Anreise
Freitag, 22.12.2023/Samstag, 23.12.2023
Wir fahren mit einem der ersten neuen ÖBB Nightjets von Wels nach Hannover und von dort weiter in meine Heimatstadt in Ostwestfalen, wo wir wegen des Sturms mit insgesamt vier Stunden Verspätung ankommen. Wegen des vielen Gepäcks muss mein Vater mit seinem Auto zwei Trips vom Bahnhof nach Hause machen.
Montag, 25.12.2023
Mein Vater und mein Bruder bringen uns mit zwei Autos zum Hauptbahnhof in Bielefeld. Um 15:25 Uhr geht’s los mit dem ICE Richtung Düsseldorf. Später erfahren wir, dass um 15:20 Uhr ein Anruf mit einer Anschlagsdrohung einging und der Bielefelder Bahnhof kurz darauf für Stunden gesperrt wurde...
In Duisburg müssen wir ein paar Minuten auf die Weiterfahrt warten, weil ein „Böschungsbrand“ an der Strecke vor uns erst gelöscht werden muss.
Am Flughafen Düsseldorf geht alles glatt, mit Iberia fliegen wir nach Madrid. Gegen Mitternacht fallen meine Frau, unsere Tochter und ich im Hotel in der Nähe des Flughafens in die Betten. Unser Sohn wollte dieses Mal nicht mit nach Kuba kommen.
Dienstag, 26.12.2023
Aufstehen, frühstücken und dann mit einem Uber zum Supermarkt und 138kg Lebensmittel und Hygieneartikel kaufen und gleichmäßig auf sechs mitgebrachte Reisetaschen verteilen (in Spanien ist der 26.12. kein Feiertag). Nach der ersten Runde haben wir zwei volle Einkaufswagen und 136kg. Noch 1kg Reis und 1kg Spaghetti: fertig! Mit einem anderen Uber zurück zum Hotel und dann mit dem kompletten Gepäck im Hotelshuttle zurück zum Flughafen. Einchecken (das Handgepäck wird auch gewogen), Sicherheitskontrolle, Passkontrolle, im Duty Free zwei Flaschen Freixenet für Sylvester kaufen, warten. Bei Cubana Business Class ist die „Fast Lane“ in Madrid nicht inklusive, wohl aber die Loungebenutzung. Abflug mit gut 50 Minuten Verspätung.
Das von Cubana im Rahmen einer „Wetlease“-Vereinbarung gecharterte Flugzeug der spanischen Gesellschaft „PlusUltra“ ist ein von Air France ausrangierter Airbus A340, die Bestuhlung in der Business Class somit recht komfortabel. Das Essen ist in Ordnung, ansonsten gibt es keinen Schnickschnack: eine dünne Decke, aber kein Kissen und kein „Goodiebag“ mit Ohrstöpseln, Augenmaske, Kopfhörern etc. Das Entertainment funktioniert trotz verbauter Bildschirme nur über WLAN mit dem eigenen Gerät (Internet - wie im gestrigen Iberia-Flug - gibt es natürlich nicht.).
Die Bordmannschaft - im vorderen Flugzeugteil rein männlich - besteht aus PlusUltra- und Cubana-Mitarbeitern, die man auf unserem Flug sehr einfach unterscheiden kann. Die PlusUltra-Angestellten sind professionell, freundlich und effizient. Das Cubana-Personal besteht aus älteren Herren, deren Tun eher improvisiert und planlos wirkt und deren Gesichtsausdruck sagt: „Weshalb muss ich im Service arbeiten und darf nicht das Flugzeug fliegen?“
Zwar überhaupt nicht störend, aber bemerkenswert und für mich ein Novum ist, dass während des ganzen Fluges die einzigen beiden Durchsagen aus dem Cockpit „Cabin Crew prepare for departure“ und „Cabin Crew prepare for landing“ sind. Andererseits wurde die Erläuterung der Sicherheitsmaßnahmen vor der Landung nochmal wiederholt.
Insgesamt würde ich sagen, dass Cubana Business Class deutlich besser als Condor Premium Economy ist, ungefähr vergleichbar mit der alten Condor Business Class. Dazu sensationelle 4 x 23kg Gepäck pro Person (+ 1x 10kg Handgepäck; wir hatten zusätzlich jede/r noch einen kleinen Rucksack und wurden nicht behelligt) und günstige Preise. Der Nachteil ist der Flug ab Madrid ohne Möglichkeit, den Zubringer auf demselben Ticket zu buchen. Der größte Vorteil für uns ist das Flugziel Santiago de Cuba. Seit Iberojet die Strecke eingestellt hat, ist Cubana meines Wissens die einzige Fluggesellschaft, die direkt von Europa nach Santiago de Cuba fliegt. Trotzdem kommt Cubana für mich nur in Frage, weil sie die Flugstrecke derzeit nicht selbst betreiben, sondern dafür eine spanische Gesellschaft einsetzen (siehe oben).
Wir kommen mit einer guten halben Stunde Verspätung gegen 17:35 Uhr in Santiago an. Kurz vor unserer Ankunft gab es wohl einen Stromausfall am Flughafen, der den Computersystemen der Inmigración Probleme bereitet. Nach etwa einer Viertelstunde klappt es bei mir nach drei Versuchen und ich kann als erster durch zur Handgepäckkontrolle gehen. Das war ein Zufallstreffer, denn für etwa zwanzig Minuten bin ich der einzige Passagier, bei dem das System funktioniert hat. Während ich schon lange bei einem gekühlten Getränk in der klimatisierten Ankunftslounge sitze, müssen meine Frau und unsere Tochter noch am Kontrollschalter schmoren (wir waren von einer Mitarbeiterin auf verschiedene Schalter aufgeteilt worden). All unser Gepäck kommt peu à peu an und nur die Taschen mit Lebensmitteln werden ergebnislos durchsucht, wir müssen keine Zollgebühr bezahlen (für insgesamt 12x23kg + 3x10kg = 306kg Gepäck inkl. Fahrradanhänger, Autoersatzteile, 7 Handies etc.).
Auch dieses Mal holt uns eine sehr gute Freundin mit ihrem Dienst-Pickup ab, der Platz genug für das ganze Gepäck hat. Um 20:15 Uhr fahren wir am Flughafen los und kommen um kurz vor 21:00 Uhr an. Taschen und Koffer provisorisch verräumen, duschen, ein Teller Suppe und ein Bier, kurz nach 22:00 Uhr schlafe ich fest.