Felicidades, das war wohl die poetischste Interpretation des kubanischen "Ay a mi me gustan los yumas, sus fulas y sobre todo, que me pueden sacar de Cuba."-Balzspieles ...
Das Geld der Besucher zu wollen um von Kuba zu türmen, ist vielleicht doch nur ein kleiner Ausschnitt aus dem gesamten Spektrum der Wahrheit. Junge Menschen wollen auf Kuba das Gleiche wie überall sonstwo auf der Welt. Und man darf nicht vergessen, dass ein Yuma durchaus auch seine exotischen Reize auf Kubaner hat, wie Kubaner auf den Gast. Es gibt Leute, die hierzulande den Kopf schütteln, wenn eine schöne junge Frau zu einem Silberhaarigen in den Porsche steigt, wenn sich ein gutaussehender Student mit einem erwachsenen Mann einlässt. Es gibt immer und überall Leute, die hauptberuflich den Kopf schütteln und nichts verstehen
Der Gast auf Kuba wird sicherlich nicht nur als Melkkuh betrachtet, sondern auch als etwas, das man sich genauer ansehen will. Nicht alle erwachsenen Männer, die nach Kuba kommen, sind blass, dick, haben Schwabbelbacken und stieren den kleinen hübschen Cubanos mit Schweinsäuglein hinterher. Und ganz gewiss benehmen sich nur die allerwenigsten männlichen Touristen so, dass sie sich selbst als Opfer markieren, die ausgepresst werden können, wie die Zitronen.
Ich habe beim letzten Kubabesuch einen Mann kennengelernt, mit dem ich mich gerne unterhielt. Es war für mich selbstverständlich, das Abendessen zu bezahlen, den Rum am Abend und zwei T-Shirts zu verschenken. Für ihn war es selbstverständlich, das zu erhalten, und er fragte nach keinem Centavo extra. Weder für Bus noch für die kranke Mutti. Ich hatte das Gefühl, er könne beleidigt reagieren, wenn ich ihm eine Art "Honorar" bezahlen würde.
Ich glaube, es ist so wie überall auf der Welt: Wer Menschen wie Arschlöcher behandet, wird selbst genauso behandelt, wer Menschen wie Nutten und Stricher behandelt, wird genau das bekommen: Nutten und Stricher; die unzähligen Empörungspostings abgezockter Touristen auf Tripadvisor und anderen Reiseforen sind beredt genug. Und ich habe unendlich peinliche Szenen in Varadero gesehen, bei den Cafes gegenüber des Cuatro Palmas.
Ich habe aber auch den gut aussehenden, gepflegten Touristen gesehen, der seine Begleitung mit ausgesuchter Höflichkeit und ohne jede Dummheit behandelte - das war eine echte Wohltat. Und genauso versuche ich mich auch zu benehmen.
All die tollen Stehsätze auf spanisch/kubanisch kann man sich also getrost in die Haare schmieren; in ihnen ist bestenfalls die subjektive Wahrheit des Urhebers, nie aber eine allgemein gültige Wirklichkeit.
Liebe Grüße,
Peter