das ist eine Ebene, die ich in meinem vorigen Beitrag nur beiläufig ansprach: Du wirst zu häufig persönlich. Bitte argumentiere, kritisiere den Gegenstand, aber nicht die Person. Das ist im Grunde überall, wo sachlich diskutiert wird, ein NoGo !!!
Tut mir leid, aber das sehe ich in diesem Fall etwas anders. Du setzt ja voraus, dass es hier eine sachliche Diskussion gegeben hätte. Gab es nicht! Nun ist der Thread auch ziemlich zerpflückt und es ist so kaum noch nachvollziehbar, wie er sich überhaupt dahin entwickelt hat wo er jetzt steht. Selbstverständlich kritisiere ich auch Personen für ihren Diskussionsstil, wenn ich mich daran störe und wenn ich sie für ursächlich dafür halte, dass man keine Basis findet. Die ganzen Schlagabtausche hier zeugen von überheblicher Süffisanz und Zynismus
Im Detail geht es bei Freund "Naseweis" um seine immer gleiche Behauptung, dass ich nichts erklärt hätte, obwohl ich an anderer Stelle ziemlich klar und deutlich auf die systemisch begründeten Glaubwürdigkeitsprobleme des kubanischen Justizsystems und die politischen Interessenkonflikte hingewiesen habe, die sowohl die Urteile, als auch die Verfahren in Frage stellen. Aber diese Hinweise immer wieder zu ignorieren, nicht anerkennen zu wollen, dass ich sie überhaupt je geschrieben habe und sie ein nachvollziehbarer Aspekt sein könnten, zumindest wenn man davon ausgeht, dass jemand klar denken kann und um Sinn und Zweck einer notwendigen Gewaltenteilung und deren Vorzügen weiß, lässt mich nur auf Ignoranz und Renitenz schließen. Man kann immer wieder alles vom Tisch wischen, was einem einer da so hinpackt und so tun, als hätte es das nie gegeben. Aber dann werde ich eben auch persönlich.
Es ärgert mich auch, weil deine Art zu argumentieren, den aktuellen Gepflogenheiten sehr entgegenkommt. Behaupten, den Gegner persönlich dämonisieren, nicht argumentieren. Gehört das auch zum Generationenkonflikt (in dem ich mich nicht so recht verorten kann) - oder ist das die neudeutsche Sprech?
Behaupten? Nicht argumentieren? Es kann ja sein, dass ich hier mit den Threads ein wenig durcheinander komme und die Impulse aus diesen hier in einigen Antworten versehentlich subsummiert habe, weil auch die Threads mittlerweile ziemlich zerpflückt sind und sich einige Zusammenhänge nicht mehr so erschließen lassen.
Nun kann man auch immer wieder die Schwerkraft als "Behauptung" kennzeichnen, weil sie jemand erwähnt und nicht gleichzeitig belegt. So sehe ich das jedenfalls im Falle fehlender Überparteilichkeit von kubanischen Gerichten und kubanischen Staatsmedien. Und wenn mit den Aussagen aus diesen argumentiert wird, dann aber nicht anerkannt wird, dass es die benannten Interessenkonflikte in allen Strukturen gibt, die die offiziellen Aussagen, Verfahren und Urteile in Frage stellen, dann ist das quasi eine Mission Impossible an dieser Stelle weiter zu diskutieren und rechtfertigt den Zeitaufwand nicht.
Keine Ahnung, wie du auf einen Generationskonflikt kommst, ich sehe keinen in diesem Thread.
Nur mal so als Hinweis auf Respekt vor anderen, die (hoffentlich) einen Teufel tun würden, dir statt mit - mehr oder weniger guten Argumenten - mit persönlichen Angriffen zu kommen.
Ich sehe ein, dass persönliche Angriffe keine Basis sein können, im Eifer des Gefechts aber leider vorkommen. Ich will auch nicht unter den Tisch fallen lassen, dass ich hier mehr oder weniger verschlüsselt nicht minder Angriffe erfahren habe. Man kann sich auch ein wenig robust machen. Ignoranz und Renitenz vorzuwerfen, halte ich für meine Begriffe durchaus für in Ordnung, wenn sich dieser Schluss aufdrängt. Und die Reißleine zu ziehen und sich mit jemand bestimmtes nur noch eingeschränkt auseinanderzusetzen, ist legitim.
Und hinzu kommt, dass ich eine solche Argumentation besser nachvollziehen kann:
Naja, er ist nicht in der Bringpflicht, da erzeugt man prinzipiell keine echte Angriffsfläche.
Jemandem "en detaille" erklären zu sollen, was mit Mythen und Legenden gemeint wären, auch nachdem man auf die kubanische Geschichtsschreibung und die in den Lebensalltag eingeflochtenen kultischen Affirmationshandlungen und Indoktrinationen rund um die Revolution und den Führungskult von Partei und deren verblichenen bzw. noch nicht verblichenen Führern verwiesen hat, das soll nicht ausreichend für jemanden sein, der Kuba seit Jahren kennen will und für den demzufolge auch diese Aspekte und die Diskussionen darum nicht neu sind? Ich werde die Randparameter nicht zum Kernthema machen, am Ende landen wir nur im Kleinklein und den Verzettelungen um diese und verlieren vollständig den Fokus. Ende vom Lied wäre, sich kleinteilig an der Nase herumführen zu lassen. Das ist für mich in diesem Thema absehbar und ich bediene es deshalb auch nicht.