Ich hatte es schon richtig verstanden. Das man 1950 noch nicht dazu bereit war, verstehe ich trotzdem, da sich D noch in einem Schock und Aufwachzustand befand, wie das alles passieren konnte und hatte durch den Wiederaufbau auch gar keine Energie sich damit zu befassen, es gab für die Menschen nach den schrecklichen Kriegsjahren Wichtigeres. Aus diesem Grunde haben sich meine russ. Freunde auch glaube ich immer sehr verbunden mit mir und allen Deutschen gefühlt, weil wir zusammen wie kaum ein anderes Land gemeinsam diese Kriegsjahren überstehen mussten mit einer unendlichen Zahl von zum großen Teil unschuldigen Opfern natürlich mit diametral anderem Hintergrund. Den leitragenden Menschen ist der Hintergrund aber erstmal egal. Es verbindet die leidenden auch über Ländergrenzen hinweg und diese Empathie haben die Russen.Nur zur Klarstellung: Mit "Dabei hätten die heute über 90 jährigen mehr Probleme damit haben sollen..." meinte ich nicht, dass die ganze Generation nur aus Mördern bestand, sondern eher den Umgang (bzw. Nicht-Umgang) mit dem Thema im Deutschland der 1950er Jahre.
Die Masse waren sicherlich Mitläufer.