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Kuba schickt fast 500 Ärzte nach Italien - Kubakunde

Und 500 Dollar ist auch nur für kubanische Verhältnisse ein gutes Einkommen. Sonst eher nicht. Schon gar nicht für Ärzte.
Hast Du Dir die Durchschnittlichen Gehälter die ich ja verlinkt hatte überhaupt mal angesehen? Natürlich gibt es Ärzte die mehr verdienen, das sind zumeist diejenigen, die sich zu gut dafür sind, Arme ohne Geld zu behandeln!
 
Was meinst du denn genau mit Kasernierung, das hört sich ja fast wie Gefängnis an?
Man wird zum Arbeitsplatz gebracht und wieder zurück, die Reisepässe sind logischerweise zentral verwahrt und Ausgang nur mit Genehmigung und möglichst Begleitung. Also kein Kommen und Gehen nach Lust und Laune. Ob das immer und überall ganz so der Fall ist, weiß ich nicht. Chris sagt nein. Nehme ich zur Kenntnis. Abgesehen davon vermute ich, dass ein kubanischer Arzt lieber nach Italien, als nach Venezuela oder Afrika auf Mission geschickt wird.

Und was "Kost und Logie" betrifft: Die Missioneros haben meist noch Familie zu Hause. Das relativiert das Ganze wieder. Ärzte ohne Grenzen erhalten auch ne Aufwandsentschädigung, damit sie ihre zu Hause weiter laufenden Kosten bedienen können. Ansonsten sind deren Einsätze weder für die eingesetzten Ärzte noch für die jeweiligen Organisationen gewinnorientierte Einsätze.
 
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Man wird zum Arbeitsplatz gebracht und wieder zurück, die Reisepässe sind logischerweise zentral verwahrt und Ausgang nur mit Genehmigung und möglichst Begleitung. Also kein Kommen und Gehen nach Lust und Laune. Ob das immer und überall ganz so der Fall ist, weiß ich nicht. Chris sagt nein. Nehme ich zur Kenntnis. Abgesehen davon vermute ich, dass ein kubanischer Arzt lieber nach Italien, als nach Venezuela oder Afrika auf Mission geschickt wird.
In welchen Ländern wird das so gehandhabt, du hast ja sicher Belege dafür.
Meine Bekannten kann ich namentlich benennen und zumindest in Venezuela konnte ich mich selbst davon überzeugen, dass das mit der Kasernierung dort nicht so gehandhabt wurde.
 
Ärzte ohne Grenzen erhalten auch ne Aufwandsentschädigung, damit sie ihre zu Hause weiter laufenden Kosten bedienen können. Ansonsten sind deren Einsätze weder für die eingesetzten Ärzte noch für die jeweiligen Organisationen gewinnorientierte Einsätze.

Ich habe vor kurzem einen Aufstellung der Einkünfte der Führungskräfte der führenden Hilfsorganisationen gesehen.
Durchweg 6 Stellige Summen.
 
Ich kannte auch mal eine kubanische Ärztin, die zweimal auf "Mission" in Venezuela war und ja, sie hat es gerne getan, und auch freiwillig. Aber nicht aus idealistischen Gründen, oder weil sie den Staat damit unterstützen wollte, sondern weil es für sie (als medizinisches Personal) die einzige Möglichkeit war, überhaupt einmal aus Kuba herauszukommen und ein bisschen mehr zu verdienen, als normal. Dass "mehr als 80% des Geldes" an den Staat geht, wusste sie sicher nicht.

In welchen Ländern wird das so gehandhabt, du hast ja sicher Belege dafür.

Man findet schon reichlich kritische Stimmen, wenn man danach sucht. Z. B. hier:

Kuba entsendet Ärzte unter Repressalien​

Immer wieder helfen Kubas Ärzte in Krisen aus. Während der Corona -Epidemie hat der kommunistische Karibikstaat mehr als 30.000 Gesundheitshelfer entsandt. Ihre Grundrechte werden auch in den Zielländern missachtet.
...
Internationale Kritik wird lauter
Diese Umstände sind seit langem bekannt. Dennoch wird der Karibikstaat regelmäßig für den Einsatz der Ärzte in Krisengebieten gelobt. Erst langsam wird internationale Kritik lauter: In einer Anfrage an die kubanische Regierung 2019 rückten die zuständigen Sonderberichterstatterinnen der UNO die Arbeitsumstände entsandter Kubaner in die Nähe moderner Sklaverei.

Nun hat auch die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) die Arbeitsbedingungen angeprangert: Die "drakonischen" Verhaltensregeln verletzten zahlreiche Grundrechte der "Colaboradores": die freie Meinungsäußerung, die Versammlungsfreiheit, die Bewegungsfreiheit, das Recht auf Privatsphäre und andere, heißt es in dem HRW-Report.

"Kubanische Ärzte leisten wertvolle Arbeit, aber sie geht zulasten ihrer grundlegendsten Rechte", sagte José Miguel Vivanco, Lateinamerika-Chef von HRW. "Regierungen, die Unterstützung von kubanischen Ärzten wollen, sollten die kubanische Regierung dazu anhalten, dieses Orwellsche System zu überarbeiten, das Ärzten vorschreibt, mit wem sie zusammenleben, in wen sie sich verlieben oder mit wem sie sprechen."

Linientreue und Denunziantentum gefordert
Tatsächlich sehen es die Verhaltensregeln für entsandte Arbeitskräfte beispielsweise vor, dass diese ihre Vorgesetzten etwa über "amouröse Beziehungen" mit Einheimischen unterrichten müssen. Jeglicher Kontakt zu Menschen, die der "kubanischen Revolution" kritisch gegenüberstehen sind verboten, ebenso wie der Aufenthalt an "ungebührlichen Orten". Verfehlungen von Kollegen müssen sie umgehend denunzieren.


oder hier:

ONG: los médicos cubanos en el exterior están en "condiciones de esclavitud"​

Este contenido fue publicado el 25 mayo 2022 - 21:41 25 mayo 2022 - 21:41

Ciudad de México, 25 may (EFE).- Las ONG Prisoners Defenders, Outreach Aid to the Americas y la Fundación Internacional para la Libertad (FIL) denunciaron este miércoles en Ciudad de México que los médicos cubanos en misiones estatales en el exterior trabajan en condiciones de “esclavitud moderna”.
La denuncia, basada en un informe presentado el pasado enero, tiene lugar en medio de la polémica por el reciente anuncio sobre la contratación de 500 médicos cubanos por parte del Gobierno mexicano, decisión criticada por la oposición y los colegios nacionales de medicina.


Die NGOs wiesen darufhin, dass Kubas so genannte Internationalisierungsmissionen - an denen hauptsächlich Ärzte, aber auch andere Fachleute beteiligt sind - die größte Devisenquelle des Landes sind.

"Hier liegt die wirtschaftliche Macht Kubas, in der Sklaverei", sagte Javier Larrondo, Präsident von Prisoners Defenders.

Nach Schätzungen der Organisationen brachten die Missionen bis zu 8,5 Milliarden Dollar pro Jahr ein.

Larrondo versicherte, dass bei einer früheren Mission kubanischer Ärzte nach Mexiko im Jahr 2020 jeder der 585 Teilnehmer 724 Dollar für drei Monate Arbeit erhielt (400 in Mexiko und den Rest bei der Rückkehr nach Kuba), wobei die mexikanischen Behörden bestätigten, dass sie Kuba jeweils 10.750 Dollar zahlten.

Die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Dita Charanzova, erklärte im Januar, dass "mehr als 80% des Geldes, das Kuba für die medizinischen Brigaden verlangt, an das Regime und nicht an die kubanischen Ärzte geht".

 
Natürlich ist das keine Sklaverei, auch wenn die über“kritischen Stimmen“ das gerne behaupten. In die gut bezahlten Jobs auf Mission muss niemand genötigt werden und ebenso wird niemand seiner Freiheit beraubt.
 
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.. und Kasernierung vor Ort. In Brasilien hat man die Gehälter nach massiven Protesten etwas erhöhen müssen. Und 500 Dollar ist auch nur für kubanische Verhältnisse ein gutes Einkommen. Sonst eher nicht. Schon gar nicht für Ärzte.
Es gab mal ein Report im Fernsehen zu Kubanischen Ärzten in Brasilien (ARD, ZDF oder Arte ) , das deckt sich mit dem was Chris geschrieben hat.
 
Es gab mal ein Report im Fernsehen zu Kubanischen Ärzten in Brasilien (ARD, ZDF oder Arte )
Du meinst die Doku, die versucht hat realistisch zu sein, indem beide Seiten zu Wort kommen, letztendlich aber der totale Fail war, weil keinerlei Einordnung erfolgte? Da war die erste Hälfte ultimative Lobhudelei, alles ganz toll, der zweite Teil dann auf Gusano-Presse-Niveau (alles scheiße).

View: https://www.youtube.com/watch?v=3QKLGIJwyVI
 
Bei den genannten Quellen sollte man schon genau hinsehen, von wem sie kommen und wie Regelungen interpretiert werden. Selbst in so einem freiheitlich demokratischen Land wie Deutschland gibt es Einschränkungen der absoluten Meinungsfreiheit in Arbeitsverhältnissen, vor allem bei Themen, die Rufschädigend sein könnten!
Hier mal ein Auszug, der gar nicht soviel anders klingt, als die Regelungen, denen z.B. kubanische Ärzte auf Mission unterliegen:

"... Gleichwohl wird man in Abhängigkeit von Status, Stellung und Aufgabenkreis des Angestellten des öffentlichen Dienstes eine politische Loyalitätspflicht und eine gewisse Zurückhaltung aufgrund der funktional staatlichen Verbundenheit in seiner Meinungsäußerung verlangen können.

Ebenso wie im Bereich des öffentlichen Dienstes werden auch im Tendenzbetrieb (Gewerkschaften; Arbeitgeberverbände; politische Einrichtungen und Parteien; Unternehmen mit konfessionellen, erzieherischen, wissenschaftlichen Zielen) erhöhte Anforderungen an die Arbeitnehmer hinsichtlich der Ausübung ihrer Meinungsfreiheit gestellt. Dies gilt insbesondere für die Anforderungen an das außerdienstliche Verhalten. Ein Tendenzträger ist verpflichtet, sowohl bei der Arbeitsleistung als auch im außerdienstlichen Bereich nicht gegen die Tendenz des Unternehmens zu verstoßen. Ein Tendenzträger hat sich auch außerdienstlich solcher Äußerungen und Handlungen zu enthalten, die der Tendenz des Unternehmens nachhaltig zuwiderlaufen und damit betriebliche Interessen des Unternehmens erheblich berühren..."


Weiteres Beispiel:
"Bei Beamten hat die Meinungsfreiheit deutliche Grenzen – die Treuepflicht! Beamte dürfen ihren Dienstherrn oder dessen Organe wegen deren Politik nicht derart in Frage stellen, dass der Eindruck entstehen könnte, dem Beamten fehle im Rahmen seiner Dienstausübung die erforderliche Loyalität zu seinem Dienstherrn und werde dienstlichen Anweisungen unter Umständen nicht Folge leisten.
Über eine solche Fallgestaltung hatte das Bundesverwaltungsgericht in seinem Urteil vom 31.08.2017, Az. 2 A 6.15 zu entscheiden. Ein Beamter hatte mehrfach ein Foto des damaligen Bundespräsidenten Christian Wulff aus den Diensträumlichkeiten entfernt und ist achtlos mit diesem umgegangen
. Das hatte Konsequenzen. ..."
 
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Das kubanische Geschäftsmodell erinnert aber stark an osteuropäische Arbeitssklaven, die über Subsubsub-Unternehmen hierzulande im Bauwesen oder bei Tönnies & Co. zum Einsatz kommen.
Dem üblichen Chris'schen Whatabautism vorgebaut habend ...
Habe mal eine Zusammenstellung von Leiharbeit in Europa aus dem Netz geholt
bleibt wie üblich die Frage, was an der sozialistischen Ausbeutung des Menschen besser ist als an der kapitalistischen?

Bleibt also wohl das bekannte Sprichwort: "Kapitalismus bedeutet Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. Im Sozialismus ist es andersrum."
 
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