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Der Korporatismus dieser Tage würde Benito Mussolini ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

nico_030

Cubano
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@real_Gwynplaine
Woran erkennt man, dass etwas faul ist, im Staate Dänemark, Marcellus?

"Dann sollen sie doch Kuchen essen!" bringt die Situation im vorrevolutionären Frankreich, dem Ancien Régime wunderbar zum Ausdruck. Das feudalaristokratische System sicherte den privilegierten Ständen ihren Besitz und ihre Machtansprüche, während der dritte Stand rechtlos blieb. Die Geburt vermittelte Privilegien oder Rechtlosigkeit. Willkür, Despotismus, Verschwendungssucht prägten die Zeit.

Das liegt hinter uns, nicht wahr?

Seit 2020 gingen 26 Billionen USD Vermögenszuwachs (=63% aller Zuwächse) an das reichste Prozent der Weltbevölkerung, 99% der Weltbevölkerung teilt sich den Rest. Während Lebensmittel- und Energiepreise nur eine Richtung kennen, sprudeln die Gewinne der Lebensmittel- und Energiekonzerne (95 davon konnten ihre Gewinne im Jahr 2022 verdoppeln). Bill Gates, so scheint es, hatte einen guten Riecher, als er zum größten privaten Ackerlandbesitzer der USA aufstieg. Jeff Bezos hingegen mag nicht nur Ackerland, sondern auch sonstige Flächen und ist einer der größten Landbesitzer der USA (170.000 Hektar).

2023 gibt es 2.640 USD-Milliardäre, die ein Vermögen von ca. 12,2 Billionen USD ihr eigen nennen. Das ist mehr als das Doppelte dessen, was die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung (3,5 Milliarden Menschen) besitzt.

Blackrock (9,09 Billionen USD), Vanguard (7,6 Billionen USD), Fidelity (4,24 Billionen USD) und State Street (3,6 Billionen USD) verwalten unglaubliche Vermögenswerte und haben beste Beziehungen zu den "Gesetzgebern" der Welt, deren Top-Manager wechseln nicht selten in die Politik. Für die Frage, was wie zu regeln ist, sind immer weniger die Parlamente, als vielmehr die gut bezahlten Rechtsanwälte aus den Top-Kanzleien gefragt, welche die wirtschaftlichen Interessen der Konzerne in Gesetze und Verordnungen zu übersetzen wissen.

Immer mehr wächst staatliche Macht und Konzernmacht zusammen. Der Korporatismus dieser Tage würde Benito Mussolini ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Horatio: "Welch Ende wird das nehmen?"
 
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