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Erinnerungen

9. Teil

Der Direktor freut sich, die ersten Übergabe-Protokolle werden Geschrieben, 12 Exemplare! von einem Protokoll. Manche Überraschung muss noch gemeistert werden;
die Elektrik ist
Nicht auf 440 V ausgelegt, die 60 Hz lassen die Maschinen schneller laufen, Kleinteile fehlen, Projekte werden geändert, aber rasch, rasch, ehe es einer merkt!!
Peter bekommt Unterstützung... und mehr Arbeit. Siegfried G. Zieht sich in 6 Wochen galant aus der Affäre der WerkzeugTechnik.

Dieter F. übergibt das 1. Objekt „Hydraulische Freßnapfhochschiebe“. Kein Wunder, wir haben das Jahr der „Institutionalisation“.

Peter bringt von seiner Europa-Tournee im April 1977 das Elektro Wunder Günter R. mit.

Die Werkstatt ist fast komplett. Noch warten wir auf die Stoßmaschine, eine Bandsäge und die Elektro-Hebezüge. Viele Werkzeuge und Ausrüstungen sind schon in den Regalen verstaut. Josephina, Luisa und Lino, Mitarbeiter in Peters Büro, registrieren fleißig. Peter selbst übt fleißig spanisch.
Für 4 Wochen
wird es besser, denn Werner H., im Spanischen fit, hilft in der Werkstatt bei den Instruktionen. Summa Summarum, Peter will heim, Bernd W. übernimmt die Geschäfte.

Bernd wird noch einen gewissen Zeitraum den kubanischen Freunden bei der notwendigen Qualifikation helfen.

Die Werkstatt wird vergehn, doch die S-Bahn bleibt bestehn.

Ein Erfolgserlebnis der besonderen Art wird der 20.6.1977:
Die „Werkstatt“ wird „beste Abteilung“ im Wettbewerb in Vorbereitung des 30.6.1977, dem Inbetriebnahmetermin der Planta.

Die Krisenzeiten der Marmeladen- und Senfkämpfe sind vorbei!
Die Plattform gehört der Technik.
 

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10. Teil

[FONT=&amp]Die Katastrophen werden vorausgesehen – Ameisenhaufen, Wetterkarte u.a., nur der Weg der Luft zeigt Komplikationen.[/FONT]


[FONT=&amp]Es gibt keine „Lotter-Technischen-Anlagen“ [/FONT]

[FONT=&amp]Alles klappt zum erforderlichen Zeitpunkt! [/FONT]

[FONT=&amp]Von dem Gewerke Luft- und Klimatechnik wurden für die Planta 44 Lüftungs- und Klimaanlagen und eine zentrale Kälteversorgung installiert, die für die Be- und Entlüftung der Sektionen B, D, E, der Küche, der Toiletten und einiger technologischer Anlagen und Räume sorgen, außerdem wird das Untergeschoß der Sektion A komplett und ein großer Teil des Obergeschosses klimatisiert, wobei die Temperaturen bei 24°C [/FONT][FONT=&amp]± [/FONT][FONT=&amp]2°C und die Feuchte zwischen 50 und 70 [/FONT][FONT=&amp]% [/FONT][FONT=&amp]liegen. Zur Versorgung der genannten Bereiche wurden immerhin: [/FONT]

[FONT=&amp]Lüfter, Pumpen, Kaltwassersätze: 1650 kW[/FONT]
[FONT=&amp]In den Kühlanlagen aufbereitete Luft: 1150000 m³/h[/FONT]
[FONT=&amp]In den Klimaanlagen gekühlte Luft: 260000 m³/h[/FONT]
[FONT=&amp]Für die Kühlung der Luft wurden [/FONT]
[FONT=&amp]3 Kaltwassersätze Kälteleistung: 1030000 kcal/h[/FONT]
[FONT=&amp]Im Kalt- und Kühlwasserkreislauf [/FONT]
[FONT=&amp]umgewälzte Wassermenge 240 m³/h [/FONT]
[FONT=&amp]installiert. [/FONT]

[FONT=&amp]Auch VEB Lufttechnische-Anlagen Dresden versteht zu leiden und zu lenken. Werner F.[/FONT]
[FONT=&amp]kämpfte von Mai bis Dezember [/FONT][FONT=&amp]1976, [/FONT][FONT=&amp]dann übernahm der ruhende Pol „Kugelfischpreparator" Reiner F. die Strategie des umfangreichen Versorgungsgewerkes.[/FONT]

[FONT=&amp]Klaus M. und Peter Z. deckten die Planta ein, [/FONT]
[FONT=&amp]Lothar T. verlegte ohne Netz und doppelten Boden die Wasserschlangen, Siegfried S.[/FONT]
[FONT=&amp]isolierte die Umwelt, Jürgen K. regelte die „Frosträume“, Wolfgang P. setzte Kaltwasser und [/FONT]
[FONT=&amp]Bernd F. und Rainer G. schmissen die Kanalgeschäfte. [/FONT]
 

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11. Teil

nö, heute nicht, es ist Sonntag
nun aber weiter:

Und so sieht die Anlage aus:

In der gesamten Sektion A werden Zwischendecken zur gleichmäßigen Luftverteilung und zur Verschönerung der Raumarchitektur eingebaut. Die Kaltwasserleitung und einige Kanäle wurden isoliert, um Energieverluste zu vermeiden.

Alle Klimaanlagen werden automatisch in Abhängigkeit der Raumtemperatur geregelt. Je nach Wärmeanfall in den einzelnen Bereichen wird den Kühlern der Klimablöcke über automatische Ventile mehr oder weniger Kaltwasser zugeführt.

Der Montageablauf erstreckte sich über den Zeitraum September 1976 bis 30.6.1977, wobei Anfang des Jahres 1977 noch ein Rückstand von 2,5Monaten zu verzeichnen war.

Dank aufopferungsvollem Einsatz des gesamten Kollektivs des Gewerkes Klimatechnik gelang es, diesen Rückstand bis Ende Mai 1977 aufzuholen.
Viele Schläfer mussten in Ecken und Kanälen liegend geweckt werden,
bis auch sie zu Triebkräften des Montagefortschritts wurden.

Na dann auf zur Luft- und Wasserkühlung!

Alles wird registriert, Lochkarten werden angelegt , mit 1er, 5er und10er Lochung. „Mein lieber Heinz!“ „Das habe ich nicht gewusst!“ Sanitäts- und Sanitärtechnik wird groß geschrieben. Der Arzt kommt nicht, die Latrinen sind dicht, aber die Gewerke wachsen.


Die Sanitäranlagen für die Planta wurden ab 1.6.1976 durch den
VEB TGA Halle installiert.

Zum Leistungsumfang gehörten alle sanitären Einrichtungen, technologische Wasserleitungen, Kalt- und Warmwasser-, Weichwasser-, Schmutzwasser- und Regenwasserleitungen, Abflussleitungen, Pressluft- Dampf-, Kondenswasserleitungen
Und Anlagen für aggressive Abwasser, sowie Feuerlöscheinrichtungen innerhalb der Gebäude.

Ist das nicht ein Umfang?

Horst Z. seines Zeichens Leitingenieur, Partido und Schweißspezialist, lenkt und leitet, ...nicht nur mit Harry R., der die BGL-Spitze darstellt, sondern auch die Kubaner in „Ökonomischen Grundkenntnissen“ an.

Und so sieht der übrige Teil aus:

[h=1]Die Montage aller Anlagen wurde entsprechend der terminlichen Zielstellung innerhalb des Bauablaufes durchgeführt. Über den gesamten Zeitraum der Realisierung der Sanitärleistungen gab es keine Rückstände, die den Endtermin gefährden konnten. [/h] [h=1] [/h] [h=1]Seit dem 1.4. 1977 erfolgte die Wasserversorgung des gesamten Objektes durch die Automatik der Druckwassererhöhungsanlage kontinuierlich. In Verbindung mit der Klimaanlage wurde die Enthärtungsanlage am 8.6.1977 in Betrieb genommen. [/h] [h=1] [/h] [h=1]„Gut Wasser – und allzeit dichte Stellen!“ [/h]
 
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12. Teil


„Eine Anfrage an die staatliche Leitung. Warum...?“
„Ja, das ist es eben...!“ „Ist das nicht heeerlich?“
“So viel Goldfische!“

Der VEB-Fernmelde-Anlagenbau-Leipzig übernahm die Leitmontage der Schwachstromtechnik unter der Regie von Thilo H., bereits ab September 1976.

Zum Leistungsumfang gehörten:

Fernsprechzentrale einschließlich Leitungsnetz und Endgeräte,
komplette Uhrenanlage, Brandwarnanlage, Wächtermelde- und Alarmanlage, Elektroakustische Übertragungsanlage, Wechselsprechanlage.
Und da der Thilo so allein, holt er sich noch den Arnulf rein. Arnulf K. profilierte die Montage für 6 Monate.
Wie alle anderen mühten sie sich unverdrossen mit den kubanischen „Spezialisten“, gegen Besitzwechsel und für ununterbrochene Kabel, gegen Unwissenheit und für die eigene Technik.

14 km verlegte Kabel, wer dann noch den Schwachstrom unterschätzt, sei ein Guantánamero!
 

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13. Teil

Andere Einrichtungen komplettierten die Planta.
Die Küche ist eigentlich eine sympathische Einrichtung, allerdings erst dann, wenn sie fertig installiert ist. Aber ohne Feuer brät kein Schnitzel und ohne Gas kein Feuer.


Wolfgang R., der seit dem 27.4.1977 die Kücheneinrichtung aufstellt, wollte doch so gern Schnitzel braten. Selbstverständlich muss ein Küchenmonteur ein guter Koch sein.

Übrigens hatte Wolfgang Pech. Sein typisch kubanisches Aussehen versetzte ihn immer wieder in die nicht immer angenehme Lage,als Kubaner angesehen zu werden. Auf keinen Fall ließ er sich ausder Ruhe bringen und beantwortete alle Fragen ausführlich und sachlich „no comprendo“.

Das Problem der Kühlung...
Da Filmkühlräume und Küchenkühlräume isoliert werden müssen, musste Horst S. aus Berlin nach Guantánamo reisen.Von März bis Mitte Juni klebte er Platten und Folien, isolierte Fußböden, Wände und Decken. Aber wer da glaubt, arbeitete in kühlen Räumen, der irrt.
Die „Kühlraumsauna“ war jedenfalls kein beliebter Aufenthaltsraum.
Dem Rum war er durchaus nicht abgeneigt.
Er trank ihn nur nicht selbst.
Seine vier Hobbys:
Skat, Fliegen töten, Apfelsinen ausquetschen und „eiserne“ Nerven.
Seine Fliegentöterqualitäten waren auch in anderen Casas begehrt! Rekord: 123 Fliegen in der Stunde!

Und die Kühlmaschinen?

Die haben ihre Tücken: Sie müssen aufgestellt werden. Diese Aufgabe war Wolfgang K. aus Leipzig vom Kühlanlagenbau Dresden zugedacht. Er zog sich dabei gut aus der Affäre. Nur, dass man bei der Arbeit schwitzt in Kuba, „das hat er noch nicht gewusst!“ Jetzt weißer mehr! Diese bittere Erfahrung, die ihn zeitweise am Tiendaeinkaufhinderte machte er von April bis Juni.

30. Juni 1977 - Inbetriebnahme der Planta.
Die zukünftigen Betreiber der Planta benötigen Instrukteure!
Klaus M. im Palast der Buchbinder, Kurt W. in allen Vorbereitungsappartements, Jürgen S. in der Welt des Bogens und Manfred L. im rollenden Offsetdruck, halten ihre Kenntnisse für den aufstrebenden Betrieb bereit.

Man kann also feiern, auch rückblickend:
Ankunft und Abschied, Geburtstag, Übergabe, Staatsfeiertage und diejenigen, die es noch werden.
Mit einfachen Mitteln laufen die Programme ab, Topfstürzen, ehemalige Bänke und Stühle, tropischer Urwaldschmuck und selbstverständlich feinste Mixgetränke. Anlässe wie Polterabend, Fußballmeisterschaft, Delegationsbesuche und „Sinfonieabende“ mit der Neunten und der Fünften werden lauthals genutzt zur Schulung der Stimmen und der Kondition, bis zum Rundgesang „ksst, ksst, ksst“.

Die vielseitige Wochenendgestaltung gab neuen Mut!
 

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13. Teil

Man kann also feiern, auch rückblickend:
Ankunft und Abschied, Geburtstag, Übergabe, Staatsfeiertage und diejenigen, die es noch werden.
Und da zur Einweihung Fidel da war, hier noch ein Auszug aus seiner damaligen Rede:
-DATE- 19770702
-YEAR- 1977
-DOCUMENT_TYPE- APPEARANCE
-AUTHOR- F.CASTRO
-HEADLINE- INAUGURATION OF THE JUAN MARINELLO PRINTING PLAN
-PLACE- GUANTANAMO PROVINCE
-SOURCE- HAVANA DOMESTIC SVC
-REPORT_NBR- FBIS -REPORT_DATE- 19770705
-TEXT- Fidel Presides Over Inauguration FL021735Y Havana Domestic Service in Spanish 1045 GMT 2 Jul 77 FL
[Text] Our commander in chief, Fidel Castro, party first secretary and president of the Council of State, attended the inauguration of the Juan Marinello printing plant in Guantanamo Province. The plant's production capacity is as high as 22 million books and 1 million magazines a year. Along with Fidel, the following persons attended the ceremony: Juan Almeida Bosque, Armando Hart Davalos, and Arnaldo Milian Castro, all members of the PCC Politburo; government ministers; Hans-Walter Gerlach, deputy minister of the GDR Construction of Machine Tools and Processing Machinery Ministry; and leaders of the Guantanamo Province. During the tour of the modern Juan Marinello printing plant installation, our Commander in Chief Fidel Castro talked with the workers of different departments, and in a copy of the first book printed by the plant he wrote: As a rememberance to the promising and enthusiastic youth who work in this beautiful and modern printing plant of Guantanamo: As the result of your efforts, our new generations will be educated. I congratulate you. In reply to a question by a reporter of the GDR television network, our commander in chief emphasized the importance of the plant for Guantanamo Province, the efficient training of the Cuban technicians in the GDR, and the magnificent relations existing between our two peoples. Hans-Walter Gerlach, GDR deputy minister, and Rolando Rodriguez, deputy minister of culture, spoke during the ceremony. Gerlach said that the inauguration was a symbol of the efforts of the Cuban and GDR workers and a symbol of proletarian internationalism. Rolando Rodriguez, after recalling the history of literature and the publishing industry in our country, announced that by decision of the party and government the Guantanamo printing plant would be given the name of Juan Marinello, a man of profound humanity, a revolutionary intellectual and pride of our literature. -END-
http://lanic.utexas.edu/project/castro/db/1977/19770702.html

übrigens, er war, wenn ich mich so zurückerinnere, ganz Mensch...nicht wie die Gestalten aus der Politik von heute.
Die fühlen sich nur hinter Stacheldraht wohl.
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Warum wohl?
damals sollte jeder an seinem Arbeitsplatz sich aufhalten und Fidel kam zu jedem, gab die Hand und erkundige sich nach dem Befinden....
 
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letzter Teil

Das Vormittagsbild in der Wohnanlage prägten die Kinder Andreas, Torsten, Mirko, Christine und Susanne.

Und so lagen die Schwerpunkte der heimischen Ehefrauen:

Bäckerei und Verteilung: Edith R.,
Wandzeitung und Bücherei: Rosemarie Z.,
Schriftgestaltung: Martina F.,
und allerlei Dinge: Renate W.

Die komfortable Casa-Ausgestaltung im Standard-Look die Wintermonate ohne geschlossene Glasfenster und Öfen überstehen
– Wassertemperaturen der Caribe +30° C.


Es könnte noch viel bemerkt, Lob und Tadel, aber:

„von mir erfährste nischt!“

Was solls, die Arbeit rollte und wir stellten uns auf die Provinz Oriente und ihre Menschen ein, entsprechend unserer Möglichkeiten.

Eine Liste derjenigen, die uns in der DDR oder Havanna halfen, unsere Aufgaben zu erfüllen, wäre zu umfangreich.
Man gestatte uns, das in ersten Seite der Widmung zum Ausdruck zu bringen.

Der Dank zur Einhaltung unseres Staatsplantermines 30.6.1977 gilt den Werktätigen der DDR und der Republik Kuba.
 

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