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Internet in Kuba und sonstwo auf der Welt

Also nix da mit Youtube, in Ruhe surfen oder Nachrichten gucken. ...Ich kann nicht mal meine Mutti mit Skype anrufen, ich kann meine Geldbussen nicht mit Paypal bezahlen und ich kann kein Buch ueber Amazon bestellen. So macht das Internet kein Spass. Deswegen auch fuer mich - in Kuba gibt's kein Internet!

Ach, Tantaroram, da hast du mir ja so aus dem Herzen gesprochen! Danke, dass mit dir endlich mal hier im Forum jemand ist, der die Realitaet sieht, was das Internet anbelangt.

Und viele der zusaetzlichen, negativen Punkte hab ich noch gar nicht gewusst. aber ich glaube sie dir aufs Wort.

Und deswegen bin ich zwar nicht nach Deutschland zurueckgekehrt (wie du es jetzt gemacht hast), habe aber vorerst mal meinen Wohnsitz von Havanna Cuba nach Cartagena Colombia verlegt.

Und ob ich wieder zurueckziehe nach Havanna, wenn Raúl nun bald gegangen werden wird, das muss ich sehen. Denn in einem anderen Faden hast du ja sehr sehr Unschoenes ueber die Preisentwicklung in Kuba geschrieben. (ich komme darauf noch zurueck).

Nochmals Danke!
 
Ich denke, daß die "Entzugserscheinungen" vom Internet unterschiedlich empfunden werden - abhängig davon, welche Hobbies man sonst noch hat. Allerdings sind die jungen Leute dort eindeutig im Nachteil, was ihre berufliche Entwicklung angeht. Mit "recherchieren" für Schule/Studium geht da nichts... der Wissensdurst wird hier sicher nicht bedient, es gibt kaum interessante Dokus oder "Ratgeber" o.ä. die "paquetes semanales" mit ihren Novelas bringen sie halt auch nicht voran....
...andererseits...durch die "Umstände" sind sie genötigt, die Familienbande gut zu pflegen, gibt ja sonst nichts. Und gerade DAS ist es sehr oft, was unsere "hochzivilisierte" Gesellschaft sucht und offensichtlich dort auch findet: einfach LEBEN im JETZT und das Beste draus machen. Warum hat sonst ein Land wie dieses einen derartigen Touristenzulauf? (jaja, ich denke jetzt nur an die Reisegruppen);)
 
...andererseits...durch die "Umstände" sind sie genötigt, die Familienbande gut zu pflegen, gibt ja sonst nichts.
La Vispa, die Familienbande wuerden die Kubaner allerdings genau so pflegen, wenn sie Zugang zum Breitband Internet haetten. Denn das liegt in ihrer Mentalitet.

Ich kann ja nun vergleichen zwischen Kuba und Kolumbien, weil ich seit geraumer Zeit in Kolumbien lebe. Der Familienzusammenhalt ist in Kolumbien genau so stark, wenn nicht staerker, als in Kuba - und das, obwohl es in Kolumbien Breitbandinternet gibt, schmunzel.

Ich sehe das so, dass der Familenzusammenhalt eher etwas damit zu tun hat, dass die staatliche Fuersorge in diesen lateinamerikanischen Laendern geringer ist, als wir das aus Deutschland kennen. Man ist eben einfach aufeinander angewiesen.

Einen schlimmen Fall habe ich erlebt in Kolumbien und erzaehle ihn mal kurz, um zu fragen, ob das in Kuba auch denkbar waere.

Eine Freundin von mir, eine fleissige Studentin, 23 Jahre alt, Mutter tot, hat einen Vater, der an Schizophrenie erkrankt ist. Immer wenn er einen akuten Schub hatte und in der Klinik mit Medikamenten vollgepumt worden war, bis es wieder "ging", wurde er bei ihr abgeliefert und hat ihr Leben unertraeglich belastet.

Ich hatte ihr dann, mit meiner deutschen Mentalitaet, gesagt, sie solle sich doch einfach weigern, den Vater bei sich aufzunehmen, das wuerde doch ihr ganzes Leben zerstoeren. Und sie wies darauf hin, dass sie GESETZLICH VERPFLICHTET sei, ihn aufzunehmen. Der vater werde mit einem Krankenwagen mit Pfleger zu ihrer Wohnung gebracht. Und dort wuerden die dann solange warten, bis sie aufmacht - obwohl der Vater eine eigenes Haus hat, aber eben alleine nicht leben kann.
 
Das ist hart-die Ärmste! Das weiß ich (noch) nicht, wohin die Kubaner solche Patienten bringen. Es sind ja manchmal kleine Altersheime "im Vorbeifahren" zu sehen - ich nehme an, daß die Lebensqualität sehr weit weg von unserem Standard ist...insofern wundert mich ja, daß du überhaupt in Erwägung ziehst, wieder einmal nach Cuba zu gehen, auch wenn es jemals Internet geben sollte. Man wird ja nicht jünger... wo in Cuba psychisch Kranke eine Unterkunft (oder auch Behandlung?) bekommen, hab ich noch nicht mitbekommen. Dass die Menschen mit Behinderungen verschiedenster Art im Familienverband leben, habe ich gesehen. Da kümmern sich aber mehrere Personen drum und es ist nicht die Last einer Einzelnen. Aber so richtig aus dem schizophrenen Formenkreis? hmmmmo_O
 
Ich hatte ihr dann, mit meiner deutschen Mentalitaet, gesagt, sie solle sich doch einfach weigern, den Vater bei sich aufzunehmen, das wuerde doch ihr ganzes Leben zerstoeren.
ein Vater könne leichter zwölf Kinder ernähren als zwölf Kinder einen
Vater...
wie herzlos...
 
ein Vater könne leichter zwölf Kinder ernähren als zwölf Kinder einen
Vater...
Mit der "Pflege" eines Schizophrenen sind Angehörige oft überfordert und ist auch nicht ganz ungefährlich... was macht eine so junge Frau (auch wenn es die Tochter ist), wenn der Mann wieder "einen Schub" hat, weil die Medikamente nicht mehr wirken oder aus sind? diese Verantwortung gehört auf mehrere Schultern verteilt, meine ich...
 
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