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Kubas gallopierende Inflation (+ Video) - KUBAKUNDE - KUBAKUNDE

Hier auch mal so eine Beispiels-Abrechnung am Tagesende (Anwendbar in Havanna bzw. Touristenorten):

Oma, Souvenirverkauf, ca. 5-10 USD/Tag
Opa, Recycling ca. 1-2 USD/Tag, andere Einnahmen bis zu 6 USD/Tag (2 Che-Geldscheine)
Vater, ca. 30-50 USD/Tag mit Taxifahrten
Mutter ist unbezahlbar, da sie nicht nur wichtiges mitbringt, dass dann nicht mehr bezahlt werden muss, sondern auch durch den Chisme mit ihren Freundinen die neuesten Infos hat wo es was gibt!
Ältester Sohn 20-30 USD/Tag, in der Hochsaison auch mal mehr!
Älteste Tochter 10 USD Trinkgelder sowie Shampoo, Seife etc.
Zweitälteste Tochter, 50 USD vom Mexikaner, der auf Wochenendbesuch ist, zudem bleibt das Bett heute nacht frei und die anderen Familienmitglieder haben mehr Platz zum Schlafen.

Gesamtnebeneinnahmen der Familie pro Tag: 122 - 158 USD
Gesamtnebeneinnahmen der Familie pro Monat (ca. 20 Arbeitstage!): 2500 - 3200 USD
 
Hier auch mal so eine Beispiels-Abrechnung am Tagesende (Anwendbar in im Campo):

Mutter macht Haare, mtl, 5 USD tgl
Sohn 10 USD mit Fischhandel
Jüngste Tochter Schülerin, kein Einkommen
älteste Tochter, bisher kein Einkommen, aber Vater ihres Kindes in Old germany

Viele andere Familien leben so, allerdings ohne Yuma in Famile

Ich verstehe bis heute nicht, wovon diese leben.
 
Gesamtnebeneinnahmen der Familie pro Tag: 122 - 158 USD
Gesamtnebeneinnahmen der Familie pro Monat (ca. 20 Arbeitstage!): 2500 - 3200 USD
Nach dem Bild deiner "idealen kubanischen Familie" müssen Kubaner ganz schön wohlhabend sein, und wenn man noch hinzurechnet, dass sie vom Staat schon das Existenzminimum vorneweg bekommen, mietfrei wohnen und auch noch auf alle möglichen staatlichen Subeventionen zurückgreifen können, muss es ein richtig glückliches Leben im sozialistischen Paradies sein. Nur warum wollen so viele weg?

Ich könnte ganz andere Geschichten erzählen, von Familien, die keine Töchter haben, die in Hotels arbeiten können oder sich am Malecon prostituieren wollen, die keine Taxis besitzen, oder gefakte Zigarren an Touristen verkaufen. Und deren Leben sieht anders aus. Da besteht das Einkommen aus einem minimalen staatlichen Lohn plus das was man auf der Arbeitsstelle so klauen und irgendwo verhökern kann, vielleicht noch ein paar illegale Negocios nebenher mit der ständigen Bedrohung einer Multa, oder gleich verhaftet zu werden. Da verzichtet die Mama morgens auf ihr Libreta-Brötchen, damit Töchterlein ein Vesper mit in den Circulo nehem kann, der Papa hält ein Schwein auf dem Balkon, damit es wenigstens einmal im Jahr Fleisch gibt, und Opa betrinkt sich mit Chispatren, da seine Rente nicht einmal für eine Flasche ordentlichen Rum reicht.
 
Nach dem Bild deiner "idealen kubanischen Familie" müssen Kubaner ganz schön wohlhabend sein, und wenn man noch hinzurechnet, dass sie vom Staat schon das Existenzminimum vorneweg bekommen, mietfrei wohnen und auch noch auf alle möglichen staatlichen Subeventionen zurückgreifen können, muss es ein richtig glückliches Leben im sozialistischen Paradies sein.
Keine "ideale" Familie, aber eben auch keine Seltenheit, das gibt es genauso, wie die von Dir erwähnten aber nicht erzählten Geschichten.
Nur warum wollen so viele weg?
Warum? Aus dem selben Grund wie alle anderen auf dieser Welt, ob arme Mittelamerikaner, Afrikaner, Asiaten etc., alle sind auf der Suche nach dem besseren Leben! Die einen sterben am Rio Grande, andere auf dem Mittelmeer, andere wieder wo anders ... Und einige schaffen es auch und erreichen die gelobten Länder, ob nun die USA, oder Deutschland oder sonstwo, und andere bleiben auf der Strecke. Kuba bildet da überhaupt keine Ausnahme!
 
Ich kann die Summen überhaupt nicht einschätzen, sehe aber keine großen Unterschiede im Bestreiten des Alltags in Chris Beispiel aus einem Touristenort und Gukos Beschreibung von Klauen, negocios und privater Tierhaltung woanders. Alle organisieren sich auf die ihnen mögliche Art etwas zum Lohn dazu, damit es für dieses oder jenes was Mensch so braucht reicht. Genauso gebe ich Nico Recht, dass es für uns schwierig zu erkennen ist, wie das genau funktioniert. Das hat eben Chris mal nachvollziehbar erklärt finde ich.
 
Wichtig für das Verständnis eines Aussenstehenden ist, dass man sich von den eigenen Gewohnheiten und Massstäben trennen muss um kubanisches Leben zu verstehen. Der staatliche Lohn ist eben nur ein Teil, der Kubaner steht in der Realität (es ist müssig über die Theorie zu diskutieren!) auf drei Beinen, dem staatlichen Lohn, den subventionierten staatlichen Leistungen und dem privaten Zuerwerb ... Und mir kann kein Mensch erzählen, dass es Kubaner bei ihrem staatlichen Erwerb belassen, und daher zwangsweise dem Tode nahe wären. Die Energie, die im staatlichen Job fehlt wird wettgemacht durch die Energie die für private Geschäfte eingesetzt wird!
 
Die Kaufkraft des staatlichen Gehaltes ist dieselbe geblieben. Die war immer schon gering und dabei ist es geblieben.
Wenn das Libra Reis heute mehr Pesos kostet als vor einem Jahr. Wenn die Kosten für ein Schwein (Ferkel) sich verdoppelt haben, dann hat sich die Kaufkraft, nach meinem Verständnis schon verringert.
Das es schon immer gering gewesen ist mag ich nicht abstreiten.
Die Fahrt mit dem privaten Fahrer, Santa Clara - Havanna hat sich gemäß der allgemeinen Preissteigerung umgerechnet von 100 auf 150 € erhöht. Nur wenn ich vor zwei Jahren noch 120 Pesos für den Euro getauscht habe und mittlerweile 240 Pesos bekomme, was ist das dann, wenn nicht ein gravierender Kaufkraftverlust?
 
Der Unterschied von Habana zum Campo sind wohl Welten.
 
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