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3 Wochen Kuba von West nach Ost mit dem Mietwagen

Martina56

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26 März 2019
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Liebe Kuba Freunde,
Nachdem ich im Vorfeld unserer Reise, die vom 27.2. bis 18.3. stattfand, hier viele nützliche Tipps erhalten habe, möchte ich der Gemeinschaft etwas zurückgeben.
Seit gestern erscheinen in meinem Reiseblog siehe Signatur, regelmäßig neue Beiträge von unseren Erlebnissen auf Kuba.
Ihr seid herzlich eingeladen, im Blog mitzulesen.
Liebe Grüße
Martina
 
Liebe Kuba Freunde,
Nachdem ich im Vorfeld unserer Reise, die vom 27.2. bis 18.3. stattfand, hier viele nützliche Tipps erhalten habe, möchte ich der Gemeinschaft etwas zurückgeben.
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Liebe Grüße
Martina
Hallo Martina,

schön zu lesen, dass Du hier ein paar wertvolle Informationen finden konntest. So ein Forum lebt aber von seinen Besuchern. Das bedeutet, wenn Du deine Tipps nur auf Deiner Seite veröffentlichst und von dieser aber keinen Hinweis auf das Forum gibst, ist der Besucherstrom so wie von Dir gestaltet eine Einbahnstraße.

Generell habe ich nichts gegen themenaffine Links. Wenn diese aber nur in eine Richtung gehen, stimmt das Gleichgewicht nicht mehr. Ich bitte Dich darüber einmal nachzudenken und uns evtl. entsprechend zu erwähnen.
 
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So es geht los. Ich stelle jetzt hier mit und mit meinen Bericht ein.

Im Vorfeld der Reise nach Kuba

Bereits im Frühjahr 2019 fiel die Entscheidung für Kuba. Es war bei uns Jürgens Wunsch. Wir begeistern auch Jing und Berthold für unsere Pläne. Wir werden also zu 4 unterwegs sein.

Ich melde mich in verschiedenen Foren an, lese Reiseberichte, Kuba Reiseführer etc.

Im Juli hole ich Angebote ein. Entschieden haben wir uns dann für aventoura, als Reiseveranstalter.

Auch die Flüge haben wir über aventoura buchen lassen, in weiser Voraussicht.

Wir werden mit dem Mietwagen unterwegs sein, den wir in Havanna übernehmen und im Strandhotel in Guardalavaca wieder abgeben werden.

Während der Rundreise übernachten wir in Casas und die letzten 3 Nächte in einem Strandhotel.

Und jetzt kommt es.

Durch die Problematik mit Condor haben wir den ersten Unsicherheitsfaktor. Denn wir wissen aktuell noch nicht, was Ende Februar sein wird. Doch die Chancen stehen derzeit ganz gut.

Update Ende Januar. Nach der Übernahme sollte jetzt alles glatt laufen.

Das weitaus größere Kopfzerbrechen bereitet uns allerdings die Benzinsituation in Kuba. Derzeit gibt es wohl im Westen keinerlei Einschränkungen, im Osten wohl teilweise schon. Wenn sich die Lage bis März nicht entspannt, werden wir wohl die Reise nicht, wie geplant, antreten können.

Update Ende Januar. Ja, wir fliegen, nehmen einen leeren Benzin Kanister mit, den wir dann am Schluss verschenken werden. So vorsorglich bin ich noch nie zuvor gereist.

Seit dem 14.1. gibt es auch noch Engpässe beim Gas. Das hat Einfluss auf die privaten Haushalte und auf Restaurants, da diese mit Gas kochen.

Anfang der Woche gab es auch noch ein heftiges Erdbeben in der Karibik.

Was wird uns wohl noch alles erwarten?

Ende Februar - Updates

Die Abreise steht nun kurz bevor. Benzinkanister und Fahrrad Ersatzteile für einen jungen Mann in Baracoa sind ebenfalls im Gepäck.

Wir freuen uns alle 4, die einen mehr, die anderen weniger.

In ein paar Wochen melde ich mich wieder mit hoffentlich einem tollen Bericht dieser Reise.


Hasta luego?
 
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Vorwort


Seit einer knappen Woche sind wir 4 Jing & Berthold sowie Jürgen & meine Wenigkeit von unserer 3 wöchigen Kuba Reise zurück.
Ich werde nun mit und mit meine Blogbeiträge einstellen. Eine willkommene Abwechslung in der derzeitigen Situation, in der wir uns alle befinden.
Vorab sei schon einmal angemerkt, dass es eine spannende, erlebnisreiche, anstrengende aber sehr schöne Reise war.

An dieser Stelle auch ein Link zum offiziellen deutschsprachigen Kuba Forum, in dem ich viele Tipps im Vorfeld erhielt.
Zunächst zur Route

Flug von Frankfurt nach Havanna mit Condor in der Premium Class -
Der Flug war sehr angenehm und wir sind in Sichtweite über Grönland geflogen...








3 Nächte Havanna
2 Nächte Vinales
1 Nacht Soroa
1 Nacht Cienfuegos
3 Nächte Trinidad
1 Nacht Camaguey
1 Nacht Santo Domingo
2 Nächte Santiago de Cuba
3 Nächte Baracoa davon eine am Strand in Maguana
3 Nächte an der Playa Esmeralda an der Nordküste in einem Resort
1 Nacht im Flugzeug von Holguin nach Frankfurt


Eigentlich zu viele 1 Nacht Übernachtungen aber das ließ sich nicht anders planen, weil noch arbeitende Mitfahrer dabei waren.
Wir waren mit einem Mietwagen unterwegs, die Straßen sind oder waren teilweise schlecht bis sehr schlecht. Man benötigt noch mehr Zeit als z.B. in Afrika, um von A nach B zu kommen. Ich hatte die Reise im Vorfeld für uns 4 geplant und habe mich beim Fahren und Navigieren mit Berthold abgewechselt.
Sehr positiv war jedoch, dass wir alle Quartiere und den Mietwagen und auch die Flüge über aventoura vorgebucht hatten, um vor Ort nicht noch aktiv werden zu müssen. - Das war sicherlich richtig!


In Kuba gab es auch Corona ab ca. Anfang März, eingeschleppt durch 3 italienische Touristen, die dann gleich mal den Taxifahrer, der sie von Havanna nach Trinidad gefahren hat, angesteckt haben..


Ab 25.3. sind auch in Kuba die Grenzen für Touristen dicht. Bis zum 25.3. werden noch Leute ausgeflogen. Kubaner, die jetzt in's Land kommen, müssen 14 Tage in Quarantäne in ein Krankenhaus.


Somit wünsche ich viel Spass bei der Lektüre meiner folgenden Beiträge über Kuba.
 
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Havanna

27.02.2020

Beide haben wir ein wenig Reisefieber. Jürgen ist schon seit 6.30 Uhr wach. Ich werde kurz vor acht Uhr, jedoch auch vor dem Wecker, wach.

Um kurz vor halb Elf kommen pünktlich Berthold und Jing angefahren. Wir trinken noch einen Espresso, rauchen noch eine Zigarette auf der Terrasse und um 11.00 Uhr sind wir on the road zum Airport in Frankfurt. Trotz ein wenig Stau auf der Großbaustelle auf der A5 sind wir bereits um 12.20 Uhr im P3, wo wir den Terminal Parking nutzen. Wir schaffen es nach einer Weile mit dem zugesandten QR code einzufahren und Berthold findet auch einen genialen Parkplatz, wo sie uns wahrscheinlich keine Dellen ins Auto fahren.


Wir bekommen von der Parkplatz Gesellschaft zwar eine Email mit unserer Parkposition. Diese Info stimmt jedoch nicht mit der tatsächlichen Position überein, sodass Jing sicherheitshalber noch ein Foto macht.


Wir fahren mit dem Aufzug nach unten, besorgen uns einen Gepäck Wagen für 1 Euro, den man nur mit KK bezahlen kann.


Im Terminal 1 angekommen, gehen wir erstmal etwas trinken. Berthold isst auch eine Kleinigkeit. Währenddessen füllen wir unsere Touristen Karten aus, die man zur Einreise nach Kuba benötigt. Die Karte kostet 25 Euro. Wir erhielten unsere mit unseren Reiseunterlagen von aventoura.

Alles ist sehr entspannt. Wir laufen bis in Halle C, wo wir einchecken können. Wir sind die Einzigen am Schalter und werden sehr zuvorkommend an 2 Schaltern parallel bedient.

Und los geht die Reise durch den Airport in Frankfurt zum Gate B44.

Es ist locker 20 Minuten zu laufen. Bei der Passkontrolle geht es schnell, auch an der Sicherheitskontrolle ist nicht die Hölle los.

Wir sollten zwar um 14.30 Uhr am Gate sein aber sie begannen erst nach 15.00 Uhr mit dem Boarding.

Dann kam noch Schnee und Temperaturen um den Gefrierpunkt hinzu, sodass die Tragflächen auch noch vorsorglich enteist werden mussten.


Erst nach gegen 16.20 Uhr starteten wir. Die Route führt nach Norden, an der dänischen Küste entlang über den Süden von Island via Grönland, Kanada, die USA und weiter über Florida nach Havanna. Ein wenig auf den Spuren Hemingways.


Das Platzangebot in der Premium Class ist sehr gut, auch das Essen und das Entertainment Programm lassen keine Wünsche offen.


Um 21.40 Uhr landen wir pünktlich in Havanna. Die Passkontrolle dauert lange. Die Crew drängelt sich noch vor. Wir werden befragt, ob wir vor kurzem in einem Corona Gefährdungsgebiet waren, mehr passiert jedoch nicht.

Danach gibt es noch eine Sicherheitskontrolle, bei der das Handgepäck noch einmal durchleuchtet wird, bevor es zum Gepäckband geht. Die Koffer kommen an zwei unterschiedlichen Bändern an, sodass man an beiden Bändern auf die Suche nach dem Gepäck gehen muss. Es kommt jedoch alles an.

Durch den Zoll kommen wir zügig - ohne weitere Kontrolle. Lediglich aus ausgefüllte Zollformular, das im Flugzeug ausgegeben wurde wird einbehalten.

Vor der Tür halten wir Ausschau nach unserem Fahrer... es steht keiner da mit einem Aventoura Schild oder mit unseren Namen.

Ich hole erstmal Geld am Automaten mit meiner Visa Card von der DKB. Berthold versucht ebenfalls Geld zu ziehen, doch dazu später mehr.

Dann kommen verschiedene Leute auf uns zu und fragen, wo wir hin wollen. Plötzlich taucht, wie aus dem Nichts, unser Fahrer auf, doch jetzt sind Berthold und Jing verschwunden. Da der Vorplatz mittlerweile fast leer ist, finde ich sie am Eingang zum Flughafen.


So werden wir in ca. 20 Minuten durch das nächtliche Havanna zu unserer Unterkunft, der Villa Vedado gefahren, wo wir um kurz vor Mitternacht ankommen und die Zimmer Vinales und Trinidad beziehen.

Nach einem Bierchen und einer Zigarette auf der Terrasse im Schaukelstuhl, geht es in's Bett.

28.02.2020 - auf Stadtrundgang in Havanna


Schon um 2 Uhr klingelt der Handy Wecker. Ich hatte vergessen, die korrekte Zeitzone einzustellen.
Trotzdem werde ich bereits um 6.30 Uhr vor dem Wecker wach, sortiere mal ein wenig unser Gepäck und stelle dabei fest, dass meine Kreditkarte von der DKB fehlt.
Vermutlich hatte ich sie vor lauter Aufregung und Übermüdung im Automaten stecken gelassen. Und das war wohl der Grund, warum bei Berthold der Automat nicht mehr funktionierte. Ich bitte meinen Sohn, die Karte vorsorglich sperren zu lassen. Gut, dass ich hier in der Villa 3 Stunden WIFI habe.

Das Hotel Villa Vedado ist super schön, eine alte umgebaute Villa, mit nur wenigen Zimmern. Das Frühstück ist ebenfalls gut, als Buffet angerichtet und Eierspeisen werden auf Wunsch frisch zubereitet.
Noch ein kleines Intermezzo: Beim Duschen kommt bei mir heute Morgen kein warmes Wasser, am Waschbecken schon, dafür habe ich da den Hebel in der Hand! - Willkommen in Kuba!

Um 10.00 Uhr kommt ein Taxi, das uns zum Aventoura Büro im Bacardi Haus in Havanna bringt, wo wir eine Stadtführung für 11.00 Uhr gebucht haben.
Wir haben Glück dass unsere Reiseführerin Sananda, die sehr gut Deutsch spricht, auch früher da ist und bereits auf uns wartet. So starten wir unsere Stadterkundung von Havanna schon früher.
Es ist ein wenig bewölkt und auch kühl um die 20 Grad. Eine Kaltfront aus Florida macht gerade in Havanna Station. Aber für eine Stadtbesichtigung das ideale Wetter.
Das Licht lässt nicht ganz so stimmungsvolle Bilder entstehen aber die Temperatur hat ohne Zweifel ihre Vorteile.

Und, was soll ich sagen? Die Stadt verbreitet eine tolle Stimmung. Die Kontraste zwischen den renovierten Kolonialbauten und den verfallenen Gebäuden ist extrem.

Im Hotel Sevilla machen wir eine kurze Pause. Dort haben auch früher die Mafia Bosse gewohnt!

Wir laufen eine schöne Runde durch den alten Teil von Havanna Vieja, dann durch den neueren Teil.
Zwischendurch erstehen wir ein paar Etecsa Rubbelkarten, das Stück für einen CuC. Damit kann man an den öffentlichen WIFI Plätzen und teilweise auch in den Casas, eine Stunde in's Internet.
Sehr interessant fand ich die Straßenzüge, wo u.a. auch die Läden sind, in denen die Kubaner noch mit Lebensmittelmarken einkaufen können.
Viel zu kaufen gibt es hier nicht. Die Regale sind überwiegend leer.
Mehr gibt es dann schon in den privaten Verkaufsständen, entweder aus dem vergitterten Fenster raus oder einfach ein mobiler Marktstand mit köstlichen Früchten wo Jing natürlich gleich zuschlägt. Also an tropischen Früchten hat es uns auf dieser Reise niemals gemangelt.

Auch die Oldtimer werden hier ausgiebigst gepflegt und poliert...

Sehr viel wird für ältere Menschen und Kinder geboten, z.B. gibt es eine Art "Altentreff" wo die älteren Mitbürger auch Essen abholen können oder sich einfach dort treffen können und sich mit Gleichgesinnten unterhalten können.
Wir trafen diesen Kubaner, der in Ostberlin gelebt und gearbeitet hat und der uns ein Lied gesungen hat! Ich habe es auf Video, kann ich aber hier nicht hochladen.

Wir laufen an einem Kinderheim vorbei für Kinder, die nicht korrekt von ihren Eltern erzogen werden können. Hier ist der Träger die Kirche und der Staat finanziert die Kosten. Und hier gibt es sogar eine Babyklappe.

Der Sozialismus hat manchmal auch seine Vorteile.

Während des Rundgangs geht Berthold noch Geld holen in einer Bank. Es wird immer nur eine Person eingelassen und man benötigt den Reisepass.
Wir warten alle vor der Tür. Als Berthold raus kommt, wird plötzlich der Eingang abgesichert, denn es kommt der Geldtransport auf Kubanisch. 4 bewaffnete Beamte in Uniform kommen aus der Bank, laufen im Gänsemarsch an uns vorbei. Der 2te hat eine Art Wäschesack über die Schulter gelegt. - Geldtransport à la Cubano! Ich habe mich nicht getraut die Szene zu fotografieren. Aber die werde ich niemals vergessen!


Wir laufen auch runter zum Hafen. Am Kreuzfahrt Terminal herrscht gähnende Leere. Abends liegt dann die MS Berlin am Quai.
Wir nehmen mit Samanda an der Plaza Vieja noch einen Drink, verabschieden uns von unserer Reiseführerin mit einem guten Trinkgeld und sie bringt uns zum Fähranleger, wo wir rüber nach El Morro übersetzen können. Das kostet für uns 4 lediglich 1 CUC.

Berthold lässt sich von einem "falschen" Reiseführer ansprechen, der uns dann aus freien Stücken über das gesamte Festungsgelände führt.

Wir bedanken uns bei ihm mit 4 CUC und einem Kugelschreiber. Er war zufrieden.
Wieder zurück in Havanna laufen wir am Hafen entlang und gehen im Club Nautico recht lecker zum Abendessen. (64 CUC zu Viert mit Getränken - da kann man nicht meckern).

Nachdem es für uns heute ein langer, interessanter und schrittreicher Tag war, steigen wir um 20.30 Uhr in ein Oldtimer Taxi, das uns für 10 CUC die 5 Km wieder zurück zur Villa Vedado fährt.
Wir fallen regelrecht in unsere Betten.
 
29.02.2020 - wir erkunden den Stadtteil Havanna Vedado
Nach dem wieder entspannten Frühstück geht es zu Fuß zum Plaza de la Revolution und zum Marti Denkmal. Dort fahren wir auch hoch auf den Turm für 3 CUC pro Person.

Nach der ausgiebigen Besichtigung und Fotos in alle Richtungen von Havanna von oben, entscheiden wir uns, mit 2 Bici Taxis, zurück in Richtung Malecon zu fahren.

Wir stellen uns auf harte Verhandlungen ein und unsere Schmerzgrenze liegt bei 5-6 Cuc pro Bici. Da wir bisher für Stadtfahrten immer 10 CUC bezahlt hatten.
Wir kommen bei den Bici Taxis an und fragen, was es kostet bis zum Hotel Habana Libre. Der Fahrer sagt, dass sie nach Taximeter fahren und wir besteigen 2 der Bicis.
Bei dem von Berthold und Jing wird erstmal fleißig herumgeschraubt. Man bekommt es nicht hin und sie werden in ein anderes gesetzt.

Los geht die Fahrt über die breiten Boulevards in Vedado. Nach ca. 10 Minuten Fahrt kommen wir am Hotel Habana Libre an, unser Fahrer drückt auf die Uhr und diese zeigt 25 an!! Ich frage den Fahrer, ob das 25 CUP seien und halte ihm einen 1 CUC Schein hin. Er verneint und sagt, dass es CUC seien. Das nennen also die Bici Fahrer in Havanna Taxameter.
Bei dem Bici von Berthold und Jing ist die Uhr kaputt. Doch deren Fahrer verlangt auch 25 CUC. Uns wird erklärt der Preis sei staatlich festgelegt und jede Fahrt koste 25 CUC für eine Stunde. Das wurde jedoch, als wir gefragt haben nicht erklärt. Wir waren ja nur 10 Minuten gefahren.
Einer der Fahrer holt einen Cubaner der uns alles nochmals auf Englisch erklärt.
Ich war wirklich hervorragend vorbereitet auf diese Reise. Ich hatte mich seit Monaten in verschiedenen Foren und FB Gruppen informiert, viele Blogs und Reiseberichte gelesen, mehrere Reiseführer. Und dann sowas.
Schließlich kommt der Portier vom Havanna Libre Hotel und erzählt uns ebenfalls die gleiche Story. Letztendlich kommen wir mit 30 CUC für beide Bicis zusammen weg. Immer noch viel zu viel aber wir wollten die Sache nun noch nicht weiter eskalieren lassen, denn wir waren ja im Urlaub. So hakten wir die Aktion ab unter "Kuba Erfahrungen" und Abzocke hoch 10 ab.

Wir laufen weiter zu Hotel National, direkt oberhalb des Malecon. Dort gibt es erstmal einen Drink zur Beruhigung der Nerven. (2 Mojitos, 1 Bier, 1 Wasser und einen Cafe für 25 CUC!) Ja, da wo Stars und Sternchen absteigen ist es halt etwas teurer.
Dann besichtigen wir noch die Katakomben im Hotelpark und nehmen dann ein Taxi zum Hotel San Alejandro, wo wir unseren Mietwagen abholen müssen. Bei der Taxifahrt verhandeln wir wieder hart und zahlen letztendlich 15 CUC statt die ursprünglich geforderten 25 CUC. Ein älterer Taxifahrer erbarmt sich und fährt uns für den Preis.
Das Hotel wo wir hin müssen liegt etwas außerhalb, sodass mir der Preis einigermaßen gerechtfertigt erschien.
In Havanna hatte ich ständig das Gefühl über den Tisch gezogen zu werden. Schade. Es mag anders sein, wenn man die Sprache besser spricht und versteht.

Wir sind fast 1,5 Stunden vor dem eigentlichen Übergabetermin im Hotel, wo wir das Auto abholen müssen. Das Büro ist jedoch besetzt und der Mitarbeiter spricht ganz gut Englisch, sodass wir bereits um 16.00 Uhr mit einem etwas vermackten aber relativ neuen Peugeot 2008 mit 58500 KM auf der Uhr vom Hof rollen. Leider müssen wir nach ca. 1200 KM zu 60.000er Inspektion. Dazu später mehr.
Wir löhnen 200 CUC Kaution (in bar, es wäre auch mit KK gegangen), 225 CUC Versicherung und 30 CUC für den zweiten Fahrer.
Die Rückführungsgebühr in Höhe von ca. 130 CUC in Guardalavaca können wir erst später bezahlen, was dann mit der Kaution verrechnet werden kann.

Mit dem Mietwagen durch Kuba zu fahren ist also ein teurer Spaß, denn die Mietgebühr lag bei uns bei 85 Euro pro Tag. Zusätzlich habe ich noch eine Mietwagen Zusatzversicherung bei der Hanse Merkur abgeschlossen, die auch nochmals mit 104 Euro zu Buche schlug.

Um 16.00 Uhr rollen wir also vom Hof... Die Offline Karte Maps.me hilft ein wenig bei der Orientierung und um 16.45 Uhr parken wir vor der Villa. Die Angestellte, die jetzt dort ist ist nicht so auf zack und wir entscheiden, das Auto erst Abends in die verschlossene Einfahrt zu stellen.

Wir laufen also nochmals los, um in der Nähe ein Lokal zum Essen zu suchen.
Vorher gibt es aber erst einmal einen Drink. Den haben wir uns doch redlich verdient.
Wir entscheiden uns, für ein privates Restaurant in der Calle 21, namens Balcon del Habano, was wir schließlich auch finden.

Die Karte lässt keine Wünsche offen, die Preise sind europäisch und wir wählen das Menü mit Cocktail, Vorspeise, Hauptgang, Dessert und Café für 21 CUC.
Das Ambiente ist sehr schön, das Publikum gehoben - auch einige Kubaner aber der Service ist miserabel und die Rechnung natürlich recht saftig 98,65 CUC inkl. Service Charge, die freiwillig zahlbar ist. Also schon wieder abgezockt.

Wir laufen zurück zum Hotel, verschicken noch ein paar WhatsApps und um 22.00 Uhr liegen wir in den Federn.

Morgen geht unsere Rundreise los!
 
1.3.2020 Auf nach Vinales

Wir entscheiden uns, nicht die klassische Route über die Autobahn zu fahren sondern entlang der Nordküste nach Westen. Die Route ist zwar von der Straßenqualität nicht gut – dafür aber landschaftlich abwechslungsreich und wunderschön und wir haben ja Zeit und möchten auch etwas aus Kuba mitnehmen, was abseits der Touristenströme liegt. Das kann ich nur empfehlen, wenn man Zeit hat.
Morgens um kurz nach 9.00 Uhr packen wir unseren Kofferraum und bekommen sogar alles verstaut. Inkl. Dem Benzinkanister, den wir von Deutschland leer mitgebracht hatten und einer Tasche mit Fahrradteilen für einen Kubaner in Baracoa, die uns ein Bekannter aus dem Kuba Forum, gebeten hatte mitzunehmen.

Doch erstmal heißt es Tanken und am Malecon werden wir fündig und es gibt auch Especial. Wir füllen also den Tank und den 10 Liter Kanister. Sicher ist sicher.

Wir lassen uns Zeit, machen immer mal wieder kurze Pausen. Die Landschaft ändert sich häufig, Küste, Zuckerrohrfelder, Industrieanlagen... kleine Ortschaften, Pferdekutschen, Ochsenkarren.... die Sonne scheint und wechselt sich vereinzelt mit Wolken ab.

In La Palma machen wir einen etwas längeren Stopp und trinken an einem Imbiss 3 Bier, 1 Wasser und teilen uns eine Pizza (Jing hatte etwas Hunger) und bezahlen dafür 10 CUC. Hier erhalte ich meine ersten PESO als Wechselgeld. So sind wir jetzt auch im Besitz der nationalen Kubanischen Währung, die die Einheimischen verwenden.
Je näher wir nah Vinales kommen, desto grüner wird es. Die wunderscöne bewaldete Karstlandschaft empfängt uns.

Unsere Casa El Fausto finden wir dank Maps.me ebenfalls auf Anhieb.

Wir werden sehr nett empfangen, erhalten sogar einen frisch gepressten Saft zur Begrüßung. Die Zimmer sind auch in Ordnung – was will man mehr.

Wir richten uns häuslich ein und laufen dann in den Ort, um Geld abzuheben und uns auch ein wenig körperlich zu bewegen.

Auf dem Weg in den Ort spricht uns ein junger Mann an, erzählt, dass er Fischer sei und heute Morgen 8 Hummer gefangen habe. Diese werden Jing und mir auch gezeigt. Er bietet uns den Hummer mit Vor- und Nachspeise und allen Beilagen für 12 CUC an.
Wir besprechen das mit unseren Männern und kehren auf dem Rückweg in diesem kleinen privaten Restaurant ein.
Wir sollten unsere Entscheidung nicht bereuen. Wir essen hervorragend, der Service ist gut, das Ambiente ebenfalls und zahlen inkl. Rum als Digestif für uns vier 82 CUC.
Zufrieden gehen wir in unsere Casa, nehmen noch einen Absacker auf unserer Veranda und gehen dann zufrieden ins Bett.
 
2.3. Wir sind auf dem Land
Bereits ab 5.30 Uhr krähen die Hähne und um 6.30 Uhr hält es uns nicht mehr im Bett. Jürgen geht als erster duschen und ich schreibe Tagebuch.
Um 7.30 Uhr sind wir beim Frühstück, was auch recht gut ist. Es gibt immer frisches Obst, Saft, Kaffee, Brot, Käse, Wurst und ein Eiergericht nach Wahl. Das kostet pro Person 5 CUC.
Das Zimmer selbst hat 25 CUC gekostet pro Nacht. Da wir alle Casa Reservierungen von Aventoura hatten vornehmen lassen, kam von Aventoura noch eine Reservierungsgebühr von 10 EUR dazu. So waren wir aber auf der sicheren Seite und mussten nicht noch vor Ort auf Casa Suche gehen.


Um 9.00 Uhr müssen wir im Hotel La Ermita, das hoch auf dem Hügel über Vinales liegt und ca. 1,5 km von unserer Casa entfernt ist. Da wir vermuten, dass die gebuchte Wanderung dort anfängt und wieder aufhört, fahren wir mit dem Auto.
Diese Tatsache stellte sich jedoch als Trugschluss heraus. So nahmen wir nach der Wanderung ein Taxi, dass uns den steilen Berg wieder zurück zu unserem Auto fuhr.
Das Hotel liegt wirklich traumhaft. Die Außenbereiche sehen sehr gut aus. Wie die Zimmer sind, wissen wir nicht. Es ist auf jeden Fall ein staatliches Hotel und die Übernachtungspreise sind relativ hoch. Aber eine schöne Anlage!

Nun zu der Wanderung:
Um 9.00 Uhr treffen wir an der Reception auf unseren Wanderführer Nelson, der uns in perfektem Deutsch begrüßt. Er hatte in der ehemaligen DDR Maschinenbau studiert, konnte jedoch das Studium nach der Wende nicht zu Ende führen. Er fragt uns ob wir genügend Trinkwasser dabei haben und schon geht es los. Er musste ein Jahr vor dem Abschluss wieder zurück nach Kuba. So arbeitet er heute als Guide und Wanderführer. Wir laufen 4 Stunden lang durch wunderschöne Landschaft und Natur. Einen ersten Stopp machen wir im Besucherzentrum des Nationalparks. Dann geht es weiter zu einem jungen Bauern, wo wir sehr anschaulich den Kaffee- und Zuckerrohr-Herstellungsprozess erklärt bekommen.
Nach der Verköstigung eines leckeren frisch gepressten Zuckerrohrdrinks mit oder ohne Rum und einem leckeren Obstteller erstehen wir jeder 500 ml selbst hergestellten Rum und 500 gr. Kaffeebohnen. Dafür bezahlen inkl. der Drinks und des Obstes 30 CUC inkl. Trinkgeld.

Dann ging es weiter zu Leonardo Da Vinci II (der Typ ist im Lonely Planet Kuba abgebildet!), ein Zigarrenproduzent aus der Region. Auch hier bekommen wir den Zigarren-Herstellungsprozess erklärt, dürfen eine Zigarre probieren und kaufen dann jeder 10 Zigarren für 30 CUC.
Ja, auf Kuba gibt es zwar nicht viel zu kaufen aber überall wird probiert an das Geld der Touristen zu kommen.
Da es ja auch mit ein Grund war, die örtliche Bevölkerung zu unterstützen bei dieser Kubareise haben wir das gerne getan. Denn die Bauern dürfen lediglich 10% ihrer Ernte für private Verkäufe behalten. 90 % werden an den Staat verkauft. Man kann sich vorstellen, zu welchem Preis. Auch das ist eine Medaille des Sozialismus.

Wir laufen zurück nach Vinales. Mittlerweile ist es richtig heiß geworden, die Sonne brennt vom Himmel, sodass wir ein Taxi zu unserem Auto nehmen. Nelson organisiert uns ein ein Taxi ud wir dürfen in einem Bel Air fahren. Das Fahrzeug ist 64 Jahre als und fährt noch mit Originalmotor.

Bereits im Beucherzentrum hatte ich mit Jing ausgemacht, dass wir nachmittags zur Cueva San Thomas fahren würden. Angeblich die größte Höhle in Mittelamerika. Die Höhle befindet sich 15 km von Vinales entfernt. Dort melden wir uns zu einer geführten Besichtigung an. Man darf nur mit Guide in die Höhle und bekommt einen Helm mit Lampe gestellt. Die Route hat ca. 1,5 Stunden gedauert, war recht anstrengend, was den Einstieg zur Höhle angeht und man sollte schon trittsicher sein und feste Schuhe anhaben. Die Tour hat uns 15 CUC pro Person gekostet.

Zurück in Vinales holen wir nochmals Geld bei der Bank. Bisher hat Jürgens Mastercard nirgends in Kuba funktioniert. Meine 2 Visakarten, wovon ich ja nur noch eine habe, gehen einwandfrei.

In der Casa duschen wir erstmal ausgiebig und haben noch viel Zeit bis zum Abendessen, was wir heute in der Casa einnehmen werden. Wir haben Fisch bestellt. Da es aber in der Casa kein Bier gibt, gehen wir gegenüber in eine Bar, wo wir unseren ausgiebigen Apéro einnehmen. 5 Mojitos, 1 Limonade sowie 3 Bier, die wir zum Essen mitnehmen, haben 32 CuC gekostet.
Danach genießen wir das sehr gute Abendessen in der Casa El Fausto auf der Veranda und lassen den Abend gemütlich ausklingen.
 
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