Die Plattenbauten sind eindeutig ne Verbesserung gegenüber den Favela-ähnlichen Wohnbedingungen,
Ja, tatsächlich, ich glaube auch, das sie das sind.
Wann hat denn der Plattenbau eigentlich begonnen? Gab es die Technologie vor der Revolution in Cuba? Die fasste doch erst in den 1920ern in den USA Fuß.
Standardisierter, kostengünstigerer weil effizienterer Wohnungsbau ist nicht ausschließlich eine soziale Frage!
Sie war und ist auch immer eine ökonomische! Egal wo auf der Welt.
Cuba geht vor allem im Bereich der Ökonomie fahrlässig mir seinen Ressourcen um. Deshalb werden sie auch immer pleite sein und bleiben, solange die Rahmenbedingungen so bleiben.
Immer wird nur das soziale in den Vordergrund gerückt, nie das ökonomische. Entweder profitieren nur einige wenige, oder alle profitieren so verschwindend gering, dass der soziale nutzen nicht mehr spürbar ist.
Und wie wird schöner neuer Plattenbau-Wohnraum verteilt, wenn ihn viele begehren? Ist die Vergabe der Wohnungen auch eine soziale Entscheidung?
So wie ich das sehe, muss man sich für solch schöne Neubauten (z.B. in Moron hab ich vor kurzem einige im Bau befindliche gesehen. Und die sahen gar nicht so schlecht aus) als Bürger und potenzieller Mieter/Bewohner (keine Ahnung an wen die Miete zahlen) qualifizieren? Linientreu dem System ergeben, das war doch in der DDR ähnlich?
An Querulanten gehen die bestimmt nicht. Und im Falle Moron gehe ich stark davon aus, das mehr die Arbeiterschaft aus den Cajos dort Einzug halten wird.
Wie auch ähnlich gestaltet in der Nähe von Guardalavaca, wo auch solche Siedlungen hochgezogen werden.
Die in Guardalavaca z.B. fand ich nicht so ansprechend wie in Moron. Weil sie eher auf dem Platten Land, als quasi Trabantenstäte (der Begriff ist hier eher übertrieben, aber mir viel nichts passenderes ein) entstehen.
In Moron waren die Neubauten, die man in ihrem Entstehen beobachten konnte, Baulich in die Stadt einbezogen. Das ist natürlich um vielfach besser, als weit ab vom Schuss. Wie in vielen Stäten Cubas, so auch in Moron prägen diese Plattenbauten das Stattbild und sind eher älter, schätzungsweise aus der 60er und 70er. Die neuen sind viel ansprechender gestaltet. Das, was Plattenbau an Spielräumen möglich macht, wurde umgesetzt.
So wie ich das sehe, ist der offizielle/öffentliche Neubau von Wohnraum in Cuba eher gering. Und scheint mir proportional zur Wirtschaftskraft. Neubauten entstehen nur da, wo auch Wirtschaftskraft existiert, in den touristischen Zentren. In den ländlichen Gegenden sieht man Neubauprojekte von staatlicher Hand die auf Wohnraum anzielen eher Selten. Da sind die privaten weit aus aktiver. Und überall im Land sieht man aufgegebene oder ruhende Projekte, sowie im privaten als auch im staatlichem.
Maier