverdienst wurde in BRL ausbezahlt und anschließend über Frankfurt/M in Euro zurück nach Kuba transferiert um dann in MLC auf dem Konto gutgeschrieben zu werden. Warum auf diese Art... ich habe keine Ahnung.
Das es Wohnungen oder gar Auto umsonst gegeben haben soll ist mir noch nie zu Ohren gekommen. Gerade der Kauf einer Wohnung, samt Einrichtung welche sich mancher mitbringt, ist ja mit ein Grund warum viele Ärzte auf Mission gehen. Es läuft in etwa so ähnlich ab wie seinerzeit in der DDR mit den Arbeitern an der Erdgastrasse in der Sowjetunion. Die konnten z.B. auch sofort ein Auto kaufen wogegen der 0815 Bürger Jahre warten musste. Wer von der Mission zurückkommt erhielt die Möglichkeit eine Wohnung in extra für diese Zwecke erbauten Edficios käuflich zu erwerben. Auch mit sehr günstigen Ratenkrediten. So zumindest in Guantánamo. Aber seit einiger Zeit werden keine Wohnungen mehr für diese Zwecke gebaut. Warum kann man sich denken.
 
Zuletzt bearbeitet:
1 Schön ist allerdings, dass bei diesem Thema jetzt auch die medizinischen Missionen als kubanisches Exportprodukt akzeptiert wird. Und nicht mehr als 'Sozialistischer Solidaritäts hilfe' angesehen wird.
Wieso macht das einen Unterschied?
Der Effekt, das medizinische Hilfe dort ankommt, wo sie benötigt wird, bleibt.
2 Ich lege mehr Wert auf die Berichterstattung von BBC, HRW,
und Tageschau, Spiegel, Taz Süddeutsche.
Das dürfte die Ursachen deiner "Verwirrtheit" bedeuten.
usw. als auf Poster in diesem Forum, die wieder etwas von anderen Leuten gehört haben und vor allem keine Details nennen und dazu noch fluchen und beleidigen als Argument verwenden.
Also sind Aussagen von Beteiligten nichts wert, weil sie nicht von einem "Haltungsjournalisten" "eingeordnet" wurden.
3 Die meisten hier vergessen grundsätzlich, dass Kuba eine Diktatur ist.
Im Prinzip wie hier.
( Warum die verneinung???)
Wo man für die geringste Kritik an dem kommunistischen Regime ins Gefängnis geworfen wird. Also auch über die medizinischen Einsätze nur positives!
"Die kubanische Regierung unterdrückt weiterhin abweichende Meinungen und hält die Öffentlichkeit von Kritik ab. Sie greift routinemäßig auf lang- und kurzfristige willkürliche Inhaftierungen zurück, um Kritiker, unabhängige Aktivisten, Künstler, Demonstranten und andere zu schikanieren und einzuschüchtern." Cuba | Country Page | World | Human Rights Watch
Alles wie hier.
4 Ja, manche Einsatzkräfte bekommen ein Auto oder ein Haus. Aber wie viele Jahre mussten sie dafür arbeiten? Das wird nicht erzählt. Und es gilt sicher nicht für alle Mitarbeiter!

Wie lange müssen "normale" Kubaner arbeiten für ein Haus oder Auto?
5 " Arbeitsrechte
Kuba hat die Verträge der Internationalen Arbeitsorganisation zum Schutz der Arbeitnehmerrechte auf Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen ratifiziert, doch das 2014 aktualisierte Arbeitsgesetz verstößt dagegen. Kuba lässt zwar die Gründung unabhängiger Gewerkschaften zu, aber in der Praxis erlauben die Behörden nur einen Zusammenschluss staatlich kontrollierter Gewerkschaften, die Workers' Central Union of Cuba.

Tausende von kubanischem Gesundheitspersonal, die im Ausland eingesetzt werden, leisten wertvolle Dienste, unter anderem bei der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie. Die Regierung erlegt ihnen jedoch Vorschriften auf, die ihre Grundrechte verletzen, darunter das Recht auf Privatsphäre, Freiheit, Freizügigkeit sowie Meinungs- und Vereinigungsfreiheit. "

Ich verstehe deine Motivation nicht, schlecht zu reden, was für alle Beteiligten einen Win Win Situation ist.
Ideologie?
 
Nur dass da für den Verliehenen deutlich mehr übrig bleibt. Im Verhältnis zum sonstigen Lohngefüge in Kuba nicht schlecht, letztendlich stehen sie aber in Billigkonkurrenz zu den einheimischen Ärzten, von der kasernierten "Haltung" der Ärzte in den Zielländern, damit diese nicht abhauen, mal ganz zu schweigen.
Wenn eine kubanische Ärztin, welche in einer brasilianischen Gemeinde im Dreiländereck Brasilien - Peru – Kolumbien arbeitet, unbehelligt über die Landesgrenzen marschiert um sich in ihrer Freizeit Land und Leute anzuschauen; ja wenn sie sogar zu Silvester in ein Hotel in Kolumbien von einer extra angereisten kubanischen Freundin eingeladen wird; dann kann man wohl kaum von „kasernierter Haltung“ sprechen.
 
Wie schon von Quimbombo angemerkt, die Quellenanzahl auf der Presseorgane ihre Erzeugnisse bei diesem Thema auf den Markt werfen ist dann doch eher Mau! Aber wer zahlt schafft halt an, und jeder weiß auch, dass Horrorgeschichten über Kuba in gewissen Kreisen sehr gut bezahlt werden. Jedenfalls besser als "Normalo-Geschichten".
 
Die

wird von der Zielgruppe dort sicher begrüßt.
Wenn man beispielsweise die klinischen Verhältnisse des Hospital Universitario de Maracaibo in Venezuela schon vor ca. 20 Jahren kennenlernen durfte, sich dort auch noch behandeln lassen musste, der hätte schon damals die kubanische Ärzte Mission schätzen gelernt.
 
Wie schon von Quimbombo angemerkt, die Quellenanzahl auf der Presseorgane ihre Erzeugnisse bei diesem Thema auf den Markt werfen ist dann doch eher Mau!
Bis hierher d'accord.

Aber wer zahlt schafft halt an, und jeder weiß auch, dass Horrorgeschichten über Kuba in gewissen Kreisen sehr gut bezahlt werden. Jedenfalls besser als "Normalo-Geschichten".
Ich glaube (!) aber nicht, dass es notwendig war, die 46 Umfrageteilnehmer oder die 26, die "gefühlt" nicht freiwillig auf Mission gegangen sind, zu bezahlen. Ich glaube auch nicht, dass sie bewusst gelogen haben - vielleicht kubanisch übertrieben. Aber ich halte sie eben für überhaupt nicht repräsentativ.

Und solche Aussagen finde ich schade: "These kids would bring in a patient with 12 or 15 bullets in his body, point their guns at you and say you had to save him. If he died, you would die. That kind of thing happened on a daily basis. It was routine." Ich gehe davon aus, dass hier ein wahrer Kern drinsteckt, aber im Rahmen "täglicher Routine" unter Todesdrohung Patienten mit "12 oder 15 Kugeln im Körper" zu behandeln und allen das Leben zu retten (weil man sonst selber getötet worden wäre!) - das hört sich doch sehr nach kubanischer Übertreibung an und wertet leider den Rest ihrer Aussagen ab.
 
Meine Schwägerin ist als Ärztin in Venezuela tätig. Zuvor war sie schon mal in Venezuela und danach in Brasilien. Die Zustände in Venezuela müssen aktuell katastrophal sein. Die Bezahlung auch. Sie kommt knapp über die Runden. Das vom kubanischen Staat auf ihr Konto überwiesene Geld ist durch die Währungsreform komplett entwertet. Devisenzahlungen, wie früher in CUC gibt es nicht mehr. Habe ihr geraten, sich für das Portugal-Kontingent zu bewerben. Ach so und ihr kleiner Sohn muss natürlich auf Kuba verbleiben, damit sie ja nicht abhaut.
 
Und solche Aussagen finde ich schade: "These kids would bring in a patient with 12 or 15 bullets in his body, point their guns at you and say you had to save him. If he died, you would die. That kind of thing happened on a daily basis. It was routine." Ich gehe davon aus, dass hier ein wahrer Kern drinsteckt, aber im Rahmen "täglicher Routine" unter Todesdrohung Patienten mit "12 oder 15 Kugeln im Körper" zu behandeln und allen das Leben zu retten (weil man sonst selber getötet worden wäre!) - das hört sich doch sehr nach kubanischer Übertreibung an und wertet leider den Rest ihrer Aussagen ab.
Nach meinen Jahren in Venezuela oder Kolumbien, und was ich dort gesehen habe… nicht abwegig.
Es gibt einen deutsch/kolumbianischen Spielfilm „Dr. Aleman“ der das Leben eines Arztes in Kolumbien sehr gut darstellt
 
Nach meinen Jahren in Venezuela oder Kolumbien, und was ich dort gesehen habe… nicht abwegig.
Es gibt einen deutsch/kolumbianischen Spielfilm „Dr. Aleman“ der das Leben eines Arztes in Kolumbien sehr gut darstellt
So wie sie es formuliert, ist es sehr abwegig:
  • Täglich werden Patienten mit 12 oder 15 Kugeln im Körper gebracht.
  • Ihr wird angedroht, getötet zu werden, wenn sie den Patienten nicht rettet.
Das bedeutet also (weil sie noch lebt), dass sie über einen längeren Zeitraum täglich Patienten "mit 12 oder 15 Kugeln im Körper" das Leben gerettet hat. Das halte ich für absurd.
 
Zurück
Oben