Kuba entsendet Ärzte unter Repressalien
Immer wieder helfen Kubas Ärzte in Krisen aus. Während der
Corona -Epidemie hat der kommunistische Karibikstaat mehr als 30.000 Gesundheitshelfer entsandt. Ihre Grundrechte werden auch in den Zielländern missachtet.
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Internationale Kritik wird lauter
Diese Umstände sind seit langem bekannt. Dennoch wird der Karibikstaat regelmäßig für den Einsatz der Ärzte in Krisengebieten gelobt. Erst langsam wird internationale Kritik lauter: In einer Anfrage an die kubanische Regierung 2019 rückten die zuständigen Sonderberichterstatterinnen der UNO die Arbeitsumstände entsandter Kubaner in die Nähe moderner Sklaverei.
Nun hat auch die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) die
Arbeitsbedingungen angeprangert: Die "drakonischen" Verhaltensregeln verletzten zahlreiche Grundrechte der "Colaboradores": die freie Meinungsäußerung, die Versammlungsfreiheit, die Bewegungsfreiheit, das Recht auf Privatsphäre und andere, heißt es in dem HRW-Report.
"Kubanische Ärzte leisten wertvolle Arbeit, aber sie geht zulasten ihrer grundlegendsten Rechte", sagte José Miguel Vivanco, Lateinamerika-Chef von HRW. "Regierungen, die Unterstützung von kubanischen Ärzten wollen, sollten die kubanische Regierung dazu anhalten, dieses Orwellsche System zu überarbeiten, das Ärzten vorschreibt, mit wem sie zusammenleben, in wen sie sich verlieben oder mit wem sie sprechen."
Linientreue und Denunziantentum gefordert
Tatsächlich sehen es die
Verhaltensregeln für entsandte Arbeitskräfte beispielsweise vor, dass diese ihre Vorgesetzten etwa über "amouröse Beziehungen" mit Einheimischen unterrichten müssen. Jeglicher Kontakt zu Menschen, die der "kubanischen Revolution" kritisch gegenüberstehen sind verboten, ebenso wie der Aufenthalt an "ungebührlichen Orten". Verfehlungen von Kollegen müssen sie umgehend denunzieren.
Immer wieder helfen Kubas Ärzte in Krisen aus. Während der Corona-Epidemie hat der kommunistische Karibikstaat mehr als 30.000 Gesundheitshelfer entsandt. Ihre Grundrechte werden auch in den Zielländern missachtet.
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