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Hotelpreise in Kuba verdoppelt?

carlito2

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Frueher Havanna, Jetzt Cartagena/ Colombia
Zitat SPIEGEL von morgen, 3.12.2016, Seite 80:
"Der Ansturm der Amerikaner ist hauptsächlich dafür verantwortlich, dass die
meisten Hotels in Havanna ausgebucht sind und ihre Preise verdoppelt wurden.
320 Euro nimmt das staatliche Hotel Nacional für eine nach Urin riechende Klause,
die Amerikaner zahlen klaglos"


Wenn das stimmt, ist das ja entsetzlich. Bisher hatte ich, wenn ich nach Kuba kam, immer ohne jede Reservierung mein Stamm-Hotel angesteuert - und immer war etwas frei, und das zu moderaten Preisen.

Und nun: Fast alles ausgebucht? Preis verdoppelt?

Kann das jemand bestaetigen?
 
Kann ich bestaetigen! Letztes Jahr um die gleiche Zeit war es schon sehr schwierig, eine Casa in Havana zu bekommen. Und dann noch eine, die einigermassen sauber und normal ist, umsomehr. Varadero und Vinales sind komplett ueberrannt. Die Preise steigen - ganz nach kapitalistischen Gesetzen (Anfrage-Angebot), immer mehr an. Undzwar in allem. Als ich vor 4 Jahren das erste Mal in Kuba war, konnte ich noch ein Taxi fuer 15 CUC zum Flughafen bekommen. Heute faehrt nicht mal unser Nachbar uns fuer unter 25 CUC zum Flughafen. Der offizielle Tarif ist mittlerweile mindestens 35 CUC, bald wird's 40 CUC und mehr. (Klar, man faehrt dann aber immer noch im klapprigen Lada mit, also nix da mit hoeherer Preis=mehr Komfort). Casas particulares kann man unter 35 CUC in Havana fast schon vergeblich suchen, und gar nicht erst kurzfristig. Die Casas sind monateweit im Voraus ausgebucht. Vor 4 Jahren bin ich in Varadero noch rumgegangen und an irgendeiner "blauen" Casa geklopft. Man hatte fast die freie Wahl. Heute mache ich mir schon Sorgen, ob ich was fuer in 2 Monaten bekomme. Die Hotels sind unerschwindlich geworden, es geht in hunderterbereiche fuer eine Nacht - zur gleichen Zeit sind die Standards noch weit unter dem weltlichen Niveau. Die Amis und Kanadier zahlen ohne eine Wimper zu zucken, und die Kubaner gehen eben so weit, bis sie's koennen. Und es scheint so, als gaebe es da keine Grenze. Alles ist angestiegen - Restaurants, Cafés, ja sogar ein Mojito bekommt man unter 3.50 CUC in Havana fast nirgendwo mehr, meist sind's schon 5 oder 6 CUC. Vor 4 Jahren haben Mojitos noch 2 CUC, max. 2,50 CUC gekostet. Es wird schlimmer und schlimmer. Die Stadt-Taxis (colectivo) haben schon anfangen 20 pesos, statt 10 pesos zu nehmen (hier gibt es naemlich auch mehr Nachfrage als Angebot), aber da hat der Staat doch (Gott sei Dank) noch eine Bremse gezogen und glatt eine "Anschwaerz-Telefeonnummer" eingefuehrt, unter der man nun Fahrer, die 20 pesos haben wollen, anzeigen kann.

Dieses Jahr reisen NOCH mehr Touristen nach Kuba, weil die alle glauben, dass jetzt Kuba nach Fidel's Tod "frei" ist, oder dass sich jetzt ganz schnelle Aenderungen ergeben werden, und wollen sich jetzt das "freie" Kuba angucken. Leider haben Touris keine Ahnung von Kuba und deren Politik (so, wie sie in Wirklichkeit ist), und mit dem Tourismus werden sie es noch weniger. Denn mit jedem Touristenansturm vergroessert sich auch die Schere zwischen Touristen-Kuba und echt-Kuba.

Fuer mich ist Kuba mittlerweile eine der teuersten Reisedestinationen in Lateinamerika geworden, mit - zur gleichen Zeit - dem schlechtesten Preis-Leistungs-Verhaeltnis. Dagegen fuehle ich mich in Mexiko wie im Einkaufsparadies. Und das nicht nur wegen des Warenueberflusses. Dort ist alles einfach auch viel guenstiger.
 
Fuer mich ist Kuba mittlerweile eine der teuersten Reisedestinationen in Lateinamerika geworden, mit - zur gleichen Zeit - dem schlechtesten Preis-Leistungs-Verhaeltnis.
Tantaroram, vielen Dank fuer deinen aktuellen Bericht, auch wenn das alles wirklich erschreckend ist.

Mein letzter Besuch in Havanna liegt nun auch schon 3 Jahre zurueck. Da zahlte ich fuer das Taxi Flughafen Parque Central noch die ueblichen 20 CUC. Jetzt berichtest du von 35 CUC. (nur mal zum Vergleich: eine aehnlich lange Strecke wuerde in Cartagena Kolumbien allerhoestens 20.000 Pesos kosten, das waeren 6,65 US Dollar=6,65 CUC).

Fuer die Casa Particular in Spitzenlage Obispo in Havanna zahlte ich 20 CUC/Tag; jetzt sagst du, sind es 35 CUC. Das bedeutet ja, dass man bei einem Aufenthalt von 1 Monat schon an die 1.000 Euro nur fuer das Wohnen herankommt.

Und das Aller-Erschreckendste ist der von dir berichtete Anstieg der Hotelpreise. Frueher zahlte ich, bevor ich mir am naechsten Tag dann eine Casa suchte, fuer die erste Nacht 35 CUC; jetzt muesste ich also mit 100 CUC rechnen.

Und die Lage wird ja wegen des Ansturmes der Amis offenbar nun immer trostloser.

Mir hat erst Anfang diesen Jahres einer meiner deutschen Kumpels, der sich auf Dauer in Havanna rumtreibt, wie ich das frueher auch gemacht hatte (Visarun jeweils Cancun), geschrieben, dass ich unbedingt noch 2016 kommen soll, wenn ich noch einmal "heile Welt" in Havanna erleben will. Er hat offenbar recht gehabt. Aber nun ist es zu spaet; 2016 habe ich verpasst.:(
 
Hallo, ich kann das auch bestätigen, fast alle Hotelmitarbeiter in den Hotels, in denen ich in Havanna arbeitstechnisch normalerweise bin, haben mir gesagt, dass die Preise für die nächste Saison z.T. verdoppelt wurden!!!! Parque Central z.B. über 600CUC!!!, Havanna Libre, H10 Panorama... d.h. die Amis sind zwar im Moment noch bereit das zu zahlen, und auch viele Europäer zahlen vielmehr für etwas, wo man eigentlich einen besseren Standard erwarten dürfte, die Frage ist nur: wie lange!! unter diesen Umständen wird kein Urlauber ein zweites Mal nach Kuba reisen wollen, d.h. im MOMENT läuft das noch, aber auf lange Sicht?!?
(Der Ansturm ist ja nicht nur von Seiten der Amis sondern VOR ALLEM VON EUROPÄERN und reicheren SÜDAMERIKANERN, die alle nochmal "schnell hinwollen, bevor..." die Deutschen (oder auch europäische Reisende, die mit deutschen Agenturen reisen) stehen wohlgemerkt an 2. Stelle!!! nach den Kanadiern!! letztere bleiben aber in der Regel in ihren All-Inkl-Anlagen.)
und ja, auch die casas sind teurer geworden, und man kann leider nicht darauf schließen, dass auch ein entsprechender Standard da ist... in Vinales bekommt man unter 30CUC gar nix mehr (und die auch nur ohne digamos "intermediario") und in Havanna gibts auch schon einige die bis zu 70CUC verlangen!!
Taxis zum Flughafen in Havanna kosten aber offiziell nach wie vor 25CUC!!! und mit den nicht offiziellen kommt man auch für 20 hin.
Almendrones, also Sammeltaxis in Havanna sind tatsächlich schwieriger zu bekommen, was aber wohl eher mit der Situation in Venezuela und dem Rückgang der Erdöllieferungen zusammenhängt, (und auch mit den zunehmenden Kontrollen durch den Staat, weshalb viele Fahrer ohne Genehmigung nicht mehr fahren) und nicht mit den Touris!! schließlich weiß kaum ein Yuma, wie das funktioniert. Also nach wie vor 10pesos von Habana Vieja o Centro bis zum Almendares, weitere 10 bis Miramar etc. Aber es ist in der Tat mittlerweile so, dass viele Sammeltaxifahrer z.B. nur noch verkürzte Strecken fahren, z.B. bis Coppelia o.ä. und man z.B. von Neptuno o.ä. kaum mehr weiter rauskommt, außerdem sind zu Stoßzeiten alle ständig voll... man muss jedenfalls mittlerweile sehr viel mehr Geduld mitbringen um ein entsprechendes Sammeltaxi zu finden...
Mojitos kosten in der Regel fast überall 3CUC, mit enormen Qualitätsunterschieden... wo kosten sie denn 5 oder 6?????
Grüße
 
Mir wurde in der Floridita ein Daiquiri für 6 CUC ausgegeben. Und ich glaub auch das Bier lag bei 5 CUC. Ich hab normal meine Mojitos aber auch günstiger getrunken.:)
 
Ja klaaaaar, im Floridita oder im in der Bodeguita! das ist ja beinah wie der café (sitzend) auf dem Markusplatz... oder auch in dem Lokal beim Morro wo ich mich mal bei Platzregen unterstellen wollte und mir die Zeit mit einem Bier vertreiben wollte... aber 5CUC fürs Bier und 9(!!!!) für'n Mojito war mir dann doch un poquito exajerao...
Aber in den "normalen Lokalen", selbst Ambos Mundos etc. kostet der Mojito doch nicht mehr als 3...?!
 
Na da bin ich doch froh, das ich in Habana eine private Unterkunft fuer meine 1. Nacht nach der Ankunft habe, und dann geht es weiter gen Osten, da ist die Welt noch in Ordnung, d.h. nur leichte Preisanstiege aber Benzinknappheit wegen Venezuela.
 
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