Das kann man im Absoluten ganz sicher nicht so stehen lassen, auch wenn es Batista auch in den (offiziellen) Augen der USA übertrieben hatte und man auf Distanz zu ihm ging.
Absolut will ich das auch nicht verstanden wissen, natürlich erklärt ein Satz nicht alle Aspekte einer Gemengelage. Sorry, dass ich das noch mal aufgreife, aber ich denke, das Thema ist sehr interessant.
Dass Batista für den US-amerikanischen Politikbetrieb absolut entbehrlich war, steht glaube ich außer Frage. Bis sich abzeichnete, dass sich die Kommunisten durchsetzen würden, blieb die Tendenz eher abwartend, denn die Amerikaner agierten eher pragmatisch und tun das bist heute. Dazu gibt es auch interessante geheimdienstliche Memos aus den Tagen kurz vor dem Sieg, die um die neue Ausrichtung der Revolutionäre orakelten, aber noch keine feindliche Linie zogen. Das dürfte angehalten haben bis die Castros anfingen, ihren Weg in Richtung Kommunismus einzuschlagen, Enteignungen durchzuführen und die Liberalen unter den Kämpfern, die genauso gegen Batista gekämpft haben, "als Verräter" in Schauprozessen zum Tode (William Alexander Morgan) oder zu langen Haftstrafen (Huber Matos) zu verurteilen. Es gab nie eine tatsächlich ideologisch begründete Position, sondern immer eher eine auf Interessen und weiteren Faktoren basierende Kosten/Nutzenrechnung. Das zeigt auch die strategische Unterstützung der Amerikaner für die "Bewegung des 26. Juli" in ihren Anfängen (50.000 USD um im Falle eines Sieges ein paar Sympathien für die USA zu erzeugen), aber auch liberale progressive und demokratisch orientierte Kräfte in Lateinamerika, wie z.B. José Figueres Ferrer in Costa Rica. Es gab sogar Gerüchte um Waffenlieferungen über drei Ecken an die Guerilleros. Als Präsident von Costa Rica, unterstützte Figueres Ferrer jedenfalls in seiner Ablehnung jeglicher lateinamerikanischer Diktaturen zunächst sogar die kubanischen Guerilleros in ihrem Kampf gegen Batista mit Waffen, lehnte deren späteren Drift in Richtung Totalitarismus und Diktatur aber klar ab und warnte Castro bei einer Rede in Havanna vor einer solchen Entwicklung, worauf man ihm das Mikrofon wegnahm.
Später in den 80ern bekannte er, dass er damals, bevor er Präsident wurde, als er um Hilfe bei den USA bat, zum CIA-Chef Allen Dulles eine gute Freundschaft pflegte.
Hier ist ein CIA-Bericht vom 03. November 1958, nebst Ergänzungen vom 10. November 1958, der ganz gut die Einschätzungen kurz vor dem Sieg der Revolutionäre zeigt (Originallink):
https://www.cia.gov/readingroom/docs/CIA-RDP79R00904A000400030011-5.pdf (PDF unten auch angehängt)
und hier ist auch die Übersetzung dazu (leider sind hier im Forum Beiträge auf maximal 10.000 Zeichen beschränkt, daher habe ich es bei Pastebin abgelegt):
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Und hier wird auf Yuri Paporov, einen KGB-Agenten verwiesen, der die CIA-Zahlungen behauptete, die aber durch Tad Szulc bestätigt werden:
On 2 December 1956 eighty-two men landed on the Cuban coast having sailed from Mexico in a run down boat, Granma. The voyage and landing were little short of a disaster. A journey that was planned to last five days had taken seven. At times the trip was almost comical. As they approached the Cuban c
www.socialistalternative.org
Aus dem Text:
"Laut Yuri Paporov, einem KGB-Beamten, wurden CIA-Gelder an die Bewegung des 26. Juli geleitet. Diese Behauptung wurde von Tad Szulc, Castros Biograf, bestätigt, der sagt, dass sie zwischen 1957 und 1958 stattfand, nachdem Castro den „Pakt der Sierra Maestra“ unterzeichnet hatte!"