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Wieviele Remonstrationen wurden 2019 erfolgreich beendet ? - staatlich angeordneter Genehmigungsstopp für Visa ? Wohin geht der Trend ?

DE-CU

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14 Dez. 2019
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Wir haben bereits 5 Urlaubs-Einladungen von Kuba nach Deutschland mit 3 Personen unserer Familie erfolgreich durchgeführt und alle sind wieder vor Visumablauf nach Kuba zurückgekehrt. Unter den gleichen Bedingungen haben wir eine neue Einladung durchgeführt, die nun nach Remonstration abgelehnt wurde. Könnte es sein, daß im Moment wegen der "Flüchtlingskrise" alle Remonstrationen abgelehnt werden ? Oder gibt es andere Gründe z.b. daß es in der deutschen Botschaft Kuba eine neue Botschafterin gibt ? oder: Gut wäre zu wissen ob es im Moment so etwas wie einen staatlich angeordneten Genehmigungsstopp für Visa gibt. Die Begründungen der Ablehnung können m.E. von keinem Kubanern ausgeräumt werden (Nur Ausnahmefälle). Es handelte sich um eine Urlaubseinladung der gleichen Familie.
 
Dazu zu bemerken ist, daß man die offiziell als Urlauber mit allen Papieren und Ansprechpartnern der Einladenden erfassten nicht mit den illegal einwandernden, untergetauchten verwechseln sollte. Die offizielle Statistik der aus Spanien kommenden Einwanderer, die nicht erfasst sind, weil sie sich nicht angemeldet haben oder Asylantrag gestellt haben sondern gleich untergetaucht sind, liegt bei ca 40.000 im Jahr 2018. Illegale Migration: Wen man nicht sieht, den kann man nicht zählen . Angesichts dieser Zahlen fragt man sich woher kommt die Angst der deutschen Botschaft vor kubanischen Touristen. Schon der Visumantrag umfasst alle persönlichen Informationen der Einladenden und Antragsteller. Die Übernahme der Verantwortung der Einladenden sichert ja auch das finanzielle Risiko für das Flugticket ab. Kuba gehört auch nicht zu den Ländern, aus denen man einen Asylantrag stellen kann. Also sollte ein über die Visumzeit hinaus in Deutschland verbliebener Kubaner aufgegriffen werden, wird er einfach auf Kosten der Einladenden zurück geschickt. Die Einladungspapiere haben alle Identifikationsmerkmale. Also kann der Kubaner auch ohne Pass leicht identifiziert werden. Eine Auslandskrankenversicherung ist auch abgeschlossen. Es muss andere Gründe der deutschen Botschaft geben, die ein Urlaubsvisum verhindern ? ? ?
 
Flüchtlingskrise? glaub ich kaum! das hat sich doch längst wieder gelegt! das wär dann eher 2015 und die 1-2 Jahre danach plausibel gewesen. (genau da haben wir ohne Probleme ein Visum bekommen)
...ich kann mir gut vorstellen, dass es mit der neuen Botschafterin zu tun hat... Ja, es scheint manchmal reine Willkür zu sein!
Uns wurde vor ein paar Jahren gesagt "es gibt einen neuen Botschafter, der scheint Besucher-Visa eher rauszugeben"! und es hatte tatsächlich auch beim 1. Versuch geklappt obwohl praktisch alles dagegen sprach...
 
Ovejita Ja ich tendiere auch eher in diese Richtung. Wenn man als Botschafterin (Botschafterin Heidrun Tempel) ein neues Land zu betreuen hat, kann man nicht innerhalb kurzer Zeit die Erfahrungen sammeln, die wir als Kubainsider seit zig Jahren haben. Man geht von den Zahlen auf dem Papier aus und beurteilt erstmal aus der Entfernung und zieht Erfahrungen zu Rate, die man in ganz anderen Ländern und Kulturen gemacht hat. Um keine Fehler zu machen, lehnt man erstmal ab. Ähnlich in der Politik. Zuerst wird vom Schreibtisch aus operiert. Will man dann direkte Erfahrungen sammeln geht es im offiziellen Botschaftsfahrzeug zu geplanten Orten wo man dann nur das sieht, was man sehen soll oder vielleicht etwas provokativ gesagt, was man sehen will. Und dann kommen politische / diplomatische Gründe dazu von denen wir sowieso nichts wissen. Unabhängig davon werden Arbeiten in der Botschaft an Mitarbeiter delegiert, die Ihr Briefing bekommen, die Ihre eigenen Meinungen einfließen lassen oder vielleicht überlastet sind oder ganz persönliche, subjektive Meinungen in Entscheidungen einfließen lassen. Andererseits wäre es m.E. sehr viel leichter zu einer "korrekten" Entscheidung zu kommen wenn man mehr die Einladenden unter die Lupe nimmt und vor allem anhört. Was wir auch nicht kennen, ist die Statistik, wieviele Kubaner sind in den letzten Jahren illegal in Deutschland verblieben. Diese Statistik wird man uns nicht geben wollen. Gibt es einen Trend dieser Fälle nach oben ? Oder ist es vielleicht gar nicht möglich all die Anträge zu bearbeiten und zu beurteilen und man versendet deshalb immer nur die vorgefertigten Standardabsagen. Auf Basis unserer Kommunikation mit der Botschaft, beurteile ich persönlich die Situation so, daß es "mittelfristig ?" wohl nur noch sehr wenige Visa geben wird. Ansatzpunkte für zukünftige Antragstellungen kann ich nicht identifizieren. Wenn die ganze Schreiberei hier im Forum für uns etwas bringen soll, sollte man hier aktuelle Kriterien diskutieren oder konkrete Erfahrungen einbringen. Ich kann, wie oben erwähnt, keine Ansatzpunkte finden. Vielleicht ein anderer ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach dem statistischen Bundesamt:
Lebten 2011 insgesamt / männlich / weiblich : 8.512 / 3.345 / 5.167 Kubaner in Deutschland.
Lebten 2018 insgesamt / männlich / weiblich : 8.435 / 3.640 / 4.795 Kubaner in Deutschland.
Das ist ein Rückgang von ca einem Prozent.

Ein ansteigender Einwanderungstrend von Kuba nach Deutschland ist nicht erkennbar.

Oder gibt es einen hohe Dunkelziffer ?
 
Ich würde das nicht Dunkelziffer nennen, aber nach einigen Jahren bekommt man doch auch bei euch in DE die DE-Staatsbürgerschaft?
Also 'verschieben' sich die Zahlen ja wohl generell je nach aktuellem Anfall als auch nach spezifischen Perioden, die durchaus nicht deckungsgleich sein müssen.
 
Hallo,
von mir da auch noch eine kleine Info: auf jeden Fall scheinen gerade wirklich viele Visa-Anträge abgelehnt zu werden...
hatten 2019 auch eine Ablehnung bekommen, obwohl es um die Geburt unserer Tochter ging.
Festes Arbeitsverhältnis, vollständige Unterlagen etc. waren vorhanden, sogar Bilder unserer beim Termin sechs Tage alten Tochter waren ausgedruckt worden, ebenso war eine intensive Kontaktaufnahme mit der dt. Botschaft von mir vorangegangen...
trotzdem wurde abgelehnt, die Remonstration wurde erst gar nicht angenommen.
Von einem anderen kubanischen Bekannten (da ging es jedoch nur um einen "normalen" Besuch), weiß ich ebenfalls, dass sowohl der erste Versuch als auch die Remonstration abgelehnt wurden. Woran das liegt, weiß ich nicht.
Viele Grüße,
Blanquita
 
Wie lange dauert denn eine solche remonstration bis man eine Antwort erhält?
 
Hallo Uli, Die Remonstration geht schnell. Bei uns innerhalb einiger Wochen. Die Verantwortlichkeit einer Ablehnung liegt nach meinen neuesten Erkenntnissen beim auswärtigen Amt. Irgendwie arbeitet die Botschaft und das auswärtige Amt zusammen. Aber ich vermute die Hauptgründe für Ablehnungen werden vom auswärtigen Amt erzeugt. Ein Botschafter kümmert sich wahrscheinlich um andere Dinge und hat wohl keinen direkten Einfluß darauf bzw. ist wohl eher richtungsweisend. Es liegen Informationen und Beurteilungen beim auswärtigen Amt vor, die wir nicht wissen und uns auch nicht gesagt werden. Deshalb tappen wir im Dunkeln und stochern im Nebel. Alle angeführten Gründe werden von keinem Kubaner vollständig erfüllt. Über die wahren Gründe für die Angst des auswärtigen Amts vor kubanischen Urlaubern könnte man erfolgreich spekulieren aber hilft das weiter ?
 
Ich würde das nicht Dunkelziffer nennen, aber nach einigen Jahren bekommt man doch auch bei euch in DE die DE-Staatsbürgerschaft?
Also 'verschieben' sich die Zahlen ja wohl generell je nach aktuellem Anfall als auch nach spezifischen Perioden, die durchaus nicht deckungsgleich sein müssen.
OK aber selbst wenn die Kubaner den deutschen Pass bekommen, fallen die doch nicht aus der Statistik raus. Oder ??? Man spricht ja auch immer von Migrationshintergrund. Ich vermute eher, es ist tatsächlich rückläufig und die Zahl der Kubaner, die ins Land kommen und die, die es verlassen hält sich die Waage.
 
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