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Kuba schickt fast 500 Ärzte nach Italien - Kubakunde

Die Art der Betrachtung ist im Wesentlichen im Realismus begründet
So sehe ich das auch. Ich meinte die Betrachtung mit Argwohn durch die Kollegen deiner Freundin.
Ich glaube, ist auch nur eine Vermutung meinerseits, dass sie auf alles was zur Zeit vom sozialistischem Staat kommt, wirtschaftlich gesehen, verzichten könnte.
Dann bezahlst du ihr sicher auch die Behandlung in einer Devisenklinik, falls sie mal einen Arzt braucht.
Das surreale Bild über den cubanischen Trans"fair"-Staat, welches von euch gemalt wird, ist grotesk! - Weil die Transferleistungen nur auf dem Papier existieren.
Also du behauptest, es gibt keine Subventionen? Das ist absurd.
Verbilligte Lebensmittel von der Bordega? - Die monatlichen Zuteilungen reichen wenn`s hoch gerechnet wird zwei Wochen!
Immerhin gibt es sie.
Infrastruktur - Straßen, Krankenhäuser, Kultur und vieles mehr ist quasi nicht mehr vorhanden.
Schön, dass du deine Polemik wenigstens noch mit einem quasi abmilderst.
Ich kenne Cuba vielleicht ja besser als du guajiro, vielleicht? ;).
Was ich so aus deinen Berichten hier herauslese, sind vor allem deine Ansprüche, die dir in Kuba nicht erfüllt werden.
Darf man den Initiator Sklaventreiber nennen.
Nein natürlich nicht, weil es nicht mehr als ein politischer Kampfbegriff ist.
 
Natürlich ist das keine Sklaverei, auch wenn die über“kritischen Stimmen“ das gerne behaupten. In die gut bezahlten Jobs auf Mission muss niemand genötigt werden und ebenso wird niemand seiner Freiheit beraubt.

Deshalb nennen es die "überkritischen" Stimmen ja auch "sklavenähnlichen Bedingungen", oder "moderne Sklaverei". Und "gut bezahlt" sind die Misiones Médicas tatsächlich, allerdings erhalten die Werktätigen den geringsten Anteil am Gewinn. Mehr Kapitalismus geht kaum.

Beispiel Mexikoeinsatz: "Von über 10.000 Dollar Monatslohn kommen demnach bei den Ärzten nur 724 Dollar an."

Ob jeder wirklich freiwillig geht, können wir kaum beurteilen. Vermutlich werden manche freudig gehen, andere überhaupt nicht gehen wollen.

Zitat: "Der im Januar dieses Jahres veröffentlichte Bericht der NGOs enthält mehr als 1.000 Zeugenaussagen und stellt unter anderem fest, dass 75 % der Teilnehmer nicht freiwillig an den Missionen teilgenommen haben."

Es macht kaum Sinn, über die Höher der Freiwilligkeit zu streiten, selbst wenn die meisten tatsächlich freiwillig gehen, bleiben immer noch einige, die gezwungen werden. Und tut man wirklich etwas "freiwillig", wenn alle besseren Alternativen verboten sind?
Da wären wir wieder bei der Sklaverei...

Human Rights Watch: "Seit seiner ersten medizinischen Mission nach Algerien im Jahr 1963 hat Kuba repressive Normen entwickelt, die das Leben der im Ausland eingesetzten Personen regeln. Die Vorschriften schränken die Meinungs-, Vereinigungs- und Bewegungsfreiheit sowie die Privatsphäre des medizinischen Personals stark ein.

Kuba regelt selbst die alltäglichsten Aspekte des Lebens von kubanischem medizinischem Personal auf Missionen in einer Weise, die gegen ihr Recht auf Vereinigungsfreiheit verstößt. Gemäß der Resolution 168 aus dem Jahr 2010, die vom Ministerium für Außenhandel und Auslandsinvestitionen herausgegeben wurde, gilt es als "Disziplinarvergehen", "Beziehungen" zu Personen zu unterhalten, deren "Handlungen nicht mit den Grundsätzen und Werten der kubanischen Gesellschaft übereinstimmen", sowie mit kubanischen Dissidenten "befreundet zu sein oder andere Verbindungen zu knüpfen", mit Personen, die "feindselige oder gegen die kubanische Revolution gerichtete Ansichten vertreten" oder die "eine Lebensweise fördern, die den Grundsätzen widerspricht, die ein kubanischer Mitarbeiter im Ausland vertreten muss". Das Zusammenleben mit "nicht autorisierten" Personen ist ebenfalls ein Disziplinarvergehen. Das eingesetzte Personal ist verpflichtet, alle "romantischen Beziehungen" seinen unmittelbaren Vorgesetzten offen zu legen.

Vage Bestimmungen in der Resolution 168 schränken die Bewegungsfreiheit des Gesundheitspersonals ein. Die Resolution stellt es unter Strafe, "häufig Orte aufzusuchen, die dem Ansehen [des Arztes] schaden", sowie "Orte aufzusuchen, die aufgrund ihrer Merkmale zu Störungen der öffentlichen Ordnung führen können". Die Beschäftigten des Gesundheitswesens benötigen auch eine "Genehmigung", um "an öffentlichen Handlungen politischer oder sozialer Art teilzunehmen".

Ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wird durch weit gefasste, vage Vorschriften, die unnötig sind und in keinem Verhältnis zu den legitimen Zielen der Regierung stehen, ebenfalls stark eingeschränkt. Nach der Resolution 168 benötigen Ärzte eine "Genehmigung und Anweisungen", um sich gegenüber den Medien über "interne Situationen am Arbeitsplatz" oder "die Gefährdung der kubanischen Zusammenarbeit" zu äußern. Es ist auch eine Straftat, "Meinungen oder Gerüchte zu verbreiten, die die Moral oder das Ansehen der Gruppe oder eines ihrer Mitglieder untergraben".

Die Sanktionen für Verstöße gegen die Vorschriften reichen von der Einbehaltung des Lohns bis hin zur Abberufung der betreffenden Person nach Kuba. Nach dem kubanischen Strafgesetzbuch kann medizinisches Personal, das seine Arbeit "aufgibt", strafrechtlich belangt und mit bis zu acht Jahren Gefängnis bestraft werden - eine unverhältnismäßig hohe Strafe, die das Recht der Beschäftigten auf Freiheit verletzt."

"Niemand wird seiner Freiheit beraubt?" Echt jetzt?
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Es geht auch nicht nur um das Geld verdienen.. Die kubanische Medizin ist auch ausserhalb Lateinamerikas sehr bekannt, insbesondere deren Ansatz der Präventivmedizin.
Nicht umsonst bestehen viele Partnerschaften mit ausländischen Instituten.
Schweiz – Kuba: 'Ein ständiges Geben und Nehmen gegenseitigen Lernens' (amerika21.de, 17. Septemebr 2019) | mediCuba
An der Universität in Havanna studieren auch viele Ausländer, meist aus anderen Ländern Lateinamerikas, sicherlich nicht nur aus Kostengründen.
 
Deshalb nennen es die "überkritischen" Stimmen ja auch "sklavenähnlichen Bedingungen", oder "moderne Sklaverei". Und "gut bezahlt" sind die Misiones Médicas tatsächlich, allerdings erhalten die Werktätigen den geringsten Anteil am Gewinn. Mehr Kapitalismus geht kaum.



Ob jeder wirklich freiwillig geht, können wir kaum beurteilen. Vermutlich werden manche freudig gehen, andere überhaupt nicht gehen wollen.



Es macht kaum Sinn, über die Höher der Freiwilligkeit zu streiten, selbst wenn die meisten tatsächlich freiwillig gehen, bleiben immer noch einige, die gezwungen werden. Und tut man wirklich etwas "freiwillig", wenn alle besseren Alternativen verboten sind?
Da wären wir wieder bei der Sklaverei...



"Niemand wird seiner Freiheit beraubt?" Echt jetzt?
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Niemand ist mehr Sklave, als der sich für frei hält, ohne es zu sein.​


Johann Wolfgang von Goethe
 
Naja, mediCuba Swiss ist ne diktaturversteherische Propagandamaschine. Als Quelle für die Reputation kubanischer Medizin im Ausland eher ungeeignet.
sicherlich nicht nur aus Kostengründen.
Doch, hauptsächlich, weil meist im eigenen Land für Ärmere unbezahlbar. Ich meine jetzt nicht Leute, die mal dort ein Auslandssemester machen, sondern das komplette Medizinstudium.
 
Es macht kaum Sinn, über die Höher der Freiwilligkeit zu streiten, selbst wenn die meisten tatsächlich freiwillig gehen, bleiben immer noch einige, die gezwungen werden. Und tut man wirklich etwas "freiwillig", wenn alle besseren Alternativen verboten sind?
Die "Freiwilligkeit" besteht hauptsächlich darin, etwas mehr als die noch viel beschisseneren Löhne zu Hause zu bekommen und vielleicht die Perspektive, abhauen zu können. Ich vermute mal, zu einer Misión in Italien muss man niemanden zwingen.
 
Bezüglich NGOs im allgemeinen und der NGO Human Rights Watch im speziellen, die von GuKo ja immer wieder gerne als Quelle herangezogen wird, habe ich doch tatsächlich so meine Zweifel bezüglich deren Objektivität. Zumal in einer politisch sehr aufgeheizten Lage. Gegründet 2019 beschäftigt sie sich eigtl. nur mit 3-4 Ländern, hauptsächlich als Sprachrohr gegen die Regierung in Kuba und ohne dass man Einblick bekommt wie die aufgeführten Zahlen zustande kommen. Da glaube ich lieber den Erzählungen aus meinem Freundes- und Familienkreis, die ich persönlich kenne und deren Geschichten ich ja z.T. auch selbst miterlebt habe und bestätigt gefunden habe.
 
Ich vermute mal, zu keinem zivilen Auslandseinsatz muss jemand gezwungen werden. Wie kommen die auf 75 Prozent? Ich habe von einer Krankenschwester, einer Ärztin und einem Lehrer gehört, dass sie es wollten, natürlich wegen der Bezahlung und den Vergünstigungen und auch mal über den kubanischen Tellerand hinauskucken zu können. Sie waren in Venezuela und Angola, der Lehrer wartet geradezu auf eine nächste Reise.
Und @Guko bei Sklaverei im Sinne des Wortes sind wir eben nicht.
 
Hallo Chris,
kommen die BDEX-Daten von der Website BDEX.com?
Klick auf den Link, dann bist du auf deren Seite
Hast Du unabhängig von den Berichten zu Einkommen auch Informationen über die Beliebtheit des kubanischen Gesundheitspersonals bei der venezolanischen Bevölkerung?
Das spielt bei der Bewertung der Löhne aus meiner Sicht keine übergeordnete Rolle, dort wo ich selbst war, in der Gemeinschaftspraxis meines kubanischen Freundes in Caracas waren die Patienten damals jedenfalls überglücklich über meinen Bekannten und seine kubanischen Kollegen. Typisch kubanisch wurde dort auch des öfteren nach der Arbeit abgefeiert und da waren dann oft auch Patienten dabei ...
 
mit Argwohn durch die Kollegen deiner Freundin.

Ich glaube nicht, dass sie meiner Freundin ihre Auslandsmission neiden. Trotz das sie nach ihrer Rückkehr finanziell um ein vielfaches besser dasteht, als ihre akademischen Landsleute. ;)
Wenn man es ketzerisch sagen möchte, dann hat die Dose mehr angeschafft, als das über Jahre mit Ausbildung und Studiererei malträtiertest Hirn eines medizinischen Akademikers. Aber nur, weil sie nicht für den Chulo Cuba-Staat angeschafft hat.
sind vor allem deine Ansprüche, die dir in Kuba nicht erfüllt werden.
Um meine Ansprüche zu erfüllen ist der cubanische Staat zu doof, und um die seiner Bürger zu erfüllen zu schlau!

Maier
 
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