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Exekutivsekretär der ALBA-TCP in Kuba › Kuba › Granma - Offizielles organ des PCC - Granma Deutsch

"...es ist ein echtes Privileg in Land von Marti und Fidel zu sein..."
Marti, der die Freiheit, auch die des Individuums schätzte, hätte wohl dem Castro-Clan die Leviten gelesen, wenn sie sich hätten begegnen können. Der alltägliche Missbrauch seines Werkes in diesem Land für das totalitäre Ding, was die dort "Revolution" nennen, aber faktisch gesellschaftlichen Stillstand bedeutet, lässt ihn dort seit über 60 Jahren in Grab rotieren.
 
Hätte hätte Fahrradkette. Zunächst hätte Jose Marti Fidel und seinen Leuten wohl grundsätzlich mal dankend auf die Schultern geklopft, dass nach fünf Jahrhunderten nun endlich die Kubaner wieder das Sagen in Kuba haben. Dass er das wollte, kann man in seinen Schriften nachlesen. Deine Mutmaßungen dagegen sind durch nichts zu belegen.
 
Zunächst hätte Jose Marti Fidel und seinen Leuten wohl grundsätzlich mal dankend auf die Schultern geklopft, dass nach fünf Jahrhunderten nun endlich die Kubaner wieder das Sagen in Kuba haben.
Meinst du bevor die irren Castros und Guevara ihren ehemaligen Kameraden in den Rücken fielen, die sich nicht in Richtung Kommunismus bewegen wollten oder danach? Ersteres wäre ja tatsächlich noch denkbar.
Dass er das wollte, kann man in seinen Schriften nachlesen. Deine Mutmaßungen dagegen sind durch nichts zu belegen.
Oh, Martí hat in Schriften vielfach sein Menschenbild und seinen Freiheitsbegriff umrissen und daraus lassen sich so einige Ableitungen bilden, insbesondere, was die Freiheit des Individuums angeht.
Aber um es konkret zu machen, empfehle ich diese interessante Auseinandersetzung mit Martí "José Martí interkulturell gelesen":
Darin geht es auch um seinen Bezug zu Marx und den Umgang mit seinen Lehren. All das lässt nicht darauf schließen, dass er mit einem totalitärem Staat unter Führung einer Einheitspartei einverstanden wäre, die heute jeden Dissens im Keim zu ersticken versucht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiss jetzt nicht genau, wie du aus dem Kapitel zu Karl Marx Jose Martis mutmaßliche Ablehnung des realen kubanischen Sozialismus nach 1959 erkennen kannst. Dort steht, dass Jose Marti den Klassenkampf zum Sturz der alten und ungerechten Ordnung bejaht, im Zuge dieser Umwälzung aber einen neuen Menschen entstehen sehen will, der weiteren Kampf nicht mehr notwendig macht. Nun konnte er ja noch nicht wissen - oder zumindest nach dem von dir empfohlenen Autor hat er es wohl nicht in Betracht gezogen - dass es auch nach 1959 weiter Anhänger der alten und somit Gegner der neuen Ordnung gab, vor der die Revolution geschützt werden musste. Ich weiss schon, dass das nicht deinem Begriff von Freiheit entspricht, aber den kannst du nun mal nicht so ohne Weiteres auf Jose Marti projezieren, der ja schon 1895 im Kampf gegen Fremdherrschaft gestorben ist und sich vor allem auch bereits deutlich gegen den von ihm erkannten US-Imperialismus ausgesprochen hat, der nicht die versprochene Freiheit sondern die nächste koloniale Abhängigkeit für Kuba gebracht hat.
 
Freiheit, in Kuba ?

POLITIK

Bis zu 30 Jahre Haft Kuba verhängt harte Strafen gegen Demonstranten​

02.04.2022, 15:18 Uhr
Nach den Protesten vom 11. Juli wurden viele Kubaner inhaftiert - die EU fordert ihre Freilassung.

Am 11. und 12. Juli 2021 kam es in Kuba zu Protesten gegen die Regierung.
(Foto: Ramon Espinosa/AP/dpa)

Bei Protesten im Juli 2021 werden in Kubas Hauptstadt Havanna mehr als Tausend Menschen festgenommen, Hunderte sitzen noch immer im Gefängnis. Wegen "Aufruhrs" werden Kubaner zu Haftstrafen von bis zu 30 Jahren verurteilt. In einem Fall schaltet sich die deutsche Botschaft ein.
Luis Frómeta Compte wollte nur schnell Rum holen gehen. Doch auf dem Weg zum Einkauf schloss sich der in Dresden wohnhafte Deutsch-Kubaner vergangenen Sommer spontan einer Anti-Regierungs-Demonstration in Kubas Hauptstadt Havanna an. Die Folge: Er wurde festgenommen und wegen "Aufruhrs" zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. Die harten Urteile gegen die Demonstranten haben viele Kubaner schockiert - und lassen die Angehörigen verzweifeln.
Der 59-jährige Compte war zu Besuch bei seiner Schwester Virgen Frómeta in Havanna. Der Forstarbeiter mit doppelter Staatsbürgerschaft wohnt seit 37 Jahren in Deutschland. Er war bereits einen Monat auf Familienbesuch, als die Unruhen in Kuba eskalierten. Am 12. Juli stieß er auf dem Weg zum Einkaufen auf die Demonstranten und schloss sich ihnen an, filmte die Ereignisse. Fünf Tage später tauchten Zivilpolizisten im Haus der Schwester auf und nahmen ihn mit. Seitdem sitzt er im Gefängnis.


"Ich verlange die sofortige Freilassung meines Bruders", sagt Virgen Frómeta, die Augen voller Tränen. Auch die anderen Häftlinge der Demonstrationen vom 11. und 12. Juli 2021 sollten freigelassen werden, fordert die 56-Jährige. "Niemand stürzt unbewaffnet eine Revolution, nur durch Reden, Demonstrieren, durch das Aussprechen von Dingen, die einem nicht passen, oder durchs Filmen, niemand", erregt sich Virgen Frómeta, schockiert über die Verurteilung ihres Bruders wegen Aufruhrs.
Bei den landesweiten Protesten hatten Tausende Kubaner gegen die Regierung demonstriert. Es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften, ein Mensch starb, Dutzende wurden verletzt. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Cubalex aus Miami wurden 1395 Menschen festgenommen, von denen sich 728 weiterhin in Haft befinden. Im März wurden 128 Kubaner zu Gefängnisstrafen zwischen sechs und 30 Jahren verurteilt. Die Staatsanwaltschaft behauptete, einige Demonstranten hätten "eine Militärintervention der USA" provozieren wollen.

EU: "Unverhältnismäßige" Urteile​

Unter den Verurteilten waren auch drei Geschwister: der 25-jährige Yosney Emilio Román, seine 23-jährige Schwester Mackyani Yosney und der 18-jährige Emy Yoslan. Sie wurden wegen Aufruhrs zu zwölf beziehungsweise sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Vater Emilio Román ist verzweifelt. Seine Kinder seien zufällig ins Gewühl geraten und hätten sich mitreißen lassen. Auf Videoaufnahmen ist seine Tochter mit einer Flasche in der Hand zu sehen, ihre Brüder sollen Steine auf Sicherheitsbeamte geworfen haben.
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Románs Familie wird ebenso wie die von Luis Frómeta Compte Berufung einlegen. Doch damit nicht genug: Román will, dass seine Kinder Kuba verlassen, sobald sie dazu in der Lage sind. Sie sollen "nicht einen weiteren Tag in diesem Land verbringen, das eine Schande ist".
Die schweren Urteile haben auch über Kubas Grenzen hinaus für Bestürzung gesorgt. Am Mittwoch erklärte die Europäische Union, sie verfolge mit "großer Beunruhigung" die schweren und "unverhältnismäßigen" Urteile in Kuba. Die deutsche Botschaft in Havanna kümmert sich um den Fall Frómeta, wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin sagte. Sie stehe in engem Kontakt mit den kubanischen Behörden, dem Anwalt und den Angehörigen des Betroffenen. Sowohl das Auswärtige Amt als auch die Botschaft in Havanna bemühen sich demnach intensiv, konsularischen Zugang zu Luis Frómeta Compte zu erhalten.
Quelle: ntv.de, Leticia Pineda, AFP
 
Auf welchen Post hier in diesem Thread soll das denn jetzt eine Antwort sein @Marcito ?
 
Ich weiss jetzt nicht genau, wie du aus dem Kapitel zu Karl Marx Jose Martis mutmaßliche Ablehnung des realen kubanischen Sozialismus nach 1959 erkennen kannst. Dort steht, dass Jose Marti den Klassenkampf zum Sturz der alten und ungerechten Ordnung bejaht, im Zuge dieser Umwälzung aber einen neuen Menschen entstehen sehen will, der weiteren Kampf nicht mehr notwendig macht.

Nicht ganz, für Martí war, um das vorweg zu nehmen, die Theorie des Klassenkampfes keine konstruktive Perspektive für die Zukunft der lateinamerikanischen Länder.

Der wesentliche Punkt, der Aufschluss über Martís Denken gibt, ist der Abschnitt über die Kritik an Marx:

"...von dieser durch den Krausismo beeinflussten Position setzt Martí auf die Möglichkeit der versöhnenden Liebe und beurteilt den Klassenkampf als einen Weg der Härte und des Hasses, der für die Entwicklung der jungen Republiken Lateinamerikas verhängnisvoll ist. Deshalb lehnt Martí den Weg des Klassenkampfes, den er für einen Teil der von Marx vorgeschlagenen Lösung hält, strikt ab. In kritischer Absicht macht er so gegen Marx geltend: »Aber nicht jener tut Gutes, der den Schaden aufzeigt und sich großzügig danach sehnt, Abhilfe zu schaffen, sondern jener, der ein sanftes Heilmittel gegen den Schaden lehrt. Beängstigend ist die Aufgabe, Menschen gegen Menschen zu hetzen. Empörend ist die notgedrungene Versklavung von Menschen zum Profit anderer Menschen. Aber man muss der Empörung derart einen Ausweg verschaffen, dass das Tier zur Ruhe komme, ohne dass es dabei überhandnehme und durchgehe.«

Marxens hartem Weg des Klassenkampfes will Martí den sanften Weg der demokratischen Verständigung entgegensetzen. Denn Martí zufolge hat doch Marx den Weg des Klassenkampfes aus der europäischen Erfahrung »fortgesetzter Knechtschaft« der Arbeiter heraus artikuliert. Und die Konsequenz daraus ist für Martí die, dass in der Universalisierung des Weges des Klassenkampfes Marx »voreilig war und etwas im Dunkeln tappte, ohne zu sehen, dass weder aus dem Schoß eines Volkes in der Geschichte noch aus dem Schoß einer Frau zu Hause lebensfähige Kinder kommen, wenn sie nicht Frucht einer natürlichen und fleißigen Entwicklung sind«.


Die eben angeführte Stelle gibt einen weiteren Hinweis zum richtigen Verständnis von Martís Kritik an Karl Marx. Es ist festzuhalten: Martí stellt die Marxsche Diagnose über die Ursachen der Situation der Arbeiterklasse nicht in Frage.
Er teilt sie, ebenso wie er auch Marxens Option für die Unterdrückten teilt. Mehr noch: Er weiß sich mit Marx über die Notwendigkeit der Errichtung einer neuen Gesellschaft und einer neuen Welt einig. Und dennoch – wie die Stelle oben andeutet – sieht Martí einen wichtigen Grund für Kritik an Marx darin, dass dieser die Entstehung der zukünftigen Ordnung unmittelbar an die Dialektik des Klassenkampfes knüpft. Für Martí stellt die Rekonstruktion der Welt als einer Welt der Freiheit und der Gerechtigkeit eine Aufgabe dar, deren konkrete Verwirklichung in gelungener Form einen ganz anderen Impetus als den braucht, der für den Sturz der alten Gestalt der Welt nötig war. Die neue Gesellschaft soll nach Martí ihre Wurzeln doch nicht in den alten Menschen schlagen, der für ihn der Mensch der Dialektik des Klassenkampfes ist. Im Gegenteil, die Konstruktion der neuen Gestalt der Welt soll schon die Aufgabe eines neuen, transformierten Menschen sein.

Martís Einwand gegen Marx soll allerdings nicht so verstanden werden, als würde er damit die historische Notwendigkeit des Klassenkampfes einfach negieren wollen. Seine Argumentation – wie bereits angedeutet – geht vielmehr dahin, bei Anerkennung der historischen Funktion des Klassenkampfes doch zu zeigen, dass diese Perspektive des Antagonismus ein Moment ist, das gleichzeitig mit dem Sturz der alten Ordnung zugrunde gehen soll. Der Anblick versammelter Arbeiter, die sich für das Programm von Marx begeistern, ruft deshalb bei Martí diese für den hier erörterten Aspekt äußerst aufschlussreiche Überlegung hervor: »...aber nein, es sind noch nicht diese großzügigen, aber ungeduldigen und von Zorn geprägten Menschen diejenigen, die das Fundament der neuen Welt legen werden: Sie sind der Antrieb, und sie kommen gerade zur rechten Zeit, wie die Stimme des Gewissens, wenn dieses einschlafen will; doch der Stahl des Sporns eignet sich nicht gut zum Hammer der Gründungsstunde.«

Der Dissens mit Marx in diesem Punkt, der für Martí von entscheidender Bedeutung für das Gelingen des Programms der radikalen Veränderung der Welt war, ist meines Erachtens der Grund dafür gewesen, dass Martí sich nicht intensiver mit dem marxistischen Sozialismus bzw. mit dem Werk von Marx beschäftigte,
zumal seitens Martís im Hintergrund des Dissenses die Sorge um die friedliche demokratische Entwicklung der jungen Nationen Lateinamerikas stand. Für ihn war die Theorie des Klassenkampfes keine konstruktive Perspektive für die Zukunft dieser Länder.

Um ein analoges Beispiel dafür einzuführen, dass die gleiche Theorie nicht automatisch zur gleichen kruden Selbstermächtigung führt, wie bei Toxic Guevara und den Castros: die "Klassengesellschaft" erkennt auch die "Emanzipatorische Linke" in Deutschland an, allerdings macht sie keine faulen Kompromisse bezüglich der Meinungsfreiheit und der notwendigen demokratischen Prozesse und Normen, die es braucht, um Regierungen durch die Regierten formal zu legitimieren. Sie hält sie für obligatorisch, um einen Diskurs unter "Gleichen" ohne Vorbedingungen überhaupt zu ermöglichen. Ein Ausschluss Andersdenkender ist dort keine Option. Die Ema.Li nimmt quasi in Kauf, dass eine freie Willensbildung auch dazu führen kann, dass sich ihre Weltsicht im fairen demokratischen Wettstreit um Lebensanschauungen nicht durchsetzt, weil sie mit ihren Ideen möglicherweise nicht durchdingen und überzeugen können. Es gibt keinen natürlichen unbedingten Anspruch auf einen Schutz nur irgendeiner Ideologie, schon gar keiner totalitär ausgestalteten, wenn sie die Menschen nicht mehr tragen. Wenn sich Menschen vor jeder Legislaturperiode in einem freien und fairen Wettbewerb verschiedener Kandidaten und Parteien mit ebenso verschiedenen Ideen immer wieder für den Sozialismus in Form ihrer Vertreter entscheiden, dann ist das perfekt gelebte Demokratie. Alles andere ist es nicht.

Was ich damit sagen will ist, dass Martí kein Selbstverständnis eines aufgezwungenen unbedingten Sozialismus / Marxismus hatte, er teilte lediglich Marx' theoretische Analyse, nicht aber eine unbedingte dogmatische Durchsetzung gegen alle Widerstände, sondern einen versöhnlichen demokratischen Ansatz mit einem Diskurs, der "seine Gewinner" nicht schon vorher kennt. In seiner scheu vor Aggression und Hass wird deutlich, dass er eher auf Interessenausgleich orientieren würde als auf z.B. gewaltsame Auseinandersetzungen oder Unterdrückung ausgelöst durch verschiedene Ansichten innerhalb einer Gesellschaft. Es gibt noch mehr Hinweise darauf, dass Martí die Freiheit des Individuums und die Freiheit der Rede nie in Frage gestellt hat, wie es die kubanische Diktatur seit Jahrzehnten tut, aber ich werde hier mein zeitliches Engagement beschränkt halten.

Nun konnte er ja noch nicht wissen - oder zumindest nach dem von dir empfohlenen Autor hat er es wohl nicht in Betracht gezogen - dass es auch nach 1959 weiter Anhänger der alten und somit Gegner der neuen Ordnung gab, vor der die Revolution geschützt werden musste.
Keine politische Idee in dieser Welt hat ein Recht darauf, nicht in Frage gestellt zu werden. Castro hatte anfänglich noch ein Bekenntnis zur Verfassung von 1940 mit all ihren Freiheiten, die er bei jeder Gelegenheit und besorgten Nachfragen wiederherzustellen gelobte. Das war auch der gemeinsame Nenner unter den Kämpfern, unter denen es auch viele Liberale gab. Es spielt für die Bewertung von Martís Menschenbild und Freiheitsbegriff keinerlei Rolle, ob irgendwer zu irgendeiner Zeit die Revolution in Frage stellt / stellen könnte, denn es ist grundsätzlich jederzeit davon auszugehen, dass Menschen aus unterschiedlichsten Motiven heraus alles Mögliche immer wieder in Frage stellen. Es ist sogar notwendig, dass das Menschen tun.

Ich weiss schon, dass das nicht deinem Begriff von Freiheit entspricht, aber den kannst du nun mal nicht so ohne Weiteres auf Jose Marti projezieren, der ja schon 1895 im Kampf gegen Fremdherrschaft gestorben ist und sich vor allem auch bereits deutlich gegen den von ihm erkannten US-Imperialismus ausgesprochen hat, der nicht die versprochene Freiheit sondern die nächste koloniale Abhängigkeit für Kuba gebracht hat.
Das wirft nun überhaupt nichts in die Waagschale, wenn es um seinen Freiheitsbegriff geht. Ich projiziere nicht aus meiner Wunschvorstellung heraus, sondern ziehe Schlüsse aus dem, was ich in und zwischen seinen Zeilen herausgelesen habe. So leichtfertig wie du faule Kompromisse diesbezüglich machst, scheint dieser Begriff bei dir unter die Räder gekommen zu sein (hattest du je einen?). Oder müssten wir erst einmal definieren, wovon hier gesprochen wird? Ich messe den Freiheitsbegriff anderer an dem Freiheitsbegriff, den ich kenne und für normal halte und fange da an, dass der Mensch sich zunächst erst einmal selbst gehört. Darauf aufbauend kommen Ansprüche anderer ins Spiel die das Leben für einen selbst geringstmöglich einschränken können.
 
Doch. Genauso steht es ja sogar in der von dir hier zitierten Stelle: Klassenkampf ist notwendig bis zum Erreichen einer neuen Gesellschaft. Den Dissens sieht der Autor doch erst beim weiteren Aufbau.
Um ein analoges Beispiel dafür einzuführen
Dein "analoges Beispiel" hinkt insofern, dass die von dir angeführte emanzipatorische Linke sich wohl eine Theorie zurechtgelegt hat, aber noch nie vor der praktischen Aufgabe stand, eine von ihr unter großen Opfern erkämpfte Errungenschaft gegen so entschlossene äussere und innere Feinde verteidigen zu müssen.
einen versöhnlichen demokratischen Ansatz
Der weder 1895 und noch viel weniger in der Schweinebucht zählbaren Erfolg gebracht hätte.
Das wirft nun überhaupt nichts in die Waagschale, wenn es um seinen Freiheitsbegriff geht. Ich projiziere nicht aus meiner Wunschvorstellung heraus, sondern ziehe Schlüsse aus dem, was ich in und zwischen seinen Zeilen herausgelesen habe.
Wie Marti sich nach der Unabhängigkeit positioniert hätte, ist und bleibt reine Spekulation, mit der du hier deine Sicht auf die aktuelle kubanische Gesellschaft untermauern willst. Ich sage nicht, dass du damit der einzige bist.
Ich messe den Freiheitsbegriff anderer an dem Freiheitsbegriff, den ich kenne und für normal halte und fange da an, dass der Mensch sich zunächst erst einmal selbst gehört.
Das ist in einem Zusammenleben mit anderen doch gar nicht uneingeschränkt möglich.
 
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