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Trekking im Humboldt-Nationalpark

Chris

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26 Juni 2011
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Ort
Habana Vieja, Ciudad De La Habana, Cuba, Cuba
Reisebericht zu einer Prospektionsreise durch den Humboldt-Nationalpark:

Kurzfristig war von CITMA Guantanamo der Termin der Prospektion vom 11.03. auf den 13.03. verlegt worden, Treffpunkt war in Guantanamo das relativ neue kleine Kolonial-Hotel Marti im Stadtzentrum wo ich am Nachmittag des 13.03. eintraf und auf eine Delegierte des MINTUR und der örtlichen CITMA-Behörde stiess.
Die Cubanacan-Kollegen wollten am selben Abend anreisen, kamen aber erst nachts, sodass keine Zeit blieb vorab den Ablauf mit allen Teilnehmern zusammen genauer zu besprechen.

Donnerstag 14.03.:
Anfahrt zum Humboldtpark mit Jeep CITMA: 09:00am – 10:30am
Beginn der Wanderung bis Ojito de Agua (ca. 10km): 10:30 – 16:00pm


Eine kurze Besprechung fand am 14.03. frühmorgends vor dem Aufbruch Richtung Nationalpark statt. Für die Fahrt zum Park war vom MINTUR und CITMA Gtmo ein moderner Jeep angemietet worden, der leider schon am Beginn der Einfahrt in den Park Schwierigkeiten mit der Piste und Flussdurchfahrten hatte. Dies führte dazu, dass wir früher als geplant (und bei der Gruppe vorgesehen) loswandern mussten bis wir zum Örtchen Riito kamen, wo die eigentliche Wanderung beginnen soll. Es wurde besprochen, dass für die Gruppe die Anfahrt mit LKW erfolgen soll, die keine Probleme mit der Strecke haben. Im Ort Riito soll dann bei der Gruppenankunft eine kurze Präsentation zum Humboldt-Park und zum Ablauf des 4-tägigen Trekkings erfolgen. Von Riito aus wanderten wir ca. 1 h weiter bis zur ersten Parkstation im Park „Ojito de Agua“, wo wir auch übernachteten. Bei der Gruppe ist hier das Mittagessen vorgesehen. Am Nachmittag wurde von uns eine Rundwanderung in die nähere Umgebung zum „La Torre“ durchgeführt, einem momentan baufälligen Observationsturm mit herrlicher Aussicht. Mit den lokalen Arbeitern wurde besprochen diesen Turm bis zur Gruppenankunft in Stand zu setzen.

Freitag 15.03.:
Wanderung Ojito de Agua – La Melba (ca. 38km): 08:00am – 20:00pm

Die Wanderung die wir am Freitag durchführten wird im Prinzip von der Gruppe in zwei Tagesabschnitten gelaufen! Zu berücksichtigen war für uns, dass die Wege seit geraumer Zeit wohl nicht genutzt worden waren und es daher bei unserer Prospektion oft zu Verzögerungen kam wenn mit Machete und Motorsäge der Weg erst frei gemacht werden musste. Bis zur Gruppenankunft sollte der Weg jedoch in gutem Zustand sein und die Wanderabschnitte daher für die Gruppe nicht so lange wie während unserer Prospektion. Der Weg führte im ersten Abschnitt über die Bergrücken des „Loma El Mulo“, entlang kleiner Flussläufe bis zum „Boca de Piloto“ (Zusammentreffen der Flüsse Piloto und Jaguani, wo die erste Gruppenübernachtung in Zelten vorgesehen ist. Wir waren dort wegen der vorher beschriebenen Probleme erst am frühen Nachmittag nach ca. 6 stündiger Wanderung, bei der Gruppe sollte das in 4 Stunden zu schaffen sein, so dass die tägliche Wanderzeit die vorgegebenen 5-6 Stunden nicht überschritten wird! Danach ging es weiter ins Zentrum des Parkes, zuerst ca. 3-4 Stunden auf Waldwegen die immer wieder herrliche Aussichten auf den Rio Jaguani und die umliegenden Berge zulassen. Danach kommt man nach Mina de Mercedita, früher ein Arbeitercamp zum Chrrom-Abbau. Hier beginnt eine Strasse (eher Piste) die an einigen Gehöften vorbei nach La Melba (300 Einwohner) führt, wo sich ein kleines Informationszentrum der Parkbehörden befindet. Hier trafen wir erst nach Einbruch der Dunkelheit ein, bei der Gruppe sollte dies aber kein Problem sein, da diese ja nur ab Boca de Piloto bis hierhin wandern!
Wir übernachteten im Besucherzentrum, das ist so auch für die Gruppen vorgesehen. Wir werden hier mit der Gruppe ein Spanferkelessen mit anschliessender Fiesta mit den Bewohnern durchführern, die Guides haben sich die nortwendigen Kontakte hierzu besorgt. Das könnte ein Highlight für die Gruppe werden! Nach Ankunft hatten wir Gelegenheit mit dem zuständigen CITMA-Chef Gerardo vor Ort zu sprechen um die weitere Route des Trekkings zu besprechen. Dabei stellte sich heraus, dass CITMA und MINTUR Gtmo für uns und die Gruppen die Route entlang des Rio Jaguani bis zum Toa freigegeben hatte. Wir hatten eigtl. die nördliche Route zum Balcon de Iberia und der Bahia de Taco beantragt und waren daher „not so amused“! Dieses negative Gefühl steigerte sich noch als uns gesagt wurde, dass es bis zum geplanten Camp am Zusammenfluss von jaguani und Toa ca. 25 km wären und der Fluss Jaguani 32 (!) x durchquert werden müsste! Zu Fuss! Die Route Richtung Balcon de Iberia wurde uns von Gerardo bestätigt gibt es, aber es läge ihm momentan noch keine Genehmigung für uns vor diese abzuwandern. Wir beschlossen daher die für uns geplante Route am Jaguani entlang durchzuführen und auf ihre „Machbarkeit“ für Gruppen zu testen.

Samstag 16.03.:
Wanderung La Melba – Boca de Jaguani (ca. 30km): 08:00am – 20:00pm

Diese Route wurde wie schon am Vorabend geahnt zum Fiasko. Wir benötigten bis zum geplanten Camp-Gelände gute 10 Stunden, Flussdurchquerungen und klettern über die Geröllhalden des Jaguani sind nur am Anfang schön, nach 1-2 Stunden wird es zum Kampf gegen den inneren Schweinehund und mögliche Verletzungen! Relativ schnell war klar, dass wir diese Route nicht mit der Gruppe würden machen können aber für unsere Prospektionsgruppe gab es da leider keine Alternative! Eigentlich war ja geplant gewesen, dass man uns an einem Punkt ca. 10 km hinter dem Camp-Gelände nahe der Via Mulata mit Jeeps abholen sollte aber soweit kamen wir gar nicht. Kurz nach Erreichen des Campgeländes und ca. 8 km vor dem Wartepunkt der Jeeps war es stockdunkel und wir hatten Glück auf ein abgelegenes Gehöft zu stossen. Die Herzlichkeit der Familie die dort mit ihren 3 Kindern lebt hat uns absolut positiv überrascht und „das Grauen“ des abgelaufenen Tages vergessen lassen. Wir (5 Personen!) wurden kurzerhand ins Schlafzimmer der Familie einquartiert und man hat uns ein zwar einfaches, aber hervorragendes Abendessen Congris, Jamonada, Yucca, Boniato) gemacht!
Die Hotelübernachtung im El Castillo und das Treffen mit den Vertretern von CITMA und MINTUR Gtmo mussten daher leider ausfallen.

Sonntag 17.03.:
Wanderung Boca de Jaguani – La Perrera (ca. 10km): 07:00am – 10:00am
Lastwagenfahrt La Perrera – Baracoa: 10:30am – 11:00am
Flug Baracoa – Havanna: 12:30pm – 15:00pm
Transfer Flughafen UPB – Büro CRT: 15:30pm – 16:00pm


Direkt nach dem Hellwerden sind wir dann zum Punkt weitergewandert wo der Jeep am Vorabend hätte warten sollen, dabei musste der Fluss noch 4x gequert werden bis wir endlich in La Perrera, das an der Via Mulata liegt eintrafen. Zu diesem Zeitpunkt war der von Cubanacan geplante und reservierte Rückflug bereits Richtung Havanna unterwegs und wir überlegten uns wie wir die Rückreise nach Havanna organisieren sollen. Da an diesem Morgen in La Perrera kein Jeep auf uns wartete, sind wir mit einem der örtlichen Lastwagen-Omnibusse auf der Ladefläche die fehlenden ca. 20 km nach Baracoa mitgefahren und wurden kurz vor dem Flughafen abgesetzt.
Wir hatten unheimliches Glück, dass an diesem Tag ein zweiter Flug gerade zu unserem Eintreffen auf der Piste landete und mit viel Überreden und etwas Bestechung konnten wir 4 Sitzplätze nach Havanna ergattern. Weder telefonisch noch vor Ort konnte ein Kontakt zu den Ofiziellen von CITMA und MINTUR Gtmo hergestellt werden (hat zur Folge, dass mein Koffer den ich der MINTUR-Delegierten zur Aufbewahrung mitgegeben hatte bis heute in Guantanamo ist!). Um ca. 15 Uhr setzten wir in Havanna auf und ein Cubanacan-Taxi hat mich dann noch bis zum Büro gefahren.


Bilder zur Prospektionsreise findet ihr in meinem Album.
 
Vielen Dank für diesen Bericht, hört sich ganz verdächtig echt nach Kuba an. Die Frage mag vielleicht seltsam anhören, aber hast du / habt Ihr Wilde Tiere gesehen? Hört sich nämlich ganz danach an, obwohl ich auch gar nicht wissen würde welche Wilden Tiere Kuba bieten würde.
 
Hallo el-cheffe,

nö, die einzigen Tiere die wir sahen waren Insekten, jede Menge Arten von Vögeln und sowas. OK, bei den Bauern auch Hunde und Schweine, aber so richtig wilde Tiere gab es keine ;-)

Saludos aus Havanna
Chris
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo El_Cheffe,

ja, gestern habe ich mich mit der Delegierten aus Guantanamo hier in Havanna getroffen (sie hat den Koffer wieder mitgebracht!) um die Trekkingrouten zu besprechen und um unsere Änderungswünsche durchzusetzen.
Hatte doch am Ende meines Berichtes folgenden Satz gepostet: "Bilder zur Prospektionsreise findet ihr in meinem Album."
Ich dachte das reicht aus, aber OK dass du das nochmal verlinkt hast :)

Saludos aus Havanna
Chris

P.S. Werde Mitte April nochmals nach Baracoa fliegen um nachzusehen ob die Änderungen auch wirklich umgesetzt werden!
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieses neue Trekking im Humboldt-Park ist Bestandteil der von uns neu konzipierten Trekkingreise des bekannten deutschen Wander-Reiseveranstalters WIKINGER REISEN. Kann in jedem Reisebüro oder bei Wikinger direkt gebucht werden.

Saludos aus Havanna
Chris
 
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