Kann ich bestaetigen! Letztes Jahr um die gleiche Zeit war es schon sehr schwierig, eine Casa in Havana zu bekommen. Und dann noch eine, die einigermassen sauber und normal ist, umsomehr. Varadero und Vinales sind komplett ueberrannt. Die Preise steigen - ganz nach kapitalistischen Gesetzen (Anfrage-Angebot), immer mehr an. Undzwar in allem. Als ich vor 4 Jahren das erste Mal in Kuba war, konnte ich noch ein Taxi fuer 15 CUC zum Flughafen bekommen. Heute faehrt nicht mal unser Nachbar uns fuer unter 25 CUC zum Flughafen. Der offizielle Tarif ist mittlerweile mindestens 35 CUC, bald wird's 40 CUC und mehr. (Klar, man faehrt dann aber immer noch im klapprigen Lada mit, also nix da mit hoeherer Preis=mehr Komfort). Casas particulares kann man unter 35 CUC in Havana fast schon vergeblich suchen, und gar nicht erst kurzfristig. Die Casas sind monateweit im Voraus ausgebucht. Vor 4 Jahren bin ich in Varadero noch rumgegangen und an irgendeiner "blauen" Casa geklopft. Man hatte fast die freie Wahl. Heute mache ich mir schon Sorgen, ob ich was fuer in 2 Monaten bekomme. Die Hotels sind unerschwindlich geworden, es geht in hunderterbereiche fuer eine Nacht - zur gleichen Zeit sind die Standards noch weit unter dem weltlichen Niveau. Die Amis und Kanadier zahlen ohne eine Wimper zu zucken, und die Kubaner gehen eben so weit, bis sie's koennen. Und es scheint so, als gaebe es da keine Grenze. Alles ist angestiegen - Restaurants, Cafés, ja sogar ein Mojito bekommt man unter 3.50 CUC in Havana fast nirgendwo mehr, meist sind's schon 5 oder 6 CUC. Vor 4 Jahren haben Mojitos noch 2 CUC, max. 2,50 CUC gekostet. Es wird schlimmer und schlimmer. Die Stadt-Taxis (colectivo) haben schon anfangen 20 pesos, statt 10 pesos zu nehmen (hier gibt es naemlich auch mehr Nachfrage als Angebot), aber da hat der Staat doch (Gott sei Dank) noch eine Bremse gezogen und glatt eine "Anschwaerz-Telefeonnummer" eingefuehrt, unter der man nun Fahrer, die 20 pesos haben wollen, anzeigen kann.
Dieses Jahr reisen NOCH mehr Touristen nach Kuba, weil die alle glauben, dass jetzt Kuba nach Fidel's Tod "frei" ist, oder dass sich jetzt ganz schnelle Aenderungen ergeben werden, und wollen sich jetzt das "freie" Kuba angucken. Leider haben Touris keine Ahnung von Kuba und deren Politik (so, wie sie in Wirklichkeit ist), und mit dem Tourismus werden sie es noch weniger. Denn mit jedem Touristenansturm vergroessert sich auch die Schere zwischen Touristen-Kuba und echt-Kuba.
Fuer mich ist Kuba mittlerweile eine der teuersten Reisedestinationen in Lateinamerika geworden, mit - zur gleichen Zeit - dem schlechtesten Preis-Leistungs-Verhaeltnis. Dagegen fuehle ich mich in Mexiko wie im Einkaufsparadies. Und das nicht nur wegen des Warenueberflusses. Dort ist alles einfach auch viel guenstiger.