Nein, war wie Saludos auch nur ne Woche, bis 23. November
Hier noch ein zweiter Teil:
Die ersten zwei Stunden haben wir den Pool fast allein. Dann kommen zunehmend Familien, was für das Töchterchen der Bekannten toll ist. Die Verzehrbons werden mit einem dreigängigen Mittagessen einschließlich von zwei Getränken aufgebraucht. Der Bierpreis ist so hoch, dass ich zur mitgebrachten Rumflasche greife. Bezahlen könnte ich ja ohnehin nicht, wegen nicht funktionierender Kreditkarte. Jedenfalls ist der Pooltag ok, auch wenn die Sonne zeitig untergeht und es dann auch gleich kühler wird.
Abends sitze ich am Cespedes und bin gerade ins Gespräch mit einer Chica vertieft, als erneut die Lichter erlöschen. Diesmal dauert es keine fünf Minuten, dann springt wummernd das Notstromaggregat an Hotel Casa Granda an. Das Licht von der Hotelterrasse reicht aus, um den Platz diffus zu beleuchten. Die Chica hat noch viel mit mir vor, ich aber nichts mit ihr und die Dunkelheit schützt mich. Sie schwärmt von ihren Massagekünsten, ich meine, da könnte sie gleich mal mit meinem Nacken anfangen. Das lehnt sie allerdings ab, hier ging es gar nicht, auch wegen der Kameras. Wir müssten losgehen, es sei nicht weit. Ich erkläre bestimmt, den Platz nicht zu verlassen, ohne dass die Lichter in Santiago wieder angehen. Als es dann soweit ist, sitzen ein paar Uraltbekannte bei mir, die mich über den neuesten Klatsch aufklären und als auch noch Reiner, nicht der Taxifahrer, auftaucht und seine Leidensgeschichte erklärt, erkennt die Chica die Zeichen der Zeit und verdünnisiert sich.
An diesem Abend teste ich noch die Milleniumbar – zuvor war ich ganz kurz im St. Pauli, aber die Terrasse glich eher einer Baustelle, auf die Disko hatte ich keinen Bock und das Restaurant innen erschien auch nicht verlockend. Die Bar dagegen war gar nicht schlecht, wenn der Diskotheker eingespielt werde. So aber testete der die ganze Zeit die Anlage, mit dem für Kuba typischen übersteuern.