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Erinnerungen

Don Arnulfo

Cubano
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23 Juni 2011
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Leipzig
hat jemand Interesse, das ich einen alten Bericht von 1977 hier einstelle?
ich will allerdings niemanden langweilen......
 

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glaube nicht das dies uns langweilen wird...
ist glaub ist ganz interessant den unterschied
vom komunistischen cubavon damals zu heute
zu sehen...
falko
 
na dann mal los, hat allerdings weniger mit kommunistischen Kuba und mehr mit dem damals üblichen DDR - Sprachgebrauch zu tun, wenn man aber bedenkt, es ist schon "drei" Tage her....

Die folgenden Zeilen sind den DDR-Bürgern gewidmet, die in Guantánamo / Kuba imAuftrag der DDR beim Aufbau des Grafischen Grossbetriebes, der größten Druckerei Lateinamerikas, direkt mitgewirkt haben.
Die ernsten Probleme wurden gemeistert, also... in freundlicher Erinnerung und aufgelockerter, nicht unbedingt in typischer und treffender Form sei folgendes vermerkt:
Es war einmal im Jahre 1976
Am 25.03. traf der erste DDR-Spezia1ist in Guantánamo ein. Das Hauptquartier der DDR-Techniker war perfekt.
Jochen H.

leitete die erste Etappe eine und übernahm ab September die technische Leitung. Die Baustelle hatte noch viele offene Flanken (sprich Mauern) in den einzelnen Sektionen. Selbst unsere vorgesehenen Wohnungen waren davon betroffen..
Am 26. April 1976 standen plötzlich große LKWs mit Anhängern auf der Baustelle und die ersten 240 Kisten mussten entladen werden.. Dadurch wurde der Ernst der Situation für Construccion Industrial dokumentiert,
und das Baugeschehen nahm einen
Aufschwung. Die ersten Säulen der
Planta wurden am 5.4.76 gesetzt,
und am 21.5.76 konnte der Spargelwald bewundert werden. Ein offizieller Montagebeginn, abgestimmt mit Instituto del Libro, wurde mit dem 15.6.76 in der Sektion B (Druck) festgelegt. Elektro- und Sanitärtechnik begannen mit ihren Montagearbeiten.
Es gab auch ein Harmonprogramm, in dem die Montagetermine für
die einzelnen Hallen festgelegt waren. Die Sektion A (Druckformherstellung) stand mit ihren Terminen weit vorn. Die Sektion war aber wie eine Wundertüte, und mit ihren Höhen und Tiefen gab es dabei an jeder Ecke eine Überraschung. Das genannte Harmonprogramm bei beiden Partnern an der Wand und vergilbte durch die Sonneneinwirkung, aber in den einzelnen Sektionen wurden immer mehr Montagearbeiten sichtbar.
Die Pferde, die es damals auf der Baustelle gab, zäumten wirdann von hinten aufund machten Montagepläne, indem die erforderlichen Bauvoraussetzungen vorgegeben wurden. CI drehte sich aber immer in die richtige Richtung und die Montagearbeiten wurden ohne Unterbrechung ausgeführt.

mañana más...
 

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Zuletzt bearbeitet:
2. Teil

September 1976 übernahm
Dr. Claus P. die Leitung des DDR - Teams . Etappenweise wuchs die Planta,
bis Dezember in der Versorgungstechnik und ab Januar 1977 in der technologischen Ausrüstung.


77 Bürger von "Europa - Mitte"gaben sich in dieser Zeit ein Stelldichein in Cuba, davon nicht weniger als 64 Spezialisten. Der Dolmetscher waren es schließlich "cuatro". Maria G. machte den Anfang ab März 1976 und "durfte" am Weihnachtsfest nicht mehr mit in der Caribe baden. Monika F. riss das Ruder im Januar / Februar 1977 wieder an sich und Doris H. kämpfte impfte schließlich ab Februar gegen die Zeit und Protokolle.

Die Verwaltungsmäuse gaben der Baustelle das Rückrat. Im Sekretariat schwitzten Christa H. und Ingrid W.
über den Schreibmaschinen. Monika P. übernahm die vertragsgerechte Bearbeitung, die allgemeine Verwaltung und Versorgung pendelte von Helga S. bis Christine S. und die Kasse hielt Jutta E. in festen Händen.
 

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3. Teil

"Wir bauen auf und reißen nieder, wir stellen um und legen fest, wir schaffen viel und singen Lieder, und stellen uns ein auf Nerventest!"
Die Montage der technologischen Ausrüstung begann...


Die Montage der technologischen Ausrüstungen begann unter den Fittichen des schwergewichtigen Leitingenieurs des VEB ZPB Leipzig Horst A. Am 14. Januar 1977.Dieser Termin liegt um ca. 3 Monate über dem als Montagebeginn geplanten Termin.
Doch unter Einsatz aller Kräfte unter ungewohnten Bedingungen und mit entsprechend guter Unterstützung aus der DDR gelang es, die Inbetriebnahme der Planta für den
30.6.77 zu gewährleisten.

Welcher Anstrengungen das bedurfte, kann nur der ermessen, der z.B. Egon M. (KB Planeta) schwitzen sah.

Doch zuerst zu einigen allgemeinen technischen Informationen:

Die Planta Poligráfica Guantánamo ist ein technologisch komplett eingerichteter Betrieb.
Die Technologie besteht
aus Fotosatz, Reproduktion, Kopie, Rollenoffsetdruck, Bogenoffsetdruck, buchbinderische Weiterverarbeitung
und Nebenabteilungen, wie z.B.
Betriebslabor, Werkstatt u.a.Bis auf den Fotosatz werden 90 %der anderen technologischen Ausrüstungen aus der DDR geliefert.
Laut Projekt können in der Planta Poligráfica jährlich 23 Mio. Bücher und Broschüren hergestellt werden.


Nun einiges zu den einzelnen technologischen Bereichen:

- Reproduktion und Kopie
Die gesamte Ausrüstung der Reproduktion und noch dazu die der
Kopie wurde von Dieter Höppner, Monteur des KB Reprotechnik Leipzig montiert.
Auf Grund von bauseitigen
Voraussetzungen konnte Dieter nicht mit den Kameras beginnen,sondern musste erst eine “Campingausstellung” montieren.

So jedenfalls sahen die Gestelle der Retusche- und Montagetische aus und wurden von den Monteuren der „schweren Technik“ (Rollen- und Bogenoffsetdruck) so bezeichnet.
 

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so, einige werden nun fragen wie wir den Tag dort verbracht haben....
ich kann es auf ungarisch und in Musikform mitteilen:
8 óra munka, 8 óra pihenés, 8 óra szórakozás....
8 Stunden Arbeit, 8 Stunden Ausruhen, 8 Stunden Vergnügen....:rolleyes:
[video=youtube;rvVAex4r0_8]http://www.youtube.com/watch?v=rvVAex4r0_8[/video]
 
4. Teil

Als dann die Kameras und die Schleudern an die Reihe kamen, sah das dann doch etwas anders aus.
Ein Glück, dass der Strom erst ab 1.4.77 zur Verfügung stand. So kam Dieter
wenigstens noch dazu, einige "Randerscheinungen“, wie z.B. wäbec-Becken, ästa-Becken,
Stahlschränke und Labormöbel aufzustellen. Insgesamt war Dieter von Januar bis Mai in Guantánamo.
Und diese stattlichen 4 Monate lang bewies er auch seine Kochkünste, die wir unbedingt weiter
empfehlen müssen.

- Rollenoffsetdruck
Das Druckmaschinenwerk Leipzig war stark vertreten: Einmal in der Anzahl der Maschinen
(zwei 2-Werke-R072, eine 4-Werke-R072, eine 2-Werke-R066 und eine
4-Werke-R066, zwei Andruckmaschinen und eine Ballenpresse) als auch in der Anzahl der Mon-
teure. Insgesamt waren es 8 Monteure einschl. „Austausch“, die die Maschinen aufgebaut und

in Betrieb genommen hatten. Ein Glück, dass die kubanische Seite es für richtig hielt, die Übergabeprotokolle für 2 RO72/2DW, 1 RO66/2DW und 1 RO66/4DW und die beiden Andruckmaschinen zum gleichen Zeitpunkt zu unterschreiben. So brauchte nicht jede Maschine extra gefeiert zu werden. Schließlich ist das Alkoholkontingent begrenzt.
Bei einem Objekt dieser Größenordnung gibt es natürlich Höhen und Tiefen.
Das alles hat Bernd S., der vom vom 14. Januar bis zum 6. Juli in Guantánemo bleibt, mitgemacht Er „hatte es eben druff“
Er hatte es auch druff, die technische Betreuung des Fahrzeugparks zu übernehmen.
Auf Grund der Fundamentsituation wurden Karl H. und Manfred K. zeitweilig zu „Holzkettenmonteuren“ (Papierhängevorrichtungen)
Sie hatten damit ihren Spitznamen „die kleine und die große Holzkette“ selbst geprägt.

Wichtig war, dass der Humor nicht verloren ging. Dafür sorgten Karl H. als stimmgewaltiger Vorsänger beim abendlichen Beisammensein und Lothar H. als Vortänzer auf höherem Niveau.
Als letzter Monteur vom Druckmaschinenwerk wurde Theo B. ins Feld geführt.
Er brachte zum wiederholten Mal einen falschen Lagerbock mit, kämpfte aber trotzdem unverdrossen weiter.
Zur kompletten Mannschaft DL gehörte auch Manfred S., der Elektrische. Er war in seine Aufgabe vertieft, dass er tatsächlich öfters geladen war.
 

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5. Teil

[FONT=&amp]- [/FONT]Bogenoffsetdruck

Die Monteure des KB Planeta Radebeul waren die „schwere Truppe“. Das hängt nicht mit dem Gesamtgewicht der Monteure zusammen.
Kein Kran konnte hoch genug sein. Keine Kiste war zu
schwer. Selbst die 11 Tonnen des Anlegedruckwerkesder P 27. waren nur ein Klacks. Egon M., Günter K. und Lutz B. waren von Ende Januar bis Ende April dabei. Im März kam Eberhard C. hinzu. Die Arbeitsaufteilung in der Gruppe war verblüffend logisch: meistens machte Egon, "Reiseleiter", die körper1ich schwersten Arbeiten. Er war auch der schwerste.
Der umfangreiche Maschinenpark wurde in einer erstaunlich kurzen Zeit aufgebaut: 3P 44, 2 P 24, 3/4P 14 und 1 P 27 schossen aus dem welligen Betonfußboden wie Pilze. Dabei wurden ungewollte Einlagen genauso verkraftet wie der beim Stemmen der
Fundamente der Rollenoffsetmaschinen auftretende Lärm. Nachdem die groben Arbeiten von Egon, Günter und Lutz erledigt waren, machten sie sich vertragsgemäß aus dem Staube. Ebs C.
und Wolfgang P. verfeinerten dann das Grobe und nahmen die Maschinen in Betrieb.

Zuvor hatte natürlich der von TGA Weißenfels „ausgeborgte“
Planet Ewald S. dafür gesorgt, dass die Maschinen keinen "elektrischen Hugo“ hatten. Als Wolfgang auf Grund eines ärztlichen Attestes fluchartig das gastliche Land verlassen hatte, stand Ebs mit Jürgen S., dem inzwischen eingetroffenen. Instrukteur, allein in der Arena. Aber das brachte sie nicht aus der Ruhe. Selbst als der angekündigte Austauschmonteur nicht eintraf, dann wieder angekündigt war, am nächsten Tag „abgekündigt“ wurde, behielt, Ebs seine stoische Ruhe und sagte nur: „Die Genossen werden sich schon etwas dabei gedacht haben.“ Und wir sind sicher, sie haben's.
Auch hier sei hinzugefügt, dass der kubanische Fachingenieur entsprechend den ihm gegebenen Möglichkeiten sehr konstruktiv mitgearbeitet hat.
Udo T., seines Zeichens PO 1 Monteur, kam, sah und siegte...und verschwand geräuschlos.
 

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