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¡Revolución!

guajiro

Camaján
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20 Nov. 2011
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Ich mache mal ein neues Thema auf, um die Erinnerungen an die RGW.Baustellen nicht zu doll zu verofftopicen. @Lobo berichtet von seiner Bekanntschaft mit einem Veteran, der Kontakt zu Che Guevara hatte und @Jose Ramon kritisiert daraufhin dessen Verhalten während des Guerillakampfes.
Kann es sein, dass es für Lobos Abuelito in der Zeit des bewaffneten Kampfes notwendig erschien, eine militärische Disziplin mit allen Mittel aufrecht zu erhalten, um erfolgreich zu sein? Ich persönlich halte die Todesstrafe für unmenschlich, war aber zum Glück auch noch nie an einer kriegerischen Handlung beteiligt und deren doch sicher ganz eigenen und extremen Zwängen und Dynamiken ausgesetzt.
 
Nun ja ich glaube das Abuelo von irgendwelchen Vorkommnissen die ja meist alle später publik wurden garnichts gewusst
hat. Selbst wenn er es im hohen Alter, in dem er ja war,erfahren hätte glaube ich hätte er das auf Teufel komm raus verteidigt.
Wie gesagt mit Abuela verband ihn eine Herzensliebe aber sie musste bei irgendwelchen nur halbwegs kritischen Bemerkungen
einiges über sich ergehen lassen. Sie war wesentlich Realistischer.
Bemerkenswert auch und das hatte ich wohl schon geschrieben das er der ziemlich Oben in der Hierachie angesiedelt war was man den alten Bildern unschwer entnehmen konnte wenn man ihn in Uniform sah. Bemerkenswert das er später so ein genügsames armes von Tristesse
geprägtes Leben führte. Derweil in Nuevitas 5KM entfernt die Jefes sich mit unseren Bauleitern in Glanz und Gloria sonnten. Das witzige ,traurige ist das diese Typen in einem Alter waren wo sie mit der Revolution wohl nichts zu tun gehabt haben können.
 
.@Lobo berichtet von seiner Bekanntschaft mit einem Veteran, der Kontakt zu Che Guevara hatte und @Jose Ramon kritisiert daraufhin dessen Verhalten während des Guerillakampfes.
Derartige Kritik kommt zumeist von Leuten, die allerhöchstens mal "Krieg" bei der Bundeswehr gespielt haben. Wer real so etwas erlebt hat kommt oft zu ganz anderen Schlussfolgerungen. Und das von @Jose Ramon angesprochene Bild vom mordend durch die Berge ziehenden Che zeugt auch nicht unbedingt von guten Geschichtskenntnissen.
 
"Krieg" bei der Bundeswehr wie sollte das denn passieren? Am Wochende findet gar keiner statt und bei schlechtem Wetter im Saal.
Um Teilnahme der Mindestanzahl an Rekruten wird höfflichst gebeten, private Fahrzeuge können mitgebracht werden.

Als alter Obermaat der Volksmarine im preussischen Drill erzogen hab ich so um 1995 der Vereidigung meines ältesten Sohnes in Heide
beigewohnt. Was da abging konnte ich nicht fassen mit Militär hatte das nur ganz weit entfernt was zu tun. Das erste was mich schockierte war das eine Private Wachgesellschaft das Objekt bewachte und das der Parkplatz vorm Objekt größer war als alle Trainings und Ausbildungsobjekte innerhalb der "Kaserne". Nochmehr stutze ich als ich erfuhr das Freitagsmittag gegen 13:00 Uhr das Wochenende beginnt. Die Russen wenn sie es vorgehabt hätten mussten sich also damals bloß gegen 14 UHr in Bewegung setzen.:D

Was Ramon seine Bemerkungen zum durch die Berge ziehenden Che anbelangt ob mordend oder nicht sei mal dahingestellt hab ich auch so meine Zweifel. Abuelito war jedenfalls immer des Lobes voll ,sichtlich gerührt wenns um Che ging. Komischerweise ließ er deratige Symphatiekundgebungen bei Fidel vermissen machte sogar teilweise Radio aus (wenn denn Batterien vorrätig waren).
Als alter Amateurfunker hab ich sogar dafür Netzteil gebaut ,zusammengeklaut aus den Ersatzteilkisten an Bord. Funktionierte jedoch auch nicht weil es keine Steckdosen gab. Einzig 2 von der Decke unterm Palmenwedel Dach herabhängenden Glühbirnen waren da "Stromfresser". Für irgendwelche elektrischen Geräte interessierte er sich nie. Draussen vor der Hütte sitzen ,wenns kein Hafenbräu von mir gab dann Roncito vergleichbar bei uns von der Temperatur hergesehen an Grog denn Kühlschrank gabs auch nicht.
Vieles geht mir jetzt meist Abends vorm einduseln durch den Kopf. War´ne schöne Zeit !!!!!!
 
Und das von @Jose Ramon angesprochene Bild vom mordend durch die Berge ziehenden Che zeugt auch nicht unbedingt von guten Geschichtskenntnissen.
Die Augenzeugen, die mit ihm durch die Berge gezogen sind, waren doch meistens auch Idealisten und Anhänger der Bewegung zu 100 %...Diese haben sich sicherlich niemals selber belastet....Auch Geschichte wird aus dem Auge des Betrachters geschrieben, wenn es keine widersprechenden Zeitzeugen gibt. Überliefert ist ja auch das er Homosexuelle bestraft hat, ob was dran ist ??? Aber kein Mensch ist ohne Fehler.In der heutigen Zeit wird das Geschichtsbild bestimmter Politiker auch im nachhinein überschrieben....siehe z. B. Schröder und auch die Frau M. wird man später neu bewerten, erste Ansätze sind da....zu Che's Zeiten und dann noch in Lateinamerika unmöglich.
 
Das Dinge neu bewertet werden bringt die Zeit mit sich, da hast du Recht. Und auch damit, dass der heutige Betrachter mit seinen heutigen Wertvorstellungen die Vergangenheit beurteilt. Nur sollte man eben die Zusammenhänge, in denen das Vergangene passierte, nicht ausser Acht lassen. Und um bei Che Guevara zu bleiben, ihn auf etwas reduzieren, das er in einer bestimmten Situation gemacht hat. Hat er denn Homosexuelle während der Guerillaphase bestraft?
 
Da ja die kubanische Revolution laut ihren Protagonisten ein andauernder Prozess ist, gehört ja auch die Sonderperiode dazu. Da ging es Kuba nach dem Zusammenbruch des RGW wirtschaftlich schlecht. Manch ein Tourist konnte das sehen, einem anderen wurde kubanische Gastfreundschaft zu teil, in der alles geteilt wird. Und wenn es das letzte Stück Fleisch ist. Oder Kaffee oder was auch immer. Diese Fähigkeit zu teilen, eben auch wenn nicht viel da ist, bewundere ich sehr. Ich war zwar 1994 noch nicht in Kuba, aber mir wurde auch von extremen Mangel berichtet. Unter anderem erzählten mir Veteranen, die in Angola gekämpft haben und für die die Revolution und der kubanische Sozialismus bis heute wichtig und richtig sind, dass Orangenschalen gebraten werden mussten.
 
vom mordend durch die Berge ziehenden Che
Chris, warum Du als Moderator meine Bemerkung, die sich auf das von Guevara in seinem Revolutionstagebuch selbst Geschrieben bezieht, derart schief darstellst, verstehe ich nicht. Ansonsten kann man in Santiago de Cuba und in den Dörfern gefühlt jeden zweiten über Achtzigjährigen ansprechen und dann kramt der seine Orden als Revolutionsheld hervor. Die anderen 50 Prozent schimpfen für die Bastarde aus den Bergen. Und die Frauen erzählen von ihrer Angst und Flucht, weil immer die Zivilbevölkerung in Bürgerkriegen leidet. War ja in den Partisanengebieten insbesondere in Jugoslawien und in Ostpolen/Ukraine nicht anders. Da haben sich Kommunisten und Heimatarmee gegenseitig bekämpft, an die Deutschen haben sie sich nicht ran gewagt (solange die stark waren) und die Leidtragenden waren die örtlich gebundenen Bauernfamilien.
 
der heutige Betrachter
Natürlich hätte es auch ganz anders kommen können: Es gab nicht nur Fidel, der mit einer Yacht angelandet ist. Auch andere Gruppierungen haben das versucht, wurden aber durch Zufälle der Geschichte aufgerieben, während die Castros es durch Zufall in die Berge geschafft haben.
Und die Untergrundbewegung in den Städten hätte sich auch gegen Castro entscheiden können. Oder der Armeeputsch, der Castro ja an die Macht bringen sollte, wäre geglückt, aber der Oberbefehlshaber von Santiago hätte dann die Macht übernommen und eine bürgerliche Regierung eingesetzt. Oder die Garnison von Santiago hätte keinen Waffenstillstand mit Matos geschlossen oder oder oder.
Mit mehr als 60 Jahren Macht der Castros hat gewiss niemand gerechnet und schon heute lässt sich die Geschichte neu schreiben, allein wenn man die Rede von Fidel Castro vom 1. Januar 1959 in Santiago de Cuba nachliest.
 
meine Bemerkung, die sich auf das von Guevara in seinem Revolutionstagebuch selbst Geschrieben bezieht
Deine Sichtweise ist aber etwas verzerrt. Er berichtet von Exekutionen an Leuten, ich weiss die Anzahl jetzt nicht, die sich von Gruppe entfernen wollten, was als zu hohes Risiko angesehen wurde. Und wahrscheinlich von Kampfhandlungen.
Ansonsten kann man in Santiago de Cuba und in den Dörfern gefühlt jeden zweiten über Achtzigjährigen ansprechen und dann kramt der seine Orden als Revolutionsheld hervor. Die anderen 50 Prozent schimpfen für die Bastarde aus den Bergen. Und die Frauen erzählen von ihrer Angst und Flucht
Das sind Vermutungen von dir?
 
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