Ja, so macht jeder seine Erfahrungen. Komme gerade aus einem dreiwöchigen Familienbesuch zurück. Anfang diesen Jahres hatte ich darum gebeten, dass ein Zaun gezogen wird. Habe dem Vater meiner Freundin 80 EUR da gelassen zu Anschaffung des Drahts.
Als ich jetzt angekommen bin sind von den 200m Zaun gerade die Hälfte fertiggestellt. Ein Nachbar (Onkel der Tochter meiner Freundin) hat den Auftrag übernommen.
Nach 14 Tagen habe ich mich gefragt, wie es weiter gehen soll? Der Draht war da aber die Arbeit ruhte still.
Dann habe ich gefragt, wie viel Lohn er haben möchte? Erst kam er mit der Antwort nicht richtig rüber. Aber ich ließ nicht locker, bis er schließlich meinte, so 500 Pesos, wird er ansetzen.
Okay, ich habe Ihm geantwortet, wenn der Zaun innerhalb der nächsten Woche (7Tage) fertiggestellt wird, bekommt er 3000 Pesos und eine Flasche Rum. Aber nur dann, wenn er innerhalb der Frist fertig wird.
Die ersten zwei Tage ist nichts passiert. Dann lagen auf einmal ein paar Holzpfosten da. Und an nächsten Tag schuftete er wirklich hart. Mit einer Eisenstange trieb er Löcher in den felsigen Boden. Zwei Tage vor Ablauf der Frist war der Zaun fertig. Komplett inclusive zwei Zugängen.
Die richtige Überraschung erfolgte aber erst noch. Mein Freundin erklärte mir er lehne die Bezahlung von 3000 Pesos ab, mit der Begründung dass er sich dafür schäme, soviel Geld innerhalb der Familie anzunehmen. Da stand ich nun. Aber etwas mehr müsse er schon nehmen meinte ich und wir einigten uns auf 700 und die Flasche Rum.
Ich weiß, daß in Kuba andere Verhältnisse herrschen, aber ich hätte vermutlich noch nicht mal die Löcher gebohrt für dieses Geld.
Was mich jedoch am meisten beeindruckt hat. Bis auf den Draht und ein paar Schrauben (die hatte ich mitgebracht) ist der ganze Zaun nur mit Hilfe einer Axt und einer Machete erbaut worden.