Text vo KuBa
zur info an Insulaner
Kuba
Wie ich mich schäme
Maurer - Maler - Zimmerleute. Sonnengebräunte Gesichter und
weißleinene Mützen, muskulöse Arme, Nacken - gut durchwachsen,
nicht schlecht habt ihr euch in eurer Republik ernährt, man konnte es
sehen. Vierschrötig kamt ihr daher... Als wenn man mit der flachen
Hand ein wenig Staub vom Jackett putzt, fegte die Sowjetarmee die
Stadt rein. Zum Kämpfen hat man nur Lust, wenn man die Ursache
dazu hat, und solche Ursache hattet ihr nicht. Eure schlechten Freunde,
das Gesindel von drüben, strich auf seinen silbernen Fahrrädern durch
die Stadt wie Schwälbchen vor dem Regen. Dann wurden sie
weggefangen. Ihr aber dürft wie gute Kinder um neun Uhr abends
schlafen gehen. Für euch und den Frieden der Welt wachen die
Sowjetarmee und die Kameraden der Deutschen Volkspolizei.
Schämt ihr euch so, wie ich mich schäme?
Da werdet ihr sehr viel und sehr gut mauern und künftig sehr klug
handeln müssen, ehe euch diese Schmach vergessen wird.
Kuba (Kurt Barthel),
Nationalpreisträger, Sekretär des
Schriftstellerverbandes der DDR,
in Neues Deutschland
vom 20. Juni 1953.
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Ich hatte kein silbernes Fahrrad, war nur ein Drahtesel.
Und mit einem Fahrrad konnte man nicht nach Ost-Berlin radeln.
Wusste KuBa nicht.