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Kuba: Kapitalistische Restauration durch den „russischen Weg“? - derfunke

ElHombreBlanco

Camaján
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Oder, was noch schlimmer ist, den russischen Weg der kapitalistischen Restauration zu beschreiten.
Das sehe ich ganz genauso: Den russischen Oligarchenkapitalismus übernehmen zu wollen, ist das dümmste was Kuba nur machen kann.
 
Ein bisschen schwanger/Kapitalismus gibt es eben nicht.
Die Schlussfolgerung im Text heisst ja zurecht:
IMG_20230707_073712.jpg
Am Bestehenbleiben der sozialen Errungenschaften für alle trotz Anhäufung von Reichtümern für einige wird sich der kubanische Sozialismus messen lassen müssen.
 

Das sehe ich ganz genauso: Den russischen Oligarchenkapitalismus übernehmen zu wollen, ist das dümmste was Kuba nur machen kann.
Hast du eine bessere Lösung anzubieten? Kuba scheint ja nicht viele Optionen zu haben.
Immerhin haben im Gegensatz zu den USA die Oligarchen in Russland nicht die absolute, also auch die staatliche Macht.
 
Ein bisschen schwanger/Kapitalismus gibt es eben nicht.
Am Bestehenbleiben der sozialen Errungenschaften für alle trotz Anhäufung von Reichtümern für einige wird sich der kubanische Sozialismus messen lassen müssen.
Was meinst Du?
Die weit verbreitete Armut?
Nahrungsmittel Unterversorgung
Energie Unterversorgung
Medikamenten Unterversorgung
Verottete Infrastruktur
Massen Flucht
Uvm.
 
Ein bisschen schwanger/Kapitalismus gibt es eben nicht.
Doch, natürlich.

Zwischen der vollständig zentral gesteuerten staatlichen Planwirtschaft und dem komplett unregulierten Raubtierkapitalismus gibt es alle möglichen Abstufungen.

„Ein bisschen Kapitalismus“ gibt es ja auch in Kuba schon seit vielen Jahren - für meinen Geschmack noch nicht genug.
 
Dass es große Probleme gibt, bestreitet doch niemand. Und auch nicht, dass soziale wie alle staatlichen Massnahmen bezahlt werden müssen.
„Ein bisschen Kapitalismus“ gibt es ja auch in Kuba schon seit vielen Jahren - für meinen Geschmack noch nicht genug.
Und was hat der Privatsektor bisher an Verbesserungen fûr die kubanische Bevölkerung gebracht? Mal abgesehen von theoretischen Steuereinnahmen doch nur soziale Ungleichheit und hohe Preise.
 
Und was hat der Privatsektor bisher an Verbesserungen fûr die kubanische Bevölkerung gebracht?
Hauptsächlich: Verfügbarkeit und ein besseres Angebot

Besonders im Dienstleistungsbereich funktioniert ohne den Privatsektor doch kaum etwas.

Alle Arten von Handwerker-, Kosmetik- und ähnlichen Dienstleistungen für Privatleute werden hauptsächlich vom Privatsektor erbracht, oder? Auch der Personen- und Warentransport wird zu einem nennenswerten Anteil von Selbständigen geleistet.

Generell ist meiner Erfahrung nach bei privaten Dienstleistungsanbietern die Motivation deutlich höher - siehe zum Beispiel etliche Paladares im Vergleich zu den "no hay" staatlichen Restaurants.

Und die Mulas sorgen sogar für ein besseres Warenangebot.

Natürlich wären noch viel größere Verbesserungen drin, aber da stehen leider derzeit noch die regulativen Rahmenbedingungen dagegen... Wenn dann die Steuereinnahmen endlich sprudeln, könnten vielleicht auch die Libreta-Leistungen wieder hochgeschraubt werden... :)

Muttertag im Kapitalismus: Blumen sind teuer
Muttertag im Sozialismus: es gibt keine Blumen
 
Hauptsächlich: Verfügbarkeit und ein besseres Angebot
Das meiste ist doch aus staatlichem Besitz geklaut.
Alle Arten von Handwerker-, Kosmetik- und ähnlichen Dienstleistungen für Privatleute werden hauptsächlich vom Privatsektor erbracht, oder?
Schwarz und auch oft mit geklautem Material.
Auch der Personen- und Warentransport wird zu einem nennenswerten Anteil von Selbständigen geleistet.
Ja. Woher haben diese den Treibstoff?
Generell ist meiner Erfahrung nach bei privaten Dienstleistungsanbietern die Motivation deutlich höher
Das stimmt natürlich.
Und die Mulas sorgen sogar für ein besseres Warenangebot.
Vermutlich doch auch, ohne Steuern zu bezahlen. Und die Dinge sind auch nicht für alle erschwinglich, wie übrigens auch die privaten Transportdienstleistungen.
Natürlich wären noch viel größere Verbesserungen drin, aber da stehen leider derzeit noch die regulativen Rahmenbedingungen dagegen...
Zum Glück in meinen Augen wird da höchstens vorsichtig dran geschraubt.
Wenn dann die Steuereinnahmen endlich sprudeln, könnten vielleicht auch die Libreta-Leistungen wieder hochgeschraubt werden...
Wenn denn mal entsprechend Steuern bezahlt würden. Ich weiss nur nicht, wie dann die Preise aussehen würden.

Muttertag im Kapitalismus: Blumen sind teuer
Muttertag im Sozialismus: es gibt keine Blumen
Ich persönlich kann Schnittblumen wenig abgewinnen, nach paar Tagen sind sie tot und man soll wieder neue kaufen, kapitalistischer Dauerkaufkreislaufschwachsinn: kaufen wegschmeissen neukaufen. Sollten meiner Meinung nach nur für Beerdigungen abgegeben werden.
 
Das meiste ist doch aus staatlichem Besitz geklaut.
Erstens ist das eine grobe Unterstellung und zweitens wüsste ich nicht, wie ich eine Dienstleistung vom Staat klauen und dann anbieten sollte.

Schwarz und auch oft mit geklautem Material.
Sicher teilweise schwarz, teilweise angemeldet. Auch hier eine grobe Unterstellung. Wo genau kann ich beim Staat Nagellack klauen?

Ja. Woher haben diese den Treibstoff?
Vermutlich von der einzig zulässigen Bezugsquelle, dem Staat. Was sollten sie sonst tun?

Vermutlich doch auch, ohne Steuern zu bezahlen.
Ggf. wird Zoll bezahlt.

Und die Dinge sind auch nicht für alle erschwinglich, wie übrigens auch die privaten Transportdienstleistungen.
Das stimmt, aber da der Staat kein ausreichendes Angebot zur Verfügung stellen kann, ist es dennoch gut, dass es diese Dienstleistungen gibt, die das Angebot erhöhen. Wenn die Kubaner, die es sich leisten können, bei Privaten kaufen, konkurrieren sie nachfrageseitig bei den günstigen staatlichen Angeboten weniger mit den ärmeren Schichten.

Wenn denn mal entsprechend Steuern bezahlt würden.
Ja, da sehe ich auch ein tief verwurzeltes Problem in Kuba: die Menschen trauen dem Staat nicht und der Staat traut den Menschen nicht. Die "Steuerehrlichkeit" ist wahrscheinlich nicht sehr ausgeprägt...
 
Erstens ist das eine grobe Unterstellung und zweitens wüsste ich nicht, wie ich eine Dienstleistung vom Staat klauen und dann anbieten sollte.
Ach komm, es ging um die für die Dienstleistungen aller Art benötigten Materialien. Natürlich kann ich diese Unterstellung nicht beweisen, sondern nur von mir bekannten Fällen - z.B. Baudienstleistungen wie die Anfertigung von Wassertanks aus Zement, wo mir die Ausführenden das selbst gesagt haben - auf andere schließen.
Sicher teilweise schwarz, teilweise angemeldet. Auch hier eine grobe Unterstellung. Wo genau kann ich beim Staat Nagellack klauen?
Ich weiss nicht woher die Zutaten kommen, aber die Flaschen werden doch oft nachgefüllt oder? Wenn davon auch einiges aus dem Ausland kommt, wo ich mir dann wieder nicht vorstellen kann, wie sich das bei den Preisen rechnet.
Vermutlich von der einzig zulässigen Bezugsquelle, dem Staat. Was sollten sie sonst tun?
Sicherlich beim Staat, sicherlich nicht nur auf offiziellem Weg.
Das stimmt, aber da der Staat kein ausreichendes Angebot zur Verfügung stellen kann, ist es dennoch gut, dass es diese Dienstleistungen gibt, die das Angebot erhöhen. Wenn die Kubaner, die es sich leisten können, bei Privaten kaufen, konkurrieren sie nachfrageseitig bei den günstigen staatlichen Angeboten weniger mit den ärmeren Schichten.
Ok, man fährt dann eben Viazul oder Maquina statt mit dem Camion, die aber trotzdem voll sind. Insgesamt gesehen ist empfinde ich dieses Argument aber als Augenwischerei, da auch die etwas Begüterten weiterhin die subventionierten Dinge konsumieren.
Ja, da sehe ich auch ein tief verwurzeltes Problem in Kuba: die Menschen trauen dem Staat nicht
In dem Fall ist das Problem doch eher, dass die Menschen sagen, warum soll ich jetzt etwas von meinem Verdienst abgeben, wo ich doch bisher alles behalten konnte. Da hülfe wohl nur mehr unbestechliche Kontrolle.
 
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