Kann man der Meinung sein oder auch nicht ...
Solange in vielen Ländern der Erde das marktwirtschaftliche "westlich kapitalistische" System zulässt, dass ärmere Bevölkerungsschichten Gesundheitssysteme nicht in Anspruch nehmen können, weil sie es nicht bezahlen können, solange wird diese kubanische Praxis der Ärzte-Entsendung bestehen bleiben! Die Moralwächter haben es selber in der Hand, wenn sie ein Gesundheitssystem auch für die Armen schaffen würden, dann wären diese kubanischen Ärzte überflüssig! Dass sich in Ländern, in denen es solche Missionen gibt Ärzte darüber mokieren, die selbst eben nicht Hand anlegen wollen wenn sie nicht fürstlich entlohnt werden, kann man aus meiner Sicht verschmerzen.
Noch eine persönliche Anmerkungen: Keiner der Ärzte die ich kenne (auch in meiner Familie) wurde zur Mission gezwungen, alle haben es freiwillig gemacht und sich selbstständig dazu gemeldet. Alle haben sich dadurch ökonomisch verbessert und konnten Ihren Familien durch diese Missionen helfen. Bei zwei Besuchen in Caracas zu Zeiten von Hugo Chavez konnte ich selbst nur positive Eindrücke bezüglich der Missionen sammeln. Die Menschen die zu den kubanischen Ärzten in die Praxen kamen waren überglücklich von diesen behandelt zu werden, da sie es sich vorher eben nicht leisten konnten.
Das durchschnittliche Gehalt der Ärzte die ich so kenne , die auf Mission waren lag so bei 4-600 USD im Monat, bei freier Kost und Logis und einigen Sonderregelungen beim Rückimport von Waren nach Kuba. Zudem werden langjährige Missionäre auch mit zusätzlichen Vorteilen bei der Rückkehr bedacht, z.B. mit Wohnungen. Dem sei hier eine kleine und unvollständige Liste der Durchschnitts-Gehälter gegenübergestellt, in denen Missionen stattfi/anden (alle im gleichen geografischen Raum, Lateinamerika):
Brasilien: 526 USD
Ecuador: 444 USD
Mexiko: 746 USD
Länder / Regionen
www.ceicdata.com
Dies sind Durchschnittslöhne (also keine Ärztelöhne) und es zeigt mir, dass das was die kubanischen Ärzte verdienen gar nicht soweit von normalen Durchschnittslöhnen in besagten Ländern entfernt ist. Zumal man bei den anderen Ländern noch berücksichtigen muss, dass da vom Lohn ja noch einiges weggeht, was in Kuba subventioniert wird.
Und stellen wir uns eine weitere Frage, würden alle die kubanischen Ärzte denn sofort Zulassungen bekommen in den Ländern in denen sie eingesetzt werden?
Wirkliche Sklaverei sieht in meinen Augen anders aus ...