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4 Wochen Kuba - Erfahrungen

Charlotte

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27 Nov. 2022
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So, ich bin seit 10 Tagen wieder zurück und hatte ja versprochen, mich noch einmal zu melden.
Zunächst eine Bemerkung: es hat mir nicht so richtig gut gefallen und ich bitte Euch, mich für meinen ehrlichen Bericht nicht in Grund und Boden zu stampfen. Ich weiß, hier sind überwiegend Kubaenthusiasten unterwegs, und ich habe lange überlegt, ob ich mich überhaupt nochmal melden soll.
Ich denke aber, vielleicht kann der ein oder die andere von meinen Erfahrungen profitieren.

Zunächst meine Reiseroute (würd ich heute auch anders machen): Start in Havanna, Nachtbus nach Santiago, dann Baracoa, Playa Maguana (wunderschön), Camagüey (schrecklich), Santa Clara ( meine Lieblingsstadt), Cienfuego, Playa Giron, Playa Larga, Havanna.

Was ich richtig gemacht habe:
ich habe nie einen Gedanken an einen Mietwagen verschwendet und das war auch gut so. Ich habe hier im Forum einen Streit gelesen, ob es Benzin gibt oder nicht. Ich habe alles gesehen. Tankstellen, die komplett geschlossen waren, welche mit ewig langen Schlangen, an denen sich nichts bewegte und welche, wo man wohl Benzin bekommen hat. Ich hätte allerdings im Urlaub keine Lust, ständig auf der Suche nach einer Tankstelle zu sein. Insofern fand ich die Viazul Busse ziemlich okay, bisschen kalt :D , ich hatte mir vorher beim Schweden eine billige Fleecedecke gekauft, die ich dann dagelassen habe. Die Busse waren eigentlich ziemlich pünktlich, ungefähr wie die DB :D

Ich habe vorher ein bißchen Spanisch gelernt. Das war gut. Ich hätte noch mehr Spanisch lernen sollen. Ich konnte mich verständigen, hatte aber besonders im Süden Schwierigkeiten, die Leute zu verstehen. Dialekt? Ich hatte aber immer das Gefühl, die Leute waren viel entgegenkommender, wenn ich anfing mit 'hablo solo un poco Español' Da war dann auch gleich mein Sprachniveau geklärt :D

Was ich definitiv falsch gemacht habe:
Ich hatte zu wenig Bargeld mit. Ich hatte vor der Reise Angst, beklaut zu werden. Das hätte ich jetzt nicht mehr, mein Pass (ich hatte immer eine Kopie dabei) und mein Geld waren in den Casas gut aufgehoben. Geld am Automaten abzuheben war schwierig. Es gab eigentlich immer eine Schlange am Automaten und ich hatte dann öfter die Meldung 'no connection to your bank' oder so. Zweimal ist es mir passiert, dass ich kein Geld bekommen habe, obwohl es abgebucht wurde. Von der einen Bank habe ich es bereits erstattet bekomnen, bei der anderen Bank läuft die Rückbuchung noch.

Was ich anders machen würde:
Ich würde nicht mehr allein rumreisen. Es war am Anfang auch anders geplant, aber meine Begleitung konnte aus terminlichen Gründen dann nicht mehr. Ich denke, viel Frust und Verzweifelung wären zu zweit besser zu ertragen gewesen. Nur zur Info: ich bin auch schon drei Wochen allein durch Kambodscha gereist, das fand ich wesentlich angenehmer.
Ich würde mehr Ibuprofen mitnehmen. Ich hatte das Gefühl, darüber haben sich die Kubaner unglaublich gefreut. Über Gitarrensaiten übrigens auch.

Was ich toll fand:
Die Natur im Süden bei Baracoa, den Strand in Maguana, die kleinen Wanderungen durch das Naturschutzgebiet in Playa Giron und Playa Larga, das Schorcheln in Playa Giron, das Wochenende in Santa Clara mit dem Musikfest auf der Plaza, einige Casas mit ihren freundlichen und hilfsbereiten Vermietern.

Was mich genervt hat:
Das ewige angequatscht werden, hey Lady, Taxi?, where you from, first time in Cuba, Schängdemonn? (später hat mir jemand erzählt, Schängdemonn bedeutet change the money), das ständige angebettelt werden, die unverlangten Führungen, an deren Ende ich dann irgendwas kaufen sollte (nach dem ersten Mal ist man schlauer). Das Spießrutenlaufen durch die Traube der Taxifahrer an den Viazulbahnhöfen. Auch da habe ich dazu gelernt und bin dann eigentlich immer zu dem Preis gefahren, den ich mir vorgestellt hatte. Man wird ruppiger.
Die Internetverbindung. doppelter Augenrollsmilie
Ich habe mir am ersten Tag eine sim Card gekauft, 1000 Pesos und mochmal 500 Pesos für extra Daten. Die hat 14 Tage ganz gut funktioniert, dann 10 Tage gar nicht mehr, obwohl alle Balken angezeigt wurden, und dann die letzten 3 Tage in Havanna wieder ohne Probleme. ????
Vieles war geschlossen. Auch Museen, Galerien, viele Geschäfte und Restaurants.
Am ärgerlichsten fand ich es in Camagüey, da hatte ich vier Nächte eingeplant, weil ich da gern ein paar Touren machen wollte. Leider war die Farm, von der aus die Touren starten sollten, in Coronazeiten platt gemacht worden, um Platz für eine Isolierstation zu machen. Ich bin vorzeitig abgereist und denke nicht gern an die Stadt zurück.

Was ich bedauere:
Ich war nicht in Viñales. Die Zeit hat einfach nicht mehr gereicht. Heul.
 
Endlich mal ein realistischer ehrlicher Bericht ohne Augenwischerei! VIELEN DANK DAFÜR !!!! Das dir CMW nicht gefallen hat kann ich aber nicht verstehen.
Für mich war CMW immer einer der besten und schönsten Städte neben Bayamo und Baracoa was aber Geschmackssache ist.
 
Nein, nicht zu viel Text!

Vielen Dank für deinen Bericht - obwohl du es nicht alles so erleben konntest, wie du es dir vorgestellt hast!
Aber, hey, es müssen nicht alle Kuba lieben. Das wäre schrecklich - dann wäre ja bald gar kein Platz mehr auf der Insel *haha


In manchen Sachen kann ich dir echt nachempfinden - vielleicht lag es wirklich an der "Absage" deiner Reisebegleitung, dass dann vieles im schlechten Licht erschien.
So ging es mir letztes Jahr... dieses Jahr geplant alleine unterwegs zu sein, war ein Traum.

Das Angequatsche beantworte ich immer höflich mit einem "Muchas gracias" oder "No necesito"
In anderen Ländern, wie Griechenland, Italien, Türkei hab ich das viel schlimmer erlebt, weil niemand locker gelassen hat. Dieses ewige "Lookie -lookie..." am Strand oder in Cafes.
Auf dem Handwerkermarkt, wo ich am letzten Tag war, sprechen sie einen auch an, ich sagte immer: solo mirar! Nur schauen! Danach waren sie alle still und haben mich in Ruhe schauen lassen.

Bei mir war es das Paracetamol - obwohl ich 40 Pakete dabei hatte, dachte ich, ich hätte das 10fache mitnehmen sollen.
Dafür hatte ich dieses mal nicht an Hygieneartikel für die Frau gedacht.

Aber immerhin lese ich doch viele schöne Sachen raus, die du erlebt hast und die du toll fandest!
 
Aber immerhin lese ich doch viele schöne Sachen raus, die du erlebt hast und die du toll fandest!
Doch klar, es war ja nicht nur mies. Als Fazit würd ich sagen, von den 28 Tagen waren 10 toll, 5 Sch..., der Rest so dazwischen.
Ich glaube, die erste Woche stand ich unter Schock. Erstmal der Temperaturunterschied, hier bei 5 Grad losgefahren, angekommen bei 30 Grad. Ächz.
Dann hat mich anfangs der Straßenverkehr in Havanna sehr verunsichert. Später bin ich einfach über die Straße gelatscht. Hab natürlich geguckt, aber sie fahren schon um einen herum. Die Verkehrsregeln sind mir allerdings die ganze Zeit ein Rätsel geblieben. Offiziell ist wohl Rechtsverkehr, aber im Grunde fahren alle da, wo am wenigsten Schlaglöcher sind.

Und dieser durchdringende Muff nach Zweitaktergemisch, der über dem ganzen Land liegt. Icb glaub nicht, dass ich den vergessen werde. Einmal stand ich am Straßenrand, als ein vorbeifahrender LKW schaltete. In der schwarzen Abgaswolke hab ich gefühlt ein Jahr Lebenserwartung verloren. Die Oldtimer sind ja nicht nur romantisch.

Und natürlich der "Lärm" aka Musik bis nachts um zwei. Und ab drei fangen dann die Hähne an zu krähen. Da schmeckt die Hühnersuppe am nächsten Tag noch besser.
Aber daran hab ich mich nach 10 Tagen eigentlich gewöhnt. Ich fand das ganze Land irgendwie sehr laut. Natürlich nicht in den Naturschutzgebieten.

Die Stromausfälle fand ich nicht so schlimm, war ja vorbereitet, auch durch das Forum hier. Nie ohne Taschenlampe losgehen! Im Dunkeln durch die Straßen gehen ist lebensgefährlich. Nicht wegen irgendwelcher Messerstecher oder so sondern wegen der gemeingefährlichen Löcher und Stolperfallen auf Bürgersteigen und Straßen.
Bedroht hab ich mich eigentlich nie gefühlt. Aber ich war auch nicht nachts um drei in irgendwelchen seltsamen Vierteln unterwegs.

Schwieriger fand ich es schon, wenn das Wasser weg war. Nicht duschen zu können bei der Hitze fand ich nervig. Ist aber nur zweimal passiert.

Ich konnte auch damit leben, dass es in dem einen Cafè kein Wasser gab und in dem anderen keinen Kaffee. Ich denke, wenn ich mal für vier Wochen nur das esse und trinke, was es gibt, und nicht das was ich möchte, ist das okay. Für die Menschen, die da leben und am Ende der Schlange vorm Supermarkt stehen und nicht wissen, was es gibt wenn sie dran sind, ist es schon schlimmer.
Rätselhaft bleibt mir aber, warum ich oft eine Karte vorgelegt bekam, und wenn ich mir was ausgesucht hatte gesagt bekam 'no hay'. Beim nächsten dann auch, und dann nochmal. Warum sagen sie nicht gleich, das es nur Sandwich gibt?
 
Ein seltsames Erlebniss hatte ich, bei dem ich gern mal Eure Meinung hören würde.
In Baracoa habe ich eine Tour gemacht. Irgendwann mitten drin hat mich der Guide gefragt, ob ich zu Hause noch ein altes Handy hätte und ob ich ihm das schicken könnte. Das Display seines Handys war definitiv ziemlich kaputt.
Ich hätt jetzt gar kein Problem damit gehabt, aber er hat mir nicht seine Adresse gegeben sondern wollte meine Whatsapp Nummer haben. Das hab ich nicht verstanden und hab sie ihm auch nicht gegeben. Er hat mir dann seine email Adresse gegeben.
Warum hat er mir nicht einfach seine Postadresse gegeben?
 
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das zu # Beitrag 8
was das Handy anbelangt glaub ich das es garnicht um´s Handy sondern nur um Kontaktinformationen geht was immerso üblich
war und abläuft . Später kommen dann so kleine "Aufmerksamkeiten" wie schön ,nett ,symphatisch usw. du bist und ob nicht evtl. es möglich wäre
weil Familia ............................
 
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