Nun ja:
Der Rubel werde "künstlich" gestärkt durch eine ganze Reihe von Maßnahmen, darunter auch Beschränkungen des Devisenverkehrs durch die Zentralbank.
So kann die Russische Zentralbank natürlich den Rubelkurs mit Korrekturmaßnahmen beeinflussen. Hat eine Zinserhöhung stattgefunden?
Desweiteren ist ja bekannt, dass die Devisen, die der Staat in EUR und Dollar hält, und das in immenser Höhe, nun seit Beginn der Sanktionen eingefroren sind. Das heißt, Russland kann auch an den Finanzmärkten keine Devisengeschäfte mit beiden Währungen tätigen.
Dieses Einfrieren von Devisenkonten durch die EU und die USA kann natürlich auch nach hinten losgehen, heißt: Die Binnennachfrage nach Rubeln wird größer, die Folge ist natürlich, dass der Kurs steigt. Nur von wem werden Rubel hauptsächlich nachgefragt? Ich weiß nicht, wie Oligarchen gerade agieren.
Hier geht aber etwas nicht auf:
Den Menschen in Russland nutzt auf jeden Fall ein starker Rubelkurs nicht viel.
Ein starker Rubel nützt also vielen Verbrauchern nichts, weil alles teurer ist. Er hilft aber vor allem der russischen Führung, die Inflation in Grenzen zu halten, damit Waren nicht noch teurer werden.
Ach so, so zu verstehen, ja dann bitte dazuschreiben: Alles IST teurer, weil die Preise für russische Importe natürlich steigen, oft gar nicht getätigt werden können? Denn schließlich finden Zinserhöhungen vor allem deshalb statt, um die Stabilität einer Währung zu gewährleisten - wie derzeit auch die US-Fed-Zinserhöhungen, um so die Binneninflation einzudämmen, also die inländische Kaufkraft zu stärken. Es sollte sich also im Inland grundsätzlich positiv auch auf das Preisniveau auswirken. Nach dem hier Geschriebenen ist das nicht der Fall. Das wird dann wohl mit dem grundsätzlichem Mangel in der (ausländischen) Güterversorgung, dem generellen Embargo zu tun haben.
Aber eins scheint deutlich: Die Russische Zentralbank und ihre Chefin haben es wohl für notwendig erachtet, aus den Erdölexporten, die manche Länder demnächst oder bereits mit Rubeln bezahlen, höhere Einnahmen zu generieren.
Hier ist nicht klar, welche Rolle die russische Oligarchie an den Finanzmärkten spielt. Immerhin aber spiegeln Finanzmärkte nur bedingt die Realwirtschaft wieder.
Alles sehr intrasparent.
Ich finde das merkwürdig ungereimt und es fehlt im Artikel des zdf an Infos. Auf jeden Fall scheint die Zentralbankpolitik entscheidend zu sein.
So meine Interpretation. Die Kommentare unter dem Tweet sind interessant.