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Villen und Platten: Wohnraum für alle

Ich bezweifle mal ganz stark, dass die durchschnittliche Wohnsituation in Kuba heute besser ist als vor der Revolution
ich widerspreche dem mit Fakten,
Welche Fakten den? Deine Zweifel ?
Liefer- doch mal Fakten untermaure doch mal diesen Satz von dir mit Fakten Ich bezweifle mal ganz stark, dass die durchschnittliche Wohnsituation in Kuba heute besser ist als vor der Revolution.
Was ich in den letzten 15 Jahren an Neubauten in Kuba gesehen habe wiederspricht dem deiner Zweifel aber das sind meine persönlichen Eindrücke die ich nicht als Fakten bezeichne da mache ich dann schon Unterschiede im Bezug auf Fakten und eigenen Meinungen oder Eindrücke.
Gruß Murci
 
Zumindest in Bezug auf Santiago ist mein Eindruck, dass der Staat in diesem Bereich wirklich sehr aktiv ist und so viel wie möglich neuen Wohnraum schafft.

Hier die "Micros" auf beiden Seiten der Avenida de Las Americas, ein riesiges Wohngebiet mit mehrstöckigen Plattenbauten (@ElHombreBlanco Dort kennst Du Dich auch gut aus, oder?):

Hier die wohl von Venezuela gestifteten "Petrocasas" (aus Kunststoff?!):

Hier das große Wohngebiet an der Straße Richtung Siboney:

Hier ein Neubauwohngebiet mit ein- und zweistöckigen Häusern für Menschen, die wegen der Hurrikangefahr von ihren zu nah am Ufer gebauten Hütten umgesiedelt wurden:
 
Ich dachte immer, bei den Petrocasas sind nur die Dächer aus diesem besonderen Material, aber wikipedia sagt es anders:
 
Die Plattenbauten sind eindeutig ne Verbesserung gegenüber den Favela-ähnlichen Wohnbedingungen, wie man sie häufig in Chicharrones, Martí oder Los Olmos findet. Da kenne ich als "Wohnung" umgenutze ehemalige Ställe mit nem Mini-Fenster als natürliche "Ventilation." Ein 2mx90cm Bett (genutzt von 3 Leuten), eine Kommode, eine Kochplatte, ein Stuhl, ein kleiner Fernseher, ein kleiner Ventilator und eine Wassertonne war das Interior.

Die Petrocasas kenne ich persönlich nicht, hab aber (aus Venezuela) nix gutes von gehört.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ich in den letzten 15 Jahren an Neubauten in Kuba gesehen
Klar gibt es auch Neubauten, hauptsächlich in Form von Plattenbausiedlungen. Diesen Fakt habe ich nirgends bestritten. Die Bevölkerung hatte sich seit 59 auch verdoppelt. Irgendwo mussten die ja hin. Ne Zwischendecke einziehen funktionierte vielleicht in den Altbauten in Centro und Vieja Habana. Das heißt aber noch lange nicht, dass Kubas Wohnungsproblem auch nur annähernd gelöst ist. (Siehe meinen Vorpost.) Die alte Bausubstanz, die ja nicht gepflegt wird, fällt zusammen. Ein Nullsummenspiel, wie in der DDR.
 
Die Plattenbauten sind eindeutig ne Verbesserung gegenüber den Favela-ähnlichen Wohnbedingungen,
Ja, tatsächlich, ich glaube auch, das sie das sind.
Wann hat denn der Plattenbau eigentlich begonnen? Gab es die Technologie vor der Revolution in Cuba? Die fasste doch erst in den 1920ern in den USA Fuß.
Standardisierter, kostengünstigerer weil effizienterer Wohnungsbau ist nicht ausschließlich eine soziale Frage!
Sie war und ist auch immer eine ökonomische! Egal wo auf der Welt.
Cuba geht vor allem im Bereich der Ökonomie fahrlässig mir seinen Ressourcen um. Deshalb werden sie auch immer pleite sein und bleiben, solange die Rahmenbedingungen so bleiben.
Immer wird nur das soziale in den Vordergrund gerückt, nie das ökonomische. Entweder profitieren nur einige wenige, oder alle profitieren so verschwindend gering, dass der soziale nutzen nicht mehr spürbar ist.

Und wie wird schöner neuer Plattenbau-Wohnraum verteilt, wenn ihn viele begehren? Ist die Vergabe der Wohnungen auch eine soziale Entscheidung?
So wie ich das sehe, muss man sich für solch schöne Neubauten (z.B. in Moron hab ich vor kurzem einige im Bau befindliche gesehen. Und die sahen gar nicht so schlecht aus) als Bürger und potenzieller Mieter/Bewohner (keine Ahnung an wen die Miete zahlen) qualifizieren? Linientreu dem System ergeben, das war doch in der DDR ähnlich?
An Querulanten gehen die bestimmt nicht. Und im Falle Moron gehe ich stark davon aus, das mehr die Arbeiterschaft aus den Cajos dort Einzug halten wird.
Wie auch ähnlich gestaltet in der Nähe von Guardalavaca, wo auch solche Siedlungen hochgezogen werden.
Die in Guardalavaca z.B. fand ich nicht so ansprechend wie in Moron. Weil sie eher auf dem Platten Land, als quasi Trabantenstäte (der Begriff ist hier eher übertrieben, aber mir viel nichts passenderes ein) entstehen.
In Moron waren die Neubauten, die man in ihrem Entstehen beobachten konnte, Baulich in die Stadt einbezogen. Das ist natürlich um vielfach besser, als weit ab vom Schuss. Wie in vielen Stäten Cubas, so auch in Moron prägen diese Plattenbauten das Stattbild und sind eher älter, schätzungsweise aus der 60er und 70er. Die neuen sind viel ansprechender gestaltet. Das, was Plattenbau an Spielräumen möglich macht, wurde umgesetzt.

So wie ich das sehe, ist der offizielle/öffentliche Neubau von Wohnraum in Cuba eher gering. Und scheint mir proportional zur Wirtschaftskraft. Neubauten entstehen nur da, wo auch Wirtschaftskraft existiert, in den touristischen Zentren. In den ländlichen Gegenden sieht man Neubauprojekte von staatlicher Hand die auf Wohnraum anzielen eher Selten. Da sind die privaten weit aus aktiver. Und überall im Land sieht man aufgegebene oder ruhende Projekte, sowie im privaten als auch im staatlichem.

Maier
 
Ich kann mir vorstellen, dass die Zuweisung von staatlich gebauten Neubauwohnungen über staatliche Betriebe erfolgte und erfolgt. Ein mittlerweile auch nicht mehr ganz so aktuelles Beispiel von um 2015 waren zweietagige Blöcke in Pinar del Rio, in die Mitarbeiter*innen des Gesundheitswesens eingezogen sind. Gerade vor kurzem stand übrigens eine dort im Netz zum Verkauf. Ob jetzt noch auf dem Land Mehrparteienhäuser gebaut werden, weiss ich nicht, es gibt sie dort aber auch. Gebaut für in der Landwirtschaft Tätige, die ihre Einzelgehöfte dafür teilweise aufgegeben haben.
 
Die Plattenbauten sind eindeutig ne Verbesserung gegenüber den Favela-ähnlichen Wohnbedingungen, wie man sie häufig in Chicharrones, Martí oder Los Olmos findet.
Nun wie es in Santiago ist kann ich nicht sagen.
Liefer- doch mal Fakten untermaure doch mal diesen Satz von dir mit Fakten Ich bezweifle mal ganz stark, dass die durchschnittliche Wohnsituation in Kuba heute besser ist als vor der Revolution.
Fakten scheinen keine zu kommen oder?
Schöner (Fast-)Heile-Welt-Artikel, "haarscharf" an der Realität vorbei. Not wird als Tugend idealisiert. Ich bezweifle mal ganz stark, dass die durchschnittliche Wohnsituation in Kuba heute besser ist als vor der Revolution:

Chris lass es! Du stellst einen Jubelartikel ein, der beschreibt, wie toll sich doch die Wohnsituation in Kuba nach der Revolution entwickelt haben soll, ich widerspreche dem mit Fakten, natürlich nicht aus Sicht eines Slumbewohners in Timbuktu, und dir fällt, wie üblich, mangels Argumenten nix weiter ein, als darauf hinzuweisen, dass es ja noch Länder mit noch schlechterer Wohnsituation gibt.
Fakten ? Wo denn ?

Mein Eindruck ist das ein großer Teil der Wohnungsnot daraus resultiert das die Landbevölkerung in die Städte abwandert wo der Wohnraum knapp und das Leben teuer ist.
Auf dem Land könne sie zumindest Nahrungsmittel für den eigen bedarf Anbauen werden dann von der Verwandschaft wenns ganz schlimm ist mitversorgt,meist haben sie auch eine für Kuba ausreichende Unterkunft das ist mein Eindruck bzw meine Erfahrung dort.
In der Stadt werden sie dann zu Glücksritter( Reiterinnen ), Bettler,Almosenempfänger oder Tagelöhner.
Viele Grüße
Murci
 
Und wie wird schöner neuer Plattenbau-Wohnraum verteilt, wenn ihn viele begehren? Ist die Vergabe der Wohnungen auch eine soziale Entscheidung?
An Querulanten gehen die bestimmt nicht.
Wie erwähnt wurde in Santiago ein Wohngebiet gebaut für die Familien, die wegen der Hurrikangefahr von ihren direkt am Ufer gelegenen Hütten umgesiedelt wurden. Das würde ich eine soziale Entscheidung nennen.

Bezüglich "Querulanten" stimme ich zu, es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass der Staat neugebauten Wohnraum an Regierungskritiker vergibt.
 
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